+ Hoher Ertrag von +278 % in nur 3 1/2 Jahren
+ Ergibt 52 % p.a. Verzinsung bis 2012
+ Schneller Anstieg um +122 % auf faires Kursniveau?
+ Erstes Kursziel 60 % (aktuell 27 %)
Die Wandelanleihen von Air Berlin (WKN A0NQ9H, Kürzel AFJA, ISIN DE000A0NQ9H6) besitzen derzeit ein extrem günstiges Chance-Risiko-Verhältnis und sind derzeit wohl das spannendste Wertpapier am deutschen Kapitalmarkt. Ursache hierfür ist, dass die Verwerfungen an den Finanzmärkten den Kurs der Wandelanleihe auf ein absurd tiefes Niveau gedrückt hatten. Ein aktueller Anleihenkurs von nur rund 27 % des Nominalwertes verspricht bei Rückzahlung von 100 % am 11.4.2012 durch Air Berlin mehr als eine Vervierfachung des investierten Kapitals in weniger als 40 Monaten, weshalb die Anleihe für uns ein klarer Kauf ist.
Wir sehen uns nun im Folgenden an:
1) Wer ist Air Berlin?
2) Wie sehen Bankanalysten die Zukunft von Air Berlin?
3) Wie sehen die Anleihebedingungen aus?
4) Was passiert in den 40 Monaten bis April 2012?
5) Welchen Wert hat das Wandlungsrecht?
6) Warum ist die Wandelanleihe jetzt derart günstig bewertet?
7) Warum erstes Kursziel von 60 %?
8) Warum ist es sinnvoll, Air Berlin-Aktien in Anleihen zu tauschen?
9) Fazit: Jetzt Air Berlin-Anleihen kaufen
1) Wer ist Air Berlin?
Air Berlin (WKN AB1000, Aktien-Kürzel AB1, ISIN GB00B128C026) ist mit 27,9 Mio. Passagieren 2007 die zweitgrösste, deutsche Fluggesellschaft. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2008 erwirtschafteten die 8.500 Mitarbeiter einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro (Link Quartalsbericht). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 34,5 Mio. Euro und das Konzernergebnis -5,6 Mio. Euro (-0,09 Euro/Aktie). Der operative Cash flow lag bei 71,6 Mio. Euro (1,09 Euro/Aktie).
Das Eigenkapital des Konzernes beträgt 587,2 Mio. Euro. Das ergibt bei 65,7 Mio. ausstehenden Aktien einen hohen Buchwert von 8,93 Euro/Aktie! Bei einem aktuellen Aktienkurs von gut 4 Euro ist das Unternehmen gerade einmal mit dem 0,5fachen Buchwert bewertet.
Zuletzt hat das Unternehmen im Quartalsbericht per 30.9.2008 mit 1,06 Mrd. Euro auch den höchsten Quartalsumsatz in der Unternehmensgeschichte gemeldet. Der 'Aldi-Effekt' lässt wohl immer mehr Lufthansa-Kunden auf Air Berlin umsteigen, die sowohl bei langfristig gebuchten Urlaubsflügen als auch bei kurzfristigen Geschäftsreisen häufig die billigeren Angebote hat.
2) Wie sehen Bankanalysten die Zukunft von Air Berlin?
Die Reaktionen auf den hervorragenden Quartalsbericht per 30.9.2008 waren von Seiten der Bankanalysten überaus positiv. Das widerspiegelt auch der Aktienkurs: Hier gab es am 27.11.2008 nach der Bekanntgabe per Ad hoc-Mitteilung einen kräftigen Kursanstieg von rund +30 % von 3 auf 4 Euro. Nach einer Konsolidierung kletterte der Aktienkurs in den letzten Tagen wieder auf ein Niveau von über 4 Euro.
Cheuvreux stuft die Aktien mit Kursziel 3,50 Euro weiterhin mit 'underperform' ein.
Die Commerzbank erhöhte das Kursziel auf 3,70 Euro.
Die NordLB erhöhte das Kursziel auf 3,65 Euro und spricht sich weiter für ein Halten der Aktie aus. Auch wurden nach den guten Quartalszahlen die Prognosen angehoben.
Unicredit war beeindruckt von den über den Erwartungen liegenden Zahlen und sprach eine Halten-Empfehlung aus mit Kursziel 4 Euro.
BHF-Bank: Aufstufung von Verkaufen auf Kaufen
Offensichtlich besonders beeindruckt war die BHF-Bank vom Air Berlin-Quartalsbericht. Kursziel 6 Euro und Kaufen lautet die neue Einstufung nach Verkaufen mit Ziel 2,50 Euro davor. Wenn das keine enorme Veränderung zum Positiven ist?
Wir haben uns das Research deshalb näher angesehen. Wie dem Quartalsbericht auf Seite 15 zu entnehmen ist, brachten die gestiegenen Treibstoffkosten in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen deutlichen Kostenanstieg. Der BHF-Bank zufolge, hat Air Berlin für 2009 etwa 45 % der vermutlich benötigten Treibstoffmenge zu einem Preis von knapp über 1.000 USD pro Tonne fixiert, während die Tonne Kerosin momentan 550-600 USD kostet. Somit erwartet die BHF für 2009 um 160 Mio. Euro niedrigere Treibstoffkosten als 2008 (basierend auf einer um 13 % reduzierten Kapazität) und für 2010 weitere 200 Mio. Euro Einsparungen beim Treibstoff.
Beim EBIT erwartet BHF nun 30 Mio. Euro für 2008 (zuvor -8 Mio. Euro) und 58 Mio. Euro 2009 (zuvor 11 Mio. Euro). 2010 sollten sich die Passagierzahlen dann auch wieder stabilisieren und die niedrigeren Treibstoffkosten voll auf das Ergebnis durchschlagen. Das Fazit der Analyse wird betitelt mit 'Das Schlimmste ist vorbei, die Erholung startet bald'.
Morgan Stanley erhöhte gestern die Gewinnschätzungen
In einer gestern erschienenen Analyse der Investmentbank Morgan Stanley mit Update zu einigen Fluglinien wurden die Gewinnschätzungen und Kursziele angepasst. Die neuen Schätzungen basieren u.a. auf einem durchschnittlichen Rohölpreis von 60 USD pro Fass statt bisher 75 USD. Für Air Berlin gibt es somit folgende neue Gewinnschätzungen pro Aktie:
2008e: 0,12 Euro (davor -0,12 Euro)
2009e: 0,55 Euro (davor 0,00 Euro)
2010e: 1,75 Euro (davor 0,86 Euro)
Das Kursziel wurde von 3,80 Euro auf 4,65 Euro angehoben. Die Einstufung bleibt weiterhin 'equal-weight', was etwa einer Halten-Empfehlung entspricht.
In allen uns verfügbaren Analystenberichten wurde das geschickte Management der Fluglinie um Joachim Hunold für die bereits erfolgten Kostensenkungen gelobt, da diese zu einem überraschend guten September-Quartal geführt haben. Wie die Fluggesellschaft am 8.12. berichtete, wurden die Kapazitäten im November um -6,3 % reduziert, was bei um -5,5 % gesunkenen Passagierzahlen die Auslastung um +0,6 % auf 72,6 % klettern liess und die Marge verbessert.
Im Sommer viel Wirbel um eine (aus heutiger Sicht schlechte) Verkaufsempfehlung
Dieses Jahr gab es lediglich einen Analysten, der sich - basierend auf die damals hohen Ölpreise - extrem negativ zu Air Berlin äusserte. Am 17.7.2008 senkte Dresdner Kleinwort (DKIB) das Kursziel der Aktie medienwirksam von 5,80 auf 0,00 Euro und sprach eine Verkaufsempfehlung aus (Zusammenfassung).
Aus heutiger Sicht kann man dazu sagen: Einerseits ist der Rohölpreis zwischenzeitig von 145 USD pro Fass auf weniger als ein Drittel davon gefallen (Rohöl-Chart) und andererseits ist heute der Kurs der Air Berlin-Aktie sogar deutlich höher (!) als Mitte Juli 2008 (Xetra-Schlusskurs am 17.7.2008: 3,25 Euro; Schlusskurs gestern 4,08 Euro). Insofern kann man diese Verkaufsempfehlung, deren Befolgen einem Anleger Verluste gebracht hätte, als obsolet betrachten.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Banken von den jüngsten Quartalszahlen begeistert waren und in den kommenden Jahren - nach dem Ölpreis-bedingt schwierigen Jahr 2008 - deutliche Verbesserungen beim Ergebnis erwartet werden. So solllte die wirtschaftliche Situation für Air Berlin in den kommenden Jahren stabil bis hervorragend sein. Im Kurs der Anleihe ist die zum Positiven veränderte Situation noch in keinster Weise enthalten, was sich in den kommenden Wochen und Monaten ändern könnte.
Mit dem erfolgreichen Investor Jim Rogers hat der Luftfahrt-Sektor diese Woche einen neuen Fürsprecher erhalten. Der Börsenguru vertritt die Ansicht, dass die Aktien des Sektors aufgrund der niedrigen Kerosinpreise, gut auf die Veränderungen reagierende Managements sowie einen durch Fluglinien-Pleiten geschrumpften Markt interessant sind. Deshalb wird er gemeinsam mit der Royal Bank of Scotland (RBS) einen 'Rogers Airlines Index' mit 20 Fluglinien-Aktien auflegen (Bericht).
3) Wie sehen die Anleihebedingungen aus?
Am 28.3.2007 gab Air Berlin die Ausgabe von Wandelanleihen mit einem Volumen von bis zu 220 Mio. Euro bekannt (Link), die gemäss Meldung vom 29.3.2007 von Commerzbank, Deutscher Bank und Morgan Stanley vollständig platziert wurde (Link). Wandelanleihen sind Anleihen, die in Aktien umgetauscht werden können (Beschreibung von Wandelanleihen bei Wikipedia).
Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 11.4.2027 und eine jährliche Zinszahlung von 1,5 % bezogen auf den Nominalwert am 11.4. eines jeden Jahres. Die kleinste handelbare Einheit sind 100.000 Euro Nominale, womit das Wertpapier offensichtlich primär für institutionelle Anleger gedacht war und nicht für Privatanleger.
Es gibt ein Wandlungsrecht, die Anleihe zum Umrechnungspreis von 22,47 Euro in Aktien zu tauschen. Das bedeutet, dass man eine Anleihe von 100.000 Euro Nominale in 4.450 Aktien umtauschen kann. Im Falle einer Übernahme von Air Berlin gibt es einen niedrigeren Wandlungspreis. Wie im Emissionsprospekt der Anleihe auf Seite 25 zu finden ist, wäre der Wandlungspreis im Falle einer Übernahme vor dem 11.4.2009 16,98 Euro, d.h. man würde für 100.000 Euro Nominale 5.889 Aktien bekommen. Auf das Wandlungsrecht werden wir im Punkt 5 ausführlich eingehen.
Spannend ist für uns Punkt 6 (d) des 81seitigen Emissionsprospektes der Anleihe. Auf Seite 31 können Sie lesen, dass Anleihenbesitzer das Recht besitzen, per 11.4.2012 eine Rückzahlung des Nominalwertes zu verlangen, um dann sogleich den Nennwert von 100 % von Air Berlin zurückzubekommen. Anders gesagt, wenn man jetzt für ca. 28.000 Euro eine Anleihe kauft und 2012 die Rückzahlung verlangt, bekommt man in 40 Monaten dafür 100.000 Euro von Air Berlin. Das ergibt eine Rendite von 52,19 % p.a.!
4) Was passiert in den 40 Monaten bis April 2012?
Sehen wir uns an was aus der Sicht eines Anlegers - der die Anleihe jetzt kauft - von heute bis zum 11.4.2012 geschehen sollte. Also bis zu dem Tag, an dem Air Berlin jedem Anleihenbesitzer, der die Anleihe gekündigt hat, das Geld zurückbezahlen muss:
|
Ein Investment von 28.040 Euro im Dezember 2008 bringt in den Jahren 2009, 2010, 2011 und 2012 eine Zinszahlung in Höhe von jeweils 1.500 Euro und am 11.4.2012 eine Rückzahlung des Nominalkapitals. Somit erhält man für sein investiertes Kapital insgesamt 106.000 Euro ausbezahlt. Das ergibt somit +278 % Ertrag in 3 1/2 Jahren bzw. 52,19 % Rendite p.a.!
Üblicherweise nähert sich der Anleihenkurs in einem Fall wie bei der Air Berlin-Anleihe bis zum Rückzahlungstermin kontinuierlich an den Rückzahlungskurs (von 100 %). Der durchschnittliche Wertzuwachs inklusive Zinszahlungen bis April 2012 liegt somit bei rund 2.000 Euro pro Monat.
Hier sehen Sie die Renditeberechnung mit dem Rendite-Rechner der Börse Stuttgart:
(Steuern und Spesen wurden in dieser Kalkulation nicht berücksichtigt, da diese von Anleger zu Anleger unterschiedlich sind.)
5) Welchen Wert hat das Wandlungsrecht?
Die Anleihen können zu einem Preis von 22,47 Euro in Aktien getauscht werden. Das bedeutet, dass man eine Anleihe von 100.000 Euro Nominale in 4.450 Aktien umtauschen kann.
Wichtig: Es handelt sich um ein RECHT, dass man die Anleihe in Aktien tauschen kann, aber um keine Pflicht! Man wird dies also nur tun, wenn der Aktienkurs hoch ist und es mehr Sinn macht, in Aktien zu tauschen, als das Kapital zurückbezahlt zu bekommen.
Wir sehen uns nachfolgend an, welchen 'inneren Wert' allein das Wandlungsrecht bei unterschiedlichen Aktienkursen hat. Nicht berücksichtigt ist bei dieser Aufstellung die Rückzahlung 2012 und dass der Anleihenkurs üblicherweise immer eine deutliche Prämie auf den inneren Wert aufweist. Als die Wandelanleihe letztes Jahr zum Kurs von 100 % emittiert wurde, lag die Prämie bei etwa 40 %.
|
6) Warum ist die Wandelanleihe jetzt derart günstig bewertet?
Wir führen das extrem tiefe Kursniveau der Wandelanleihe auf die Verwerfungen an den Finanzmärkten zurück. Institutionelle Anleger, wie Hedgefonds oder in Schieflage geratene Banken, wurden in den vergangenen Wochen gezwungen, unter Druck Wertpapiere 'um jedem Preis' zu veräussern. Zum einen mussten Spekulationen auf Pump aufgelöst werden (sogenanntes Deleveraging) und zum anderen wurden vor allem volatile und stark gesunkene Wertpapiere z.B. zugunsten von vermeintlich sicheren Staatsanleihen verkauft. Deshalb gab es einen starken Kursanstieg bei Staatsanleihen und starke Rückgänge bei den Kursen von Unternehmensanleihen.
Viele Banken und Fondsgesellschaften haben zudem ganze Investmentabteilungen geschlossen, insbesondere für verlustbringende Anlagen mit hohen Buchverlusten. Da kann es gut sein, dass neue Verantwortliche erst einmal ausmisten und die Papiere - ohne die Wandelanleihebedingungen im Detail zu kennen - bestens auf den Markt werfen.
Aufgrund der Stückelung von 100.000 Euro als kleinster Handelseinheit steht den Verkäufern nur eine sehr kleine, potenzielle Käuferschicht gegenüber (siehe ausführliche Erläuterung im nächsten Punkt). Es gibt wohl sehr wenige Anleger, die trotz Krise über genügend Liquidität verfügen und in ihrer Freizeit ellenlange Anleihebedingungen studieren, die noch dazu für institutionelle Anleger gedacht sind und in englischer Sprache gehalten sind. Die augenscheinlich niedrige Verzinsung von 1,5 % und die Laufzeit bis 2027 reichen wohl aus, damit nicht mehr als ein flüchtiger Blick auf das Dokument geworfen wird, wenn man zufällig darauf stösst.
Auch erscheint die im Anleihen-Profil angezeigte Rendite von 10,81 % p.a. (bis 2027 gerechnet) angemessen. Die Verkäufer fanden somit wenige Kaufinteressenten und der Kurs der Wandelanleihe fiel in den tiefsten Keller.
Ob nun 'vergessen', 'ignoriert' oder 'übersehen' - die günstige Bewertung besteht am heutigen Tag und es gibt unseres Wissens nach auf dem gesamten deutschen Kapitalmarkt kein vergleichbar attraktives Chance-Risiko-Verhältnis, wie bei der Air Berlin-Wandelanleihe. Weder bei einer Aktie, noch bei einer anderen (Wandel-)Anleihe.
7) Warum erstes Kursziel von 60 %?
Obwohl das Zinsniveau sich in den letzten Wochen und Monaten deutlich verringert hat, ist es derzeit sehr schwierig für Unternehmen sich zu finanzieren. Während die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen momentan tiefe 2,98 % beträgt, müssen sich deutsche Weltkonzerne mit enormen Aufschlägen Geld vom Kapitalmarkt besorgen. BMW emittierte kürzlich eine 2013er Anleihe mit 8,875 % Kupon. Daimler emittierte eine 2012er Anleihe mit 9 % Kupon.
Metro musste einen 9,375 % Kupon bieten, um einen 2013er Bond platzieren zu können. Diese DAX-Konzerne müssen also aufgrund der derzeitigen Vertrauenskrise rund sechs Prozentpunkte höhere Zinsen bezahlen als der Staat.
Bei 'kleineren' Unternehmen bieten börsennotierte Anleihen auch Verzinsungen im zweistelligen Prozentbereich. Etwa bei einer 2012er Wandelanleihe von Q-Cells, die es auf 22 % Zinsen p.a. bringt.
Interessant ist bei TUI, dass eine 2012 Anleihe mit 50.000 Euro Stückelung auf 16,59 % Rendite p.a. bringt, während eine 2011er Anleihe mit 1.000 Euro Nominale als kleinster Handelseinheit nur 9,82 % p.a. einbringt. Die 2012er Wandelanleihe des DAX-Unternehmens mit 50.000 Euro Nominale als kleinste Handelseinheit bringt sogar 18,60 % Verzinsung pro Jahr.
Eine Lanxess-Anleihe mit 1.000 Euro Stückelung und Laufzeit 2012 bringt hingegen nur 6,82 % Zinsen im Jahr. Bei HeidelbergCement bringt es die 2017er Anleihe auf 16,79 % Rendite p.a. und die (aufgrund eines ratingabhängigen Zinssatzes) etwas kompliziertere 2012er Anleihe bringt 29,98 % p.a.
Sieht man sich deutsche Unternehmensanleihen derzeit an, gibt es zwei markante Punkte:
a) Anleihen mit kleiner Stückelung, die an Privatanleger platziert wurden, notieren derzeit tendenziell höher (bzw. bringen weniger Zinsen ein) wie Anleihen, die an institutionelle Investoren platziert wurden und als kleinste Handelseinheit 50.000 oder 100.000 Euro haben. Diese wurden häufig von Hedgefonds gekauft, die heutzutage in einer Zwickmühle stecken und 'um jeden Preis' verkaufen mussten bzw. müssen, wodurch die Kurse stark gefallen sind. Viele Privatanleger haben auch nicht ausreichend Geld, um eine Anleihe für 50.000 Euro zu kaufen.
b) Wandelanleihen, die ebenfalls gerne von Hedgefonds gekauft wurden, notieren derzeit trotz ihres Wandlungsrechtes (das im Falle eines starken Kursanstieges der Aktie einen schönen Wert hat) tiefer als herkömmliche Anleihen.
Im Falle der Air Berlin-Wandelanleihe treffen beide Kriterien zu, da diese Anleihe mit 100.000 Euro Stückelung nicht von Privatanleger gekauft wurde, sondern nur von institutionellen Investoren.
Basierend auf der aktuellen Entwicklung an den Anleihenmärkten, würden wir schätzen, dass Air Berlin eine neue Anleihe bzw. neue Gelder zu einem Zinssatz von 10 % bis 15 % p.a. erhalten könnte. Hier sehen Sie, dass die Anleihe derzeit einen Kurs von 66,65 % haben sollte, um 15 % Rendite p.a. bis zum 11.4.2012 aufzuweisen. Deshalb sehen wir einen Anleihenkurs von 60 % als erstes Kursziel für unsere Spekulation:
Warum ist es sinnvoll, Air Berlin-Aktien in Anleihen zu tauschen?
Wir sind - ebenso wie die Bankanalysten - davon überzeugt, dass sich Air Berlin in den nächsten Jahren gut entwickeln wird. Anleger, die aus der selben Überlegung Aktien von Air Berlin gekauft haben, sollten sich Gedanken machen, ob ein Tausch in Anleihen 'ihres' Unternehmens nicht sinnvoller wäre für ihre Investmentstrategie.
Dazu ein Rechenbeispiel:
Wenn man heute eine Anleihe von Air Berlin für rund 28.000 Euro kauft und am 11.4.2012 (inklusive zwischenzeitig erhaltener Zinszahlungen) 106.000 Euro besitzt, hat man +278 % Gewinn erwirtschaftet. Basierend auf einem aktuellen Aktienkurs von Air Berlin von 4,08 Euro (Xetra-Schlusskurs vom 17.12.2008) müsste die Aktie um mindestens +278 % klettern, damit die Aktie bis April 2012 ein besseres Investment war, als die (viel sicherere) Anleihe. Der Aktienkurs müsste also mehr als 15,42 Euro betragen am 11.4.2012, damit ein Aktien-Investment sinnvoller war als ein Anleihen-Investment.
Allen Air Berlin-Anlegern, die nicht felsenfest davon überzeugt sind, dass der Aktienkurs am 11.4.2012 über 15,42 Euro notieren wird, würden wir empfehlen, ihre Aktienposition in Anleihen zu tauschen. Wir würden einen solchen Tausch jedenfalls als sinnvoll erachten.
9) Fazit: Jetzt Air Berlin-Anleihen kaufen
Wie ausführlich erläutert, gibt es momentan eine höchst seltene Sondersituation bei den Wandelanleihen von Air Berlin. Solche Verwerfungen an den Finanzmärkten kommen immer wieder vor und selbst Andre Kostolany berichtet in seinen Büchern über ähnliche Chancen, die er wahrgenommen hat und mit denen er ein Vermögen aufbauen konnte. Innerhalb weniger Jahre mit der Anleihe eines deutschen Milliarden-Unternehmens das investierte Kapital vervierfachen - solche Möglichkeiten gibt es selten!
Abschliessend noch zwei Aspekte auf den wir in unserer Analyse noch nicht eingegangen sind:
Einerseits gibt es im Falle einer Übernahme von Air Berlin ebenfalls ein vorzeitiges Kündigungsrecht der Anleihenbesitzer gemäss Punkt 6 (d), allerdings ein sofortiges. Falls die Airline von einem Mitbewerber mehrheitlich übernommen werden sollte, wäre das eine Glücksmeldung wie Ostern und Weihnachten am selben Tag.
Andererseits können wir uns gut vorstellen, dass Air Berlin selbst bald am Markt Anleihen zurückkaufen könnte. Für die Fluglinie wäre das ein glänzendes Geschäft, wenn für 100.000 Euro Schulden in der Bilanz nur 27.000 Euro zu bezahlen wären. Wie wir aus gut informierten Kreisen hören konnten, soll ein teilweiser Rückkauf der Anleihe im Management von Air Berlin bereits ein Thema sein. Würde die Airline beispielsweise 100 Mio. Euro Nominale für 40 Mio. Euro zurückkaufen, würde einerseits der Schuldenstand um 100 Mio. Euro sinken und andererseits ein Buchgewinn von 60 Mio. Euro anfallen.
Im Quartalsbericht per 30.9.2008 sieht man auf Seite 22 'Bankguthaben und Kassenbestände' in Höhe von 318,8 Mio. Euro, womit ein solcher Schritt leicht machbar wäre. Für das Unternehmen macht es auch wenig Sinn, dass einerseits Guthaben als Festgeld gering verzinst veranlagt werden (auf Seite 32 sieht man 2,6 Mio. Euro Zinseinnahmen durch Festgelder im Q3/2008) und andererseits die Unternehmensanleihe 52 % Zinsen p.a. abwirft. Weiters ist auf Seite 15 zu lesen, dass die Nettoverschuldung von 624,2 Mio. Euro 'spürbar zurückgeführt werden' soll. Würde Air Berlin Anleihen zurückkaufen, wäre dies leicht möglich.
Also eine spannende Spekulation bei der in den kommenden Wochen und Monaten einige Dynamik in den Anleihenkurs kommen könnte! Es ist gut möglich, dass es im Januar einen rasanten Kursanstieg gibt, da alle Hedgefonds 2008 ihre Positionen noch verkaufen mussten und dann 'niemand' mehr auf diesem tiefen Kursniveau bereit ist, Papiere herzugeben.
Kaufen Sie die Air Berlin Wandelanleihe jetzt an der Börse Stuttgart oder Frankfurt bei Kursen bis ca. 35 %.
Für Ihre weiteren Recherchen noch zwei hilfreiche Links:
Air Berlin Investor Relations
Air Berlin-Wandelanleihen-Blog
Wertpapier:
Air Berlin-Wandelanleihe
Börse:
Frankfurt/Stuttgart
WKN:
A0NQ9H
Kürzel:
AFJA
ISIN:
DE000A0NQ9H6
Aktuell:
27 %
Kaufen bis:
35 %
Kursziel:
60 % (+122 %)
Aktueller Anleihenkurs:
Comdirect, CortalConsors, DAB bank
Air Berlin Homepage
Air Berlin IR-Homepage