
Europas größter Erzeuger für erneuerbare Energien, der norwegische Staatskonzern Statkraft, prüft den Bau eines 450-Megawatt-Gaskraftwerks im ostfriesischen Emden. Die Seehafenstadt sei für einen Neubau besonders geeignet, sagten Vertreter von Statkraft am Freitag in Emden. Dort betreibt der Konzern bereits ein Gas- und Dampf- sowie ein Biomasse-Kraftwerk mit insgesamt 450 Megawatt. Wegen Engpässen bei den Stromnetzen solle das alte Gaskraftwerk ersetzt und später abgeschaltet werden.
Vor einem Monat hatte der dänische Energiekonzern Dong seine Pläne für ein Kohlekraftwerk in Emden gekippt. Das Projekt war von einer Bürgerinitiative und vielen Umweltgruppen wegen der befürchteten Folgen für die Umwelt und den Tourismus vehement abgelehnt worden.
"Mit dem Neubau am Emder Hafen entstünde eines der modernsten Gas- und Dampfturbinenkraftwerke weltweit", sagte Kraftwerksleiter Gerd Töpken in Emden. Das Projekt sei wichtig für den Ausbau der erneuerbaren Energien, sagte Emdens Oberbürgermeister Alwin Brinkmann (SPD). Gaskraftwerke seien schnell zu- und abschaltbar und damit wichtig zur Überbrückung von Netzschwankungen bei Windkraftanlagen an Land und auf See.
Statkraft will nach weiteren Angaben bis zum Jahr 2015 seine europäische Kapazität von Gaskraftwerken auf rund 1200 Megawatt nahezu verdoppeln. Das Unternehmen betreibt in Deutschland vier Gas und elf Wasserkraftwerke und hat Anteile an zwei Biomassekraftwerken. Das Unternehmen beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter in Europa, davon 350 in Deutschland./wö/DP/wiz
AXC0142 2009-11-06/13:42