New York (BoerseGo.de) - Die US-Indizes müssen in den ersten Minuten kräftige Verluste hinnehmen. Der Dow Jones verliert 1,7 Prozent auf 1.743 Punkte. Der S&P 500 gibt um 2 Prozent auf 1.289 Punkte nach. Der Technologie-Index Nasdaq verliert 2 Prozent auf 2.222 Punkte.
Der klare Grund für die sehr schwachen Eröffnungsverläufe ist in einer weiteren Schreckensmeldung aus dem Finanzsektor zu suchen. Demnach ringt die Investmentbank Bear Stearns faktisch ums Überleben. Bei Bear Stearns hat sich die Liquididät über die vergangenen Tage eigenen Angaben zufolge wesentlich verschlechtert. Die US-Großbank J.P. Morgan Chase & Co. hat gemeinsam mit der Federal Reserve Bank of New York der Investmentbank Bear Stearns eine zeitlich begrenzte Finanzierungshilfe zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung werde in der notwendigen Weise für eine Dauer von 28 Tagen gewährleistet. Wie die Investmentbank am Freitag weiter mitteilte, bestehen keine Garantien für eine erfolgreiche Umsetzung im Bereich nachhaltiger strategischer Alternativen. Die Aktien von Bear Stearns brachen vorbörslich um bis zu 45 Prozent ein.
Es ist davon auszugehen, dass infolge der Meldung von Bear Stearns Aktien aus dem Finanzsektor deutlich unter Druck geraten. Im Zuge dessen sehen die Zinsfutures eine Chance von 40 Prozent für eine überaus massive Senkung des Leitzinssatzes durch die US-Notenbank im Rahmen der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses in der nächsten Woche um 100 Basispunkte auf 2 Prozent.
Im Gesamtmarkt verpuffen wegen der Sorgen über eine weitere Verschärfung der Kreditkrise besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten über die Verbraucherpreise im März. Demnach blieben die Verbraucherpreise im Februar unverändert. Der von Bloomberg erhobene Konsens sieht ein Plus von 0,3 Prozent vor. Auch die Kernrate weist keine Veränderung auf. Hier lagen die Prognosen bei einem Plus von 0,2 Prozent.
(© BörseGo AG 2008, Autor: Huber Christoph, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)