New York (BoerseGo.de) - Unmittelbar vor Beginn des Aktienhandels in den USA präsentieren sich die Futures im tiefroten Terrain. Der Nasdaq-Future verliert 1,1 Prozent auf 1.716,50 Punkte. Der S&P-Future gibt um 1,6 Prozent auf 1.288 Punkte nach. Daraus ergibt sich die Wahrscheinlichkeit deutlich schwächerer Eröffnungsverläufe an den New Yorker-Indizes.
Vor Börsenbeginn gestaltet sich die Nachrichtenlage gleich den vergangenen Wochen wieder einmal ausschließlich negativ. So vor allem durch den zur Carlyle Group gehörenden Investmentfonds Carlyle Capital. Dieser führte erfolglose Refinanzierungsverhandlungen mit Gläubigern, weshalb nun die Beschlagnahme von dessen verbleibenden Vermögenswerten droht. Dabei geht es um die Liquidierung des 16 Milliarden Dollar schweren Hypotheken-Wertpapierportfolios. Die Wertpapiere dienen zur Besicherung für Kredite im Volumen von mehr als 20 Milliarden Dollar. Zu den Kreditgebern zählen unter anderem Bank of America Corp, Citigroup Inc. und Merrill Lynch. & Co.
Aus der Hiobsbotschaft Carlyles wird nach Ansicht von Experten die limitierte Möglichkeit der US-Notenbank zur Stützung der Kreditmärkte ersichtlich. Die vor zwei Tagen angekündigte Maßnahme der Fed über eine Geldspritze für den Geldmarkt von 200 Milliarden Dollar droht daher zu verpuffen. Daraus lässt sich der anhaltende Sinkflug des Dollars erklären. Der Euro legte heute gegenüber dem Dollar nach dem vortägigen Rekordanstieg auf über 1,55 bis knapp über 1,56 Dollar weiter zu.
Ebenso setzte sich im Verlauf die Klettertour des Ölpreises unvermindert fort. Nach dem gestrigen erneuten Rekord-Schlusstand von 110 Dollar je Barrel stellte sich heute ein bisheriges Hoch von 110,70 Dollar je Barrel ein. Infolge des Ausweises schwächer als erwarteter US-Konjunkturdaten gibt der April-Futurekontrakt für US-Leichtöl jedoch zur Zeit um rund 30 Cents auf 109,70 Dollar leicht nach.
Gleichzeitig hat der Goldpreis im Zuge der anhaltenden Dollarschwäche und des unverminderten Ölpreisanstiegs zum ersten Mal die Marke von 1.000 je Feinunze erreicht. Zur Zeit notiert der April-Futurekontrakt für Gold mit einem Plus von rund 17 Dollar auf 997,50 Dollar je Feinunze.
Durch die enttäuschenden Daten zu den Einzelhandelsumsätze werden die Ängste vor einer US-Rezession erneut geschürt. In den USA sind im Februar die Einzelhandelsumsätze um 0,6 Prozent gesunken. Der von Bloomberg erhobene Konsens sieht ein Plus von 0,2 Prozent vor.
Die Importpreise sind im Februar um 0,2 Prozent gestiegen. Die Volkswirte laut Bloomberg rechneten durchschnittlich mit einem Plus von 0,8 Prozent. Die Preise für landwirtschaftliche Exporte legten dagegen im Februar um 4,4 Prozent kräftig zu. Hier ergibt sich auf Jahressicht ein überproportionales Plus von 30,8 Prozent.
Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe blieben in der abgelaufenen Woche bei 353.000 unverändert. Die durchschnittlichen Erwartungen der Volkswirte sehen einen Anstieg auf 355.000 vor. Die Erstanträge der Vorwoche wurden um 2.000 auf 353.000 nach oben revidiert.
(© BörseGo AG 2008, Autor: Huber Christoph, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)