Der seit gestern Abend laufende U-Bahn-Streik in London hat das dortige Verkehrsnetz weitgehend lahm gelegt. Neun U-Bahn-Linien fuhren nur eingeschränkt oder fielen vollständig aus. Die Bevölkerung versuchte auf Busse, Taxis, Fahrräder und Fähren umzusteigen. An vielen Bushaltestellen und auf den Straßen kam es zu langen Staus und Verspätungen. Der Streik soll noch bis morgen Abend andauern. Die Gewerkschaft "National Union of Rail, Maritime and Transport Workers" fordert für ihre Mitglieder eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent. Gespräche zwischen dem Arbeitgeber "London Underground" und Gewerkschaftsvertretern über eine Verhinderung des Streiks waren am Dienstagabend gescheitert. In einem offenen Brief warf der Gewerkschaftsvorsitzende Bob Crow dem Londoner Bürgermeister Boris Johnson vor, er habe die Gespräche scheitern lassen um seine eigene "Agenda" voranzutreiben. Johnson wies die Vorwürfe entschieden zurück. Täglich nutzen knapp drei Millionen Fahrgäste das U-Bahn-System der britischen Hauptstadt. Nach ersten Schätzungen wird der U-Bahn-Streik die britische Wirtschaft mehr als 100 Millionen Euro kosten.
© 2009 dts Nachrichtenagentur