Der Analyst vom Bankhaus Lampe, Marc Gabriel, stuft die Pfleiderer-Aktie unverändert mit 'verkaufen' ein. Das Unternehmen habe beim zweiten CMD der Pfleiderer AG sein Vorzeigewerk in Neumarkt in der Oberpfalz präsentiert und über die Entwicklungen und Zukunftsaussichten der einzelnen Geschäftsbereiche berichtet. Aufgrund der Auswirkungen der Finanzmarktkrise werde das Unternehmen auf die Realwirtschaft Schwierigkeiten haben, die Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Die Geschäftsentwicklung in Nordamerika bezeichne das Unternehmen als Desaster, während Deutschland wider Erwarten im letzten Monat positiv habe überraschen können. Daher rüste sich die Mannschaft um Konzernchef Hans Overdiek für die Krise und setze aktuell weniger auf Wachstum, sondern mache seine Hausaufgaben, indem es versuche, die Kosten zu reduzieren und die Produktivität zu verbessern.
Die Krise wolle Pfleiderer nutzen, um den Wettbewerbern Marktanteile abzunehmen und die Branchenkonsolidierung weiter anzuführen. Die expansive Akquisitionsstrategie der letzten Jahre werde jedoch zunächst ausgesetzt. Nach der Akquisition von Pergo könnte das Unternehmen beim Timing ein besseres Händchen gebrauchen, immerhin habe man Pergo auf dem Peak der Immobilienblase gekauft. In den stark rückläufigen Märkten in Grossbritannien und der iberischen Halbinsel sei Pfleiderer nun mit dem Laminatproduzenten Pergo deutlich stärker von der Krise betroffen, da sich das Spanplatten- und MDF-Segment traditionell in Deutschland und den Nachbarländern bewege.
Pergo sei das grösste Sorgenkind für den Konzern. So dürften einige Kunden aufgrund gestrichener Kreditlinien bereits Aufträge stornieren. Die Strategie von Pergo sei es nun, die Marke 'Pergo' zu stärken und in dem stark frequentierten Markt in Europa mit einer aktuellen Überkapazität von rund +30 % und dem daraus folgenden Preisdruck mit einer Zweitmarkenstrategie zu attackieren. Die neue Zweitmarke solle die preissensiblen Kunden ansprechen.
Für Pergo laufe es in den USA noch schlechter als in Europa, wenngleich dort aufgrund der finanziellen Schwäche der Konkurrenten bereits Marktanteile gewonnen werden könnten. Leider gestalte sich die Preiserhöhung entsprechend schwieriger als erwartet. Letztlich dürfte in dem Markt derjenige als Gewinner der Krise hervorgehen, der über eine ausreichende Finanzkraft verfüge. Hier sehe sich der Konzern angesichts einer ungenutzten Kreditlinie von 600 Mio. Euro gut gerüstet.
Angabegemäss liege die Nettoverschuldung bei 875 Mio. Euro, was dem 3,5-fachen des EBITDA für 2008 entspreche. Rechne man den Hybrid-Bond hinzu, so dürften die Aktionäre in den kommenden Jahren deutlich schlechter bei der Verteilung der 'Gewinne' mitschneiden. Wenn die Banken bei Pfleiderer nicht nervös würden, so dürfte sich ein Engagement in den 7,125 % Hybrid-Bond auf dem aktuellen Niveau tendenziell eher lohnen als der Einstieg in die Aktie.
Für das laufende Jahr würden die Analysten einen Umsatz erwarten, der nur leicht über dem des Vorjahres liegen werde. Auch in 2009 dürfte sich die Schwäche in den europäischen Exportmärkten fortsetzen. Pfleiderer verfüge nach Erachten der Analysten über grosse Kapazitäten und fokussiere sich aktuell darauf, die Produktivität seiner Werke kontinuierlich zu verbessern. Darüber hinaus werde das Unternehmen bis Ende 2008 im Business Unit West Europa knapp 150 Stellen streichen, der Grossteil werde im sauerländischen Arnsberg eingespart. Das gesamte Einsparungspotenzial für Westeuropa dürfte 2008 bei 97,7 Mio. Euro liegen. Ungefähr 11 Mio. Euro davon dürften aufgrund des neuen Sonderprogramms realisiert werden.
Durch Kosteneinsparung und den Einsatz neuer Technologien habe Pfleiderer im Werk Nidda als Pilotprojekt eine Produktivitätssteigerung von 30,4 % generieren können.
Das Unternehmen reagiere auf veränderten Marktbedingungen, indem es das Investitionsvolumen zurückfahre. Statt der ursprünglich geplanten Investitionen von 70 bis 90 Mio. Euro würden im kommenden Jahr nur ca. 30 Mio. Euro in die Instandhaltung investiert. Darüber hinaus würden die Werkverlegung von La Bai (Kanada) nach Moncure/USA und das neue Werk in Russland zu Buche schlagen. Die Investionen würden aus dem laufenden Cashflow finanziert, dieser dürfte im laufenden Jahr nahe an das Vorjahresergebnis von 198 Mio. Euro heranreichen. Das Werk im russischen Novgorod sei fast zwei Monate vor dem geplanten Zeitpunkt fertig, so dass in diesem Jahr bereits drei Mio. m² TFM-Produkte zur Verfügung stehen würden.
Das beste Quartal in diesem Jahr dürfte das 3. Quartal werden, obwohl das Unternehmen bislang noch nicht mit dem Zahlenwerk überzeugen können. Pfleiderer mache jedoch aktuell seine Hausaufgaben und sollte als Gewinner aus der Krise, die sich nach Erachten der Analysten bis Anfang 2010 fortsetzen dürfte, hervorgehen. Mit einem Grossaktionär (J.P. Morgan/One Equity Partners) im Rücken, der inzwischen 26,9 % der Anteile halte sollte es dem Unternehmen gelingen, weitere Marktanteile zu gewinnen.
Kurzfristig wird sich der Erfolg für den Aktionär dennoch nicht rechnen, daher sollte der Aktionär die Pfleiderer-Aktie weiter verkaufen und alternativ in den Hybrid-Bond einsteigen, so die Analysten vom Bankhaus Lampe. Dort erhalten Investoren eine feste Verzinsung von 7,125 % bis 2014, während die Dividende in den kommenden Jahren sicherlich deutlich geringer ausfallen dürfte.
Die Krise wolle Pfleiderer nutzen, um den Wettbewerbern Marktanteile abzunehmen und die Branchenkonsolidierung weiter anzuführen. Die expansive Akquisitionsstrategie der letzten Jahre werde jedoch zunächst ausgesetzt. Nach der Akquisition von Pergo könnte das Unternehmen beim Timing ein besseres Händchen gebrauchen, immerhin habe man Pergo auf dem Peak der Immobilienblase gekauft. In den stark rückläufigen Märkten in Grossbritannien und der iberischen Halbinsel sei Pfleiderer nun mit dem Laminatproduzenten Pergo deutlich stärker von der Krise betroffen, da sich das Spanplatten- und MDF-Segment traditionell in Deutschland und den Nachbarländern bewege.
Pergo sei das grösste Sorgenkind für den Konzern. So dürften einige Kunden aufgrund gestrichener Kreditlinien bereits Aufträge stornieren. Die Strategie von Pergo sei es nun, die Marke 'Pergo' zu stärken und in dem stark frequentierten Markt in Europa mit einer aktuellen Überkapazität von rund +30 % und dem daraus folgenden Preisdruck mit einer Zweitmarkenstrategie zu attackieren. Die neue Zweitmarke solle die preissensiblen Kunden ansprechen.
Für Pergo laufe es in den USA noch schlechter als in Europa, wenngleich dort aufgrund der finanziellen Schwäche der Konkurrenten bereits Marktanteile gewonnen werden könnten. Leider gestalte sich die Preiserhöhung entsprechend schwieriger als erwartet. Letztlich dürfte in dem Markt derjenige als Gewinner der Krise hervorgehen, der über eine ausreichende Finanzkraft verfüge. Hier sehe sich der Konzern angesichts einer ungenutzten Kreditlinie von 600 Mio. Euro gut gerüstet.
Angabegemäss liege die Nettoverschuldung bei 875 Mio. Euro, was dem 3,5-fachen des EBITDA für 2008 entspreche. Rechne man den Hybrid-Bond hinzu, so dürften die Aktionäre in den kommenden Jahren deutlich schlechter bei der Verteilung der 'Gewinne' mitschneiden. Wenn die Banken bei Pfleiderer nicht nervös würden, so dürfte sich ein Engagement in den 7,125 % Hybrid-Bond auf dem aktuellen Niveau tendenziell eher lohnen als der Einstieg in die Aktie.
Für das laufende Jahr würden die Analysten einen Umsatz erwarten, der nur leicht über dem des Vorjahres liegen werde. Auch in 2009 dürfte sich die Schwäche in den europäischen Exportmärkten fortsetzen. Pfleiderer verfüge nach Erachten der Analysten über grosse Kapazitäten und fokussiere sich aktuell darauf, die Produktivität seiner Werke kontinuierlich zu verbessern. Darüber hinaus werde das Unternehmen bis Ende 2008 im Business Unit West Europa knapp 150 Stellen streichen, der Grossteil werde im sauerländischen Arnsberg eingespart. Das gesamte Einsparungspotenzial für Westeuropa dürfte 2008 bei 97,7 Mio. Euro liegen. Ungefähr 11 Mio. Euro davon dürften aufgrund des neuen Sonderprogramms realisiert werden.
Durch Kosteneinsparung und den Einsatz neuer Technologien habe Pfleiderer im Werk Nidda als Pilotprojekt eine Produktivitätssteigerung von 30,4 % generieren können.
Das Unternehmen reagiere auf veränderten Marktbedingungen, indem es das Investitionsvolumen zurückfahre. Statt der ursprünglich geplanten Investitionen von 70 bis 90 Mio. Euro würden im kommenden Jahr nur ca. 30 Mio. Euro in die Instandhaltung investiert. Darüber hinaus würden die Werkverlegung von La Bai (Kanada) nach Moncure/USA und das neue Werk in Russland zu Buche schlagen. Die Investionen würden aus dem laufenden Cashflow finanziert, dieser dürfte im laufenden Jahr nahe an das Vorjahresergebnis von 198 Mio. Euro heranreichen. Das Werk im russischen Novgorod sei fast zwei Monate vor dem geplanten Zeitpunkt fertig, so dass in diesem Jahr bereits drei Mio. m² TFM-Produkte zur Verfügung stehen würden.
Das beste Quartal in diesem Jahr dürfte das 3. Quartal werden, obwohl das Unternehmen bislang noch nicht mit dem Zahlenwerk überzeugen können. Pfleiderer mache jedoch aktuell seine Hausaufgaben und sollte als Gewinner aus der Krise, die sich nach Erachten der Analysten bis Anfang 2010 fortsetzen dürfte, hervorgehen. Mit einem Grossaktionär (J.P. Morgan/One Equity Partners) im Rücken, der inzwischen 26,9 % der Anteile halte sollte es dem Unternehmen gelingen, weitere Marktanteile zu gewinnen.
Kurzfristig wird sich der Erfolg für den Aktionär dennoch nicht rechnen, daher sollte der Aktionär die Pfleiderer-Aktie weiter verkaufen und alternativ in den Hybrid-Bond einsteigen, so die Analysten vom Bankhaus Lampe. Dort erhalten Investoren eine feste Verzinsung von 7,125 % bis 2014, während die Dividende in den kommenden Jahren sicherlich deutlich geringer ausfallen dürfte.
© 2008 Der Spekulant