
Die Reederei Neptune Orient Lines (NOL) aus
Singapur will sich laut einem Pressebericht aus dem Bieterverfahren
um die TUI-Tochter
Der Reise- und Logistikkonzern TUI sich von seiner Container-Reederei Hapag-Lloyd trennen. Am Sonntag tagt laut "Abendblatt" der TUI-Aufsichtsrat, um darüber zu beraten. Der TUI-Sprecher wollte den Termin weder bestätigen noch dementieren. Allerdings hatte der Konzern angekündigt, etwa Mitte Oktober zu entscheiden, ob Hapag-Lloyd tatsächlich verkauft wird. Im Falle einer positiven Entscheidung will TUI dann auch den Namen des Käufers nennen.
Wenn sich NOL - wie vom "Abendblatt" berichtet - aus dem Bieterverfahren zurückzieht, hat das Hamburger Konsortium beste Chancen, von TUI den Zuschlag für Hapag-Lloyd zu bekommen. Die Bietergruppe, zu der neben Kühne unter anderem auch die Banken M.M.Warburg und HSH Nordbank sowie der Versicherer Signal Iduna zählen, will die Reederei als eigenständiges Unternehmen in Hamburg halten. Im Aufsichtsrat von TUI gibt es dem Bericht zufolge allerdings auch noch Widerstand gegen einen Verkauf. Vor dem Hintergrund der schweren Finanzmarktkrise sei derzeit kein ausreichender Kaufpreis zu erzielen, hieß es aus Unternehmenskreisen.
Früheren Presseberichten zufolge liegt die Hamburger Bietergruppe mit einem Gebot von rund 4 Milliarden Euro ohnehin vor NOL, die lediglich 3,5 Milliarden Euro geboten haben soll. Über den Mindestpreis, den die TUI für die Tochter auf jeden Fall erlösen will, hat TUI-Chef Michael Frenzel bisher Stillschweigen bewahrt. Nach früheren Angaben steht Hapag-Lloyd mit 3,5 Milliarden Euro in den Büchern, die Rede war von möglichen Erlösen zwischen vier und fünf Milliarden Euro. Die Containerschifffahrt leidet aber gegenwärtig unter sinkenden Frachtraten. Es gilt als nicht ausgeschlossen, dass die TUI den Verkauf von Hapag-Lloyd noch stoppt./gi/stw/DP/fn
ISIN DE000TUAG000 SG1F90001388
AXC0168 2008-10-10/17:19