Baierbrunn (ots) - Die Angebote einiger Pharmafirmen an Krankenkassen erwecken Aufmerksamkeit: Risk-Sharing und Cost-Sharing: Es bedeutet, dass Risiko und Kosten unter bestimmten Bedingungen geteilt werden sollen. Bei einem Osteoporosemedikament würde die Firma Novartis die Kosten - immerhin 562 Euro für die einmal jährliche Infusion - zurückerstatten, falls ein Patient nach der Behandlung einen osteoporosebedingten Knochenbruch erleidet: Risk-Sharing. Der Hersteller Roche bietet bei einem Krebsmedikament die Übernahme der Kosten an, wenn mehr als eine bestimmte Menge des Wirkstoffs benötigt wird: Cost-Sharing. Professor Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, lehnt ab: "Das sind Marketing-Instrumente der Firmen, um teure und oft nur vermeintlich innovative Produkte im Markt zu platzieren", sagt er im Interview mit der "Apotheken Umschau". Sowohl bei dem Osteoporosemittel als auch bei dem Brustkrebsmedikament sei der klinische Zusatznutzen unbewiesen. Im Zulassungsverfahren würden neue Präparate meist nicht mit dem bisherigen Standard der Therapie verglichen. "Wir Ärzte wissen daher nicht, wann neue Mittel besser sind als die herkömmliche Therapie." Ludwig rät zu einem staatlichen Gremium, das die Preise neuer Arzneien "anhand des tatsächlichen Nutzens für die Medizin festlegt". In Frankreich und Großbritannien gebe es solche Institutionen bereits.
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Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 10/2008 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.
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