NEW YORK (Dow Jones) - Belastet von enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten ist Wall Street auf breiter Front mit tief roten Notierungen in den Wochenausklang gestartet. Auch im frühen Geschäft können sich die Indizes nicht sonderlich von diesem Tiefschlag erholen. Bis 17.00 Uhr MESZ geht es für den Dow Jones-Index um 1,9% oder 191 Punkte auf 10.064 nach unten. Im Tagestief hat das Kursbarometer bereits bei 10.051 notiert, einem Minus von 2,0% gegenüber dem Schlusskurs des Vortags. Für den S&P-500-Index geht es um 1,8% oder 19 Punkte auf 1.084 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 1,6% oder 36 Punkte auf 2.268.
Die Kursverluste ziehen sich dabei quer durch alle Branchen, besonders hoch ist der Abgabedruck bei Zyklikern und Bankwerten. Etwas fester zeigen sich hingegen einige Öltitel. Weitere makroökonomische Kennziffern stehen im Verlauf des Freitag nicht mehr auf der Tagesordnung.
Massiv auf den Magen geschlagen hat den Börsianern der vorbörslich veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht für Mai. Dem Bureau of Labor Statistics zufolge wurden im vergangenen Monat lediglich 431.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen hingegen mit einem Beschäftigungsaufbau um 515.000 Jobs gerechnet. Davon gingen noch dazu 411.00 Stellen auf das Konto befristet angeheuerter US-Volkszähler.
"Die Zahlen unterstreichen zwar, dass der Arbeitsmarkt sich weiter erholt. Sie zeigen aber auch, dass es noch lange Zeit braucht, bis die Beschäftigungsverluste aufgeholt sind", kommentierte Commerzbank-Volkswirt Simon Junker die Statistik. Das geringe Tempo spreche - zusätzlich zu den Sorgen über die Risiken aus der Schuldenkrise im Euroraum - für eine vorsichtigere Haltung der Federal Reserve.
Die größte Volkswirtschaft der Welt ist in hohem Maß vom Privaten Konsum abhängig, dieser wiederum ist eng mit der Lage am Arbeitsmarkt verknüpft. Daher stehen dann auch konjunktursensitive Werte unter überdurchschnittlichem Abgabedruck. So fallen General Electric um 2,7% auf 16,01 USD. Auch Finanztitel lassen angesichts der Gefahr platzender Verbraucherkredite kräftig Federn. American Express etwa verbilligen sich um 2,7% auf 39,44 USD.
In der zweiten Reihe geht es für die Aktien der Bekleidungskette Quiksilver hingegen um 10,4% auf 5,11 USD nach oben. Das Unternehmen hat für das zweite Quartal einen Gewinn von 0,06 USD je Aktie bei einem Umsatz von 468 Mio USD ausgewiesen. Im Vorjahresquartal waren es 0,04 USD je Aktie und Einnahmen von 494 Mio USD gewesen. Die Aktien des Ölkonzerns Anadarko legen um 3,8% auf 47,82 USD zu.
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