Der DOW Jones steht intraday bei 12.155 Punkten. Das entspricht einem Kursplus von 0,38%. Durch die konzertierte Aktionen diverser Notenbanken unter Leitung der FED zwecks Liquiditätszuführung von über 200 Milliarden US-Dollar kann sich der Markt bisher stabilisieren.
Angeblich sei Intention der Aktion auch gewesen, den US-Dollar zu stützen. So zumindest die offizielle Lesart der Begründung durch die FED. Den Markt mit Liquidität fluten und den US-Dollar stützen, das ist allerdings ein Widerspruch in sich. Kein Wunder, dass der US-Dollar weiter nach unten abschmiert.
Angeblich gehört es nicht in das Aufgabengebiet der US Notenbank den Aktienmarkt zu stützen. Ob sie das tatsächlich zu handhabt, darüber läßt sich streiten. Ende Januar als der DOW Jones im 12.000 Punktebereich notierte, kam es zu der außerplanmäßigen, drastischen Leitzinssenkung der FED. Während der mehrwöchigen Seitwärtskonsolidierung wurde regelmäßig das 12.150er Niveau gekauft. Und nun nachdem der DOW Jones wieder in den 12.000er Bereich abgesackt ist, tritt die Notenbank erneut mit einer Liquitätsspitze der besonderen Art an den Markt heran.
"Never fight the FED". Es zeichnet sich eine kurzfristige Erholung der Aktienmärkte ab. Der Markt kann sich trotz negativer Nachrichtenlage doch recht fest halten. Dieser "Eskompierungsindikator" zeigt an, dass viele negative Nachrichten eingepreist, eskomptiert sein dürften.
Thema: Liquiditätsprobleme bei Bear Stearns
New York (BoerseGo.de) - Die Aktien von Bear Stearns bewegen sich im freien Fall. Händler glauben, dass die angeschlagene Bank jetzt wegen der Probleme des in Schwierigkeiten geratenen holländischen Hedgefonds Carlyle Capital in Sippenhaft genommen wird. Die Holländer stehen angeblich vor dem Kollaps, weil sie Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können.
Neben anhaltenden Gerüchten über angebliche Liquiditätsprobleme, trotz Dementi des CEOs, belastet zusätzlich auch ein Kommentar des Konkurrenten Lehman Brothers. Deren Anaylst Roger Freeman prophezeit, dass Bear Stearns noch weitere schmerzhafte Abschreibungen bevorstehen. Betroffen seien sogenannte Alt-A Hypothekenkredite. Das sind Forderungen an Schuldner mit kleineren Kreditproblemen oder solchen, die mangels Unterlagen keinen Zugang zu den besseren Prime-Krediten erhalten.
Thema: Carlyle Capital Hedgefunds vor dem Aus
New York (BoerseGo.de) - Der zur Beteiligungsgesellschaft Carlyle Group gehörende Investmentfonds Carlyle Capital Corp. rechnet nach erfolglosen Verhandlungen mit seinen Gläubigern mit der Beschlagnahme seiner verbleibenden Vermögenswerte.
Wie der in London ansässige Fonds am Mittwochabend weiter mitteilte, sind Bemühungen zur Vermeidung der Liquidierung des 16 Milliarden Dollar schweren Hypotheken-Wertpapierportfolios unternommen worden. Jedoch wurde keine Einigung über eine Finanzstabilisierung erreicht. Die Wertpapiere dienen zur Besicherung für Kredite im Volumen von mehr als 20 Milliarden Dollar. Zu den Kreditgebern zählen unter anderem Bank of America Corp, Citigroup Inc. und Merrill Lynch. & Co.
Carlyle Capital verwendete die Kredite für Investitionen in Hypotheken-Wertpapiere mit dem Rating “AAA”. Die Wertpapiere verloren infolge der gesunkenen Hauspreise in den USA und der Zunahme von Haus-Zwangsvollstreckungen deutlich an Wert. Um die starken Wertverluste auszugleichen haben die Gläubiger gegenüber Carlyle vor kurzem eine Nachschussforderung von über 400 Millionen Dollar erhoben. Carlyle sah sich jedoch außerstande die entsprechenden Sicherheiten bereit zu stellen.
(© BörseGo AG 2008, Autor: Weygand Harald, Technischer Analyst, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)