Aktien New York Ausblick: Verluste - Realismus kehrt nach Obama-Sieg zurück

Die Börsen in New York werden am Donnerstag mit Verlusten erwartet. Händlern zufolge kehrt nach der Wahl von Barack Obama zum neuen US-Präsidenten nun der Realismus wieder zurück. "Die Anleger realisieren, dass es selbst mit einem neuen Präsidenten und dessen frischer Politik eine gewisse Zeit dauern wird, bis eine Trendwende der Wirtschaftsentwicklung erreicht werden kann", sagte ein Börsianer. Die Konjunkturdaten änderten nichts an der vorsichtigen Stimmung.

Der Future auf den Dow Jones Industrial fiel gegen 14.30 Uhr um 1,45 Prozent. Am Mittwoch war der US-Leitindex mit minus 5,05 Prozent auf 9.139,27 Zähler aus dem Handel gegangen. Der Future auf den NASDAQ-100-Index rutschte um 2,41 Prozent ab. Der technologielastige Index hatte am Vortag mit Verlusten von 5,69 Prozent bei 1.299,98 Punkten geschlossen.

Aktien von News Corp. kamen bereits vor Börsenstart unter Druck. Der von Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte Medienkonzern ist durch die Beteiligung am Bezahlsender Premiere mit einem Gewinneinbruch in das neue Geschäftsjahr gestartet.

Bei den Technologietiteln stehen Cisco Systems im Fokus. Der weltgrößte Netzwerkausrüster befürchtet angesichts der Konjunktur-Talfahrt einen deutlichen Umsatzeinbruch. Im laufenden Quartal würden die Erlöse voraussichtlich zwischen fünf und zehn Prozent zurückgehen, warnte Konzernchef John Chambers am Mittwoch nach US-Börsenschluss. Cisco plant nun Einsparungen in Milliardenhöhe. Vorbörslich rutschten die Titel bereits deutlich ab.

Wal-Mart Stores könnten nach Umsatzzahlen für den Oktober in Bewegung kommen. Der Umsatz auf bereinigter Fläche stieg um 2,4 Prozent und übertraf damit die Analystenerwartungen, die lediglich ein Plus von 1,56 Prozent erwarteten. Zudem kündigte der Einzelhändler an, bis Weihnachten jede Woche die Preise zu senken.

Der Börsenbetreiber NASDAQ OMX Group legte ebenfalls Zahlen vor. Mit einem Gewinnanstieg um 28 Prozent hat das Unternehmen Händlern zufolge die Erwartungen getroffen. Zudem hielt NASDAQ an seinem aggressiven Integrationszeitplan der OMX fest und erwartet bis Jahresende Einsparungen von 50 Millionen Dollar. Im ersten ersten Quartal 2009 sollen es dann 100 Millionen Dollar sein.

Auch Aktien von Wells Fargo dürften einen Blick wert sein. Die vor der Übernahme ihres Konkurrenten Wachovia stehende US-Bank will ihr Kapital erhöhen. Durch die Ausgabe von Aktien sollen dem Unternehmen zehn Milliarden US-Dollar zufließen.

Nach Börsenschluss werden noch Zahlen von Walt Disney erwartet. Der Umsatz des Unterhaltungskonzerns ist nach Schätzungen des Marktes um fünf Prozent, der Überschuss um elf Prozent gestiegen./dr/sf

AXC0212 2008-11-06/14:44