
DJ Glos hebt Fusionsverbot für Uniklinik auf - FTD
HAMBURG (Dow Jones)--Erstmals seit 1981 hat ein Bundeswirtschaftsminister ein Fusionsverbot des Kartellamts ohne Auflagen aufgehoben. Mit seiner Entscheidung stützt Michael Glos (CSU) die Position von staatlichen Krankenhäusern in dem 65 Mrd EUR schweren Klinikmarkt, schreibt die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Montagausgabe. Nach einem jahrelangem Streit darf die Uniklinik Greifswald nun das Kreiskrankenhaus Wolgast mit rund 180 Betten übernehmen.
Der Beschluss bringt nach jahrelangem Stillstand Bewegung in die Konsolidierung des Milliardenmarkts. Unikliniken wie auch private Krankenhausketten wollen vor allem über diese starken regionalen Netzwerke Synergien schaffen - was allerdings den Wettbewerb zum Teil komplett ausschalten würde.
Die privaten Anbieter befürchten eine Benachteiligung. In den Jahren 2006 und 2007 hatte Glos Anträge von Rhön-Klinikum und Asklepios abgeschmettert, über die Ministererlaubnis Kaufverbote durch das Kartellamt zu überstimmen. "Die Frage steht im Raum, ob private Träger diskriminiert werden", sagte Ilona Nowak, Bereichsleiterin beim Bundesverband Deutscher Privatkliniken.
Ähnlich äußerte sich Christoph Schalast, Rechtsexperte der Frankfurt School of Finance and Management: "Hier zeichnet sich eine Privilegierung von Unikliniken in ähnlicher Situation ab."
Webseite: http://www.ftd.de DJG/apo
(END) Dow Jones Newswires
April 21, 2008 01:51 ET (05:51 GMT)
Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.