Als direkte Folge der Finanzkrise sind in den vergangenen Wochen alle Aktienmärkte weltweit unter enormen Verkaufsdruck gekommen. Selbst Aktien von fundamental hervorragend aufgestellten Unternehmen, wie unsere Musterdepotwerte, erlitten teils heftigste Kursverluste. Wir haben uns daher in der Redaktion die Frage gestellt, ob es auch Firmen gibt, die direkt von den Auswirkungen der bevorstehenden Rezession profitieren? Wir möchten Ihnen nun zwei interessante US-Unternehmen vorstellen, bei denen durch die Krise aufgrund des Geldbedarfs vieler Amerikaner Steigerungen beim Geschäftsvolumen zu erwarten sind.
Life Partners: Käufer von Lebensversicherungen profitiert von der Finanznot der Amerikaner
Life Partners Holdings Inc. (WKN 509744, Aktien-Kürzel LPQ, ISIN US53215T1060, Kürzel USA LPHI) ist ein Finanzdienstleister, der in den USA seit 1991 im Sekundärmarkt für Lebensversicherungen tätig ist und im Jahr 2000 an die Börse ging. In den letzten Jahren verzeichnete das Unternehmen rasante Steigerungen und befindet sich an siebter Stelle auf einer Liste der hundert schnellstwachsenden, kleineren US-Unternehmen eines Wirtschaftsmagazines (Link).
Life Partners erwirbt Lebensversicherungspolicen mit Abschlag auf den Nennwert und ermöglicht Verkaufswilligen somit, vorzeitig an den Grossteil des investierten Kapitals zu kommen. Im Todesfall des Verkäufers erhält Life Partners die fällige Auszahlung vom Versicherungsunternehmen. An der Abwicklung von Transaktionen rund um Lebensversicherungen verdient Life Partners über Gebühren ebenfalls Geld. Seit der Gründung hat das Unternehmen bereits 70.000 Transaktionen durchgeführt und insgesamt 6.000 Lebensversicherungspolicen im Nennwert von über 1,2 Mrd. USD erworben. In diesem Bereich ist das Unternehmen das einzige börsennotierte Unternehmen in den USA.
Hohes Wachstum in der Vergangenheit
In den vergangenen Jahren lag das Wachstum des Gewinnes pro Aktie bei durchschnittlich +51 % p.a.. Im Geschäftsjahr 2007/2008, welches am 29. Februar endete, verdiente Life Partners insgesamt 1,56 USD und übertraf damit die Analystenerwartungen deutlich. Für das laufende Geschäftsjahr 2008/2009 werden nun 2,14 USD pro Aktie erwartet und es zeichnet sich ab, dass das Unternehmen diese Schätzung wohl übertreffen wird, denn in den ersten zwei Quartalen wurde schon knapp über die Hälfte des erwarteten Ergebnisses erwirtschaftet (Quartalszahlen).
Für das kommende Geschäftsjahr 2009/2010 erwarten Analysten im Schnitt einen Gewinn von 2,43 USD pro Aktie, so dass sich bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 35 USD ein KGV von gut 14 errechnet, was angesichts des Wachstums nicht überteuert ist. Positiv zu bewerten ist auch, dass das Management 51 % des texanischen Unternehmens besitzt und die Zahl der investierten Fonds laut 'DailyGraphs' von Ende September 2007 bis September 2008 von neun auf 28 gestiegen ist.
Life Partners profitiert von finanziellen Engpässen von US-Amerikanern, denn das Unternehmen bietet den Inhabern von Lebensversicherungen die Möglichkeit, an blockiertes Kapital ran zu kommen, um beispielsweise die Zwangsversteigerung einer Immobilie zu vermeiden oder andere Schulden zu tilgen. Das stark anziehende Geschäftsvolumen spricht eine eindeutige Sprache und so sind die Aussichten des Unternehmens und der Aktie - trotz der bereits stark gestiegenen Kurse - sehr positiv. Wir sehen den Wert als interessante Investmentalternative, die momentan mit dem Markt wenig korreliert.
Fazit
In diesem Jahr entwickelte sich die Life Partners-Aktie teilweise spiegelbildlich zu vielen anderen Aktien. Nach einem starken Einbruch vom Herbst 2007 bis April 2008 um 2/3 folgte dann wieder eine Verdreifachung des Aktienkurses von April bis Oktober. Im Herbst gab es nun wieder einen Einbruch. Bei weiterhin positiver Geschäftsentwicklung könnte sich die Aktie bald wieder gut entwickeln.
Cash America: Pfandleihhaus mit glänzenden Aussichten
Die 1983 gegründete Cash America Inc. (WKN 876605, Aktien-Kürzel CIG, ISIN US14754D1000, Kürzel USA CSH) betreibt als Marktführer unter verschiedenen Markennamen Pfandleihhäuser mit insgesamt bereits über 1.000 Niederlassungen in den USA, Mexiko und Grossbritannien. Eigentlich ein relativ 'langweiliges' Geschäft sollte man meinen, doch in den aktuellen Krisenzeiten boomt das Geschäft und die Kunden rennen dem Unternehmen fast die Läden ein.
Am 29. September gab Cash America die Übernahme eines 80 %igen Anteils an Prenda Facil, die 100 Pfandleihäuser in Mexiko betreiben, für 90 Mio. USD und eine spätere, ergebnisabhängige Zahlung bekannt (Meldung).
Um einen kurzfristigen Kredit zu erhalten, z.B. um eine fällige Tilgungsrate für einen anderen Kredit rechtzeitig zu bedienen, kann man bei Cash America Wertgegenstände wie Schmuck, Uhren, Musikinstrumente oder teure Elektronikgeräte als Pfand hinterlegen und erhält dafür einen vorübergehenden Kredit. Kann der Kunde den Kredit zuzüglich der Zinsen nicht zurückzahlen, so darf das Leihhaus den übertragenen Gegenstand verwerten. Erlöse, die über die Kreditsumme hinausgehen, bekommt der Kunde ausbezahlt. Auch einen Lohnvorschuss gewährt das Unternehmen gern, sofern sichergestellt ist, dass das Arbeitsentgelt zum Termin an Cash America fliesst.
Der Ankauf von Goldschmuck und Altgold gehört ebenfalls zum Geschäftsfeld der Cash America-Shops. Auch dieses Geschäft lohnt sich, da sich die Gewinnmarge beim Goldankauf in den letzten Jahren bis auf 33 % erhöht hat - dank der gestiegenen Nachfrage nach dem Edelmetall. Sollte sich die derzeitige Finanzkrise in den USA noch verschlimmern, so dürfte Cash America als grösste Pfandleihhauskette des Landes in den kommenden Jahren wieder überdurchschnittliche Geschäftszuwächse erwarten. Es lässt sich derzeit noch nicht absehen, wie lange und wie tiefgreifend die Krise sein wird.
Starkes Wachstum bei KGV von nur 8
Vorübergehende Schliessungen von 71 Standorten in den vom Hurrikan Ike betroffenen Gebieten und gesetzliche Einschränkungen in Ohio belasteten zwar zuletzt das Geschäft und damit auch den Aktienkurs. Trotz dieser Delle befindet sich das seit 1990 börsennotierte Unternehmen nach wie vor auf Wachstumskurs. Die Umsatz-Milliarde wurde kürzlich geknackt. Das durchschnittliche Gewinnwachstum der letzten Jahre beläuft sich auf +31 % p.a. und ist damit recht beachtlich.
Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Gewinn von 2,46 USD pro Aktie erzielt hatte, rechnen Analysten für 2008 mit einem Gewinn von 3,07 USD per Aktie. Per 30.9.2008 wurden bereits 2,16 USD/Aktie verdient (Quartalszahlen). Für 2009 werden 3,37 USD erwartet, so dass sich bei einem Aktienkurs von rund 26 USD ein attraktives KGV von acht errechnet. Die Zahl der investierten Fonds ist von Ende Dezember 2007 bis September 2008 von 114 auf 142 gestiegen - ebenfalls ein positives Zeichen.
Fazit
Das Unternehmen weist derzeit eine sehr moderate Bewertung auf und sollte vom schwierigen Wirtschaftsumfeld profitieren können. Der Aktienkurs hat sich dieses Jahr - mit einiger Volatilität - etwa seitwärts entwickelt. Das ist eine recht gute Performance im Vergleich zur Entwicklung der Indizes. Wir können uns gut vorstellen, dass die Aktie die Märkte auch in den kommenden Monaten outperformen wird.
Weitere mögliche Krisengewinner
Obwohl sich drei von vier Aktien in direkter Korrelation mit dem Markt bewegen, gibt es in jeder Krise Unternehmen die von den geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitieren. Die beiden genannten Unternehmen gehören dazu, wie z.B. auch private Bildungsunternehmen. Denn vorübergehend arbeitslose Amerikaner nutzen die 'freie Zeit', um sich weiterzubilden.
Wer sich für kommerzielle Bildungsanbieter interessiert, der kann sich die Unternehmen Capella Education, Apollo Group, Strayer Education oder DeVry ansehen. Neben hervorragenden Geschäftszahlen (allerdings teilweise hohen KGVs) gehören diese Werte zu der Handvoll Aktien, die auch jetzt noch einen beeindruckend positiven Chartverlauf vorweisen können.
Life Partners: Käufer von Lebensversicherungen profitiert von der Finanznot der Amerikaner
Life Partners Holdings Inc. (WKN 509744, Aktien-Kürzel LPQ, ISIN US53215T1060, Kürzel USA LPHI) ist ein Finanzdienstleister, der in den USA seit 1991 im Sekundärmarkt für Lebensversicherungen tätig ist und im Jahr 2000 an die Börse ging. In den letzten Jahren verzeichnete das Unternehmen rasante Steigerungen und befindet sich an siebter Stelle auf einer Liste der hundert schnellstwachsenden, kleineren US-Unternehmen eines Wirtschaftsmagazines (Link).
Life Partners erwirbt Lebensversicherungspolicen mit Abschlag auf den Nennwert und ermöglicht Verkaufswilligen somit, vorzeitig an den Grossteil des investierten Kapitals zu kommen. Im Todesfall des Verkäufers erhält Life Partners die fällige Auszahlung vom Versicherungsunternehmen. An der Abwicklung von Transaktionen rund um Lebensversicherungen verdient Life Partners über Gebühren ebenfalls Geld. Seit der Gründung hat das Unternehmen bereits 70.000 Transaktionen durchgeführt und insgesamt 6.000 Lebensversicherungspolicen im Nennwert von über 1,2 Mrd. USD erworben. In diesem Bereich ist das Unternehmen das einzige börsennotierte Unternehmen in den USA.
Hohes Wachstum in der Vergangenheit
In den vergangenen Jahren lag das Wachstum des Gewinnes pro Aktie bei durchschnittlich +51 % p.a.. Im Geschäftsjahr 2007/2008, welches am 29. Februar endete, verdiente Life Partners insgesamt 1,56 USD und übertraf damit die Analystenerwartungen deutlich. Für das laufende Geschäftsjahr 2008/2009 werden nun 2,14 USD pro Aktie erwartet und es zeichnet sich ab, dass das Unternehmen diese Schätzung wohl übertreffen wird, denn in den ersten zwei Quartalen wurde schon knapp über die Hälfte des erwarteten Ergebnisses erwirtschaftet (Quartalszahlen).
Für das kommende Geschäftsjahr 2009/2010 erwarten Analysten im Schnitt einen Gewinn von 2,43 USD pro Aktie, so dass sich bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 35 USD ein KGV von gut 14 errechnet, was angesichts des Wachstums nicht überteuert ist. Positiv zu bewerten ist auch, dass das Management 51 % des texanischen Unternehmens besitzt und die Zahl der investierten Fonds laut 'DailyGraphs' von Ende September 2007 bis September 2008 von neun auf 28 gestiegen ist.
Life Partners profitiert von finanziellen Engpässen von US-Amerikanern, denn das Unternehmen bietet den Inhabern von Lebensversicherungen die Möglichkeit, an blockiertes Kapital ran zu kommen, um beispielsweise die Zwangsversteigerung einer Immobilie zu vermeiden oder andere Schulden zu tilgen. Das stark anziehende Geschäftsvolumen spricht eine eindeutige Sprache und so sind die Aussichten des Unternehmens und der Aktie - trotz der bereits stark gestiegenen Kurse - sehr positiv. Wir sehen den Wert als interessante Investmentalternative, die momentan mit dem Markt wenig korreliert.
Fazit
In diesem Jahr entwickelte sich die Life Partners-Aktie teilweise spiegelbildlich zu vielen anderen Aktien. Nach einem starken Einbruch vom Herbst 2007 bis April 2008 um 2/3 folgte dann wieder eine Verdreifachung des Aktienkurses von April bis Oktober. Im Herbst gab es nun wieder einen Einbruch. Bei weiterhin positiver Geschäftsentwicklung könnte sich die Aktie bald wieder gut entwickeln.
Cash America: Pfandleihhaus mit glänzenden Aussichten
Die 1983 gegründete Cash America Inc. (WKN 876605, Aktien-Kürzel CIG, ISIN US14754D1000, Kürzel USA CSH) betreibt als Marktführer unter verschiedenen Markennamen Pfandleihhäuser mit insgesamt bereits über 1.000 Niederlassungen in den USA, Mexiko und Grossbritannien. Eigentlich ein relativ 'langweiliges' Geschäft sollte man meinen, doch in den aktuellen Krisenzeiten boomt das Geschäft und die Kunden rennen dem Unternehmen fast die Läden ein.
Am 29. September gab Cash America die Übernahme eines 80 %igen Anteils an Prenda Facil, die 100 Pfandleihäuser in Mexiko betreiben, für 90 Mio. USD und eine spätere, ergebnisabhängige Zahlung bekannt (Meldung).
Um einen kurzfristigen Kredit zu erhalten, z.B. um eine fällige Tilgungsrate für einen anderen Kredit rechtzeitig zu bedienen, kann man bei Cash America Wertgegenstände wie Schmuck, Uhren, Musikinstrumente oder teure Elektronikgeräte als Pfand hinterlegen und erhält dafür einen vorübergehenden Kredit. Kann der Kunde den Kredit zuzüglich der Zinsen nicht zurückzahlen, so darf das Leihhaus den übertragenen Gegenstand verwerten. Erlöse, die über die Kreditsumme hinausgehen, bekommt der Kunde ausbezahlt. Auch einen Lohnvorschuss gewährt das Unternehmen gern, sofern sichergestellt ist, dass das Arbeitsentgelt zum Termin an Cash America fliesst.
Der Ankauf von Goldschmuck und Altgold gehört ebenfalls zum Geschäftsfeld der Cash America-Shops. Auch dieses Geschäft lohnt sich, da sich die Gewinnmarge beim Goldankauf in den letzten Jahren bis auf 33 % erhöht hat - dank der gestiegenen Nachfrage nach dem Edelmetall. Sollte sich die derzeitige Finanzkrise in den USA noch verschlimmern, so dürfte Cash America als grösste Pfandleihhauskette des Landes in den kommenden Jahren wieder überdurchschnittliche Geschäftszuwächse erwarten. Es lässt sich derzeit noch nicht absehen, wie lange und wie tiefgreifend die Krise sein wird.
Starkes Wachstum bei KGV von nur 8
Vorübergehende Schliessungen von 71 Standorten in den vom Hurrikan Ike betroffenen Gebieten und gesetzliche Einschränkungen in Ohio belasteten zwar zuletzt das Geschäft und damit auch den Aktienkurs. Trotz dieser Delle befindet sich das seit 1990 börsennotierte Unternehmen nach wie vor auf Wachstumskurs. Die Umsatz-Milliarde wurde kürzlich geknackt. Das durchschnittliche Gewinnwachstum der letzten Jahre beläuft sich auf +31 % p.a. und ist damit recht beachtlich.
Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Gewinn von 2,46 USD pro Aktie erzielt hatte, rechnen Analysten für 2008 mit einem Gewinn von 3,07 USD per Aktie. Per 30.9.2008 wurden bereits 2,16 USD/Aktie verdient (Quartalszahlen). Für 2009 werden 3,37 USD erwartet, so dass sich bei einem Aktienkurs von rund 26 USD ein attraktives KGV von acht errechnet. Die Zahl der investierten Fonds ist von Ende Dezember 2007 bis September 2008 von 114 auf 142 gestiegen - ebenfalls ein positives Zeichen.
Fazit
Das Unternehmen weist derzeit eine sehr moderate Bewertung auf und sollte vom schwierigen Wirtschaftsumfeld profitieren können. Der Aktienkurs hat sich dieses Jahr - mit einiger Volatilität - etwa seitwärts entwickelt. Das ist eine recht gute Performance im Vergleich zur Entwicklung der Indizes. Wir können uns gut vorstellen, dass die Aktie die Märkte auch in den kommenden Monaten outperformen wird.
Weitere mögliche Krisengewinner
Obwohl sich drei von vier Aktien in direkter Korrelation mit dem Markt bewegen, gibt es in jeder Krise Unternehmen die von den geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitieren. Die beiden genannten Unternehmen gehören dazu, wie z.B. auch private Bildungsunternehmen. Denn vorübergehend arbeitslose Amerikaner nutzen die 'freie Zeit', um sich weiterzubilden.
Wer sich für kommerzielle Bildungsanbieter interessiert, der kann sich die Unternehmen Capella Education, Apollo Group, Strayer Education oder DeVry ansehen. Neben hervorragenden Geschäftszahlen (allerdings teilweise hohen KGVs) gehören diese Werte zu der Handvoll Aktien, die auch jetzt noch einen beeindruckend positiven Chartverlauf vorweisen können.
© 2008 Der Spekulant