DJ UPDATE: Daimler erhöht zum zweiten Mal die Prognose
(NEU: Details zu Sparten, Aktienkurs)
Von Katharina Becker DOW JONES NEWSWIRES
STUTTGART (Dow Jones)--Daimler blickt nach einem starken zweiten Quartal deutlich optimistischer auf das erste Jahr nach der Wirtschafts- und Finanzkrise. Die anziehenden Verkäufe vor allem der Luxusmarke Mercedes-Benz und günstige Wechselkurse bescherten dem Stuttgarter Autobauer zwischen April und Juni unter dem Strich einen Gewinn von 1,3 Mrd EUR nach einem Verlust von 1,1 Mrd EUR im Vorjahreszeitraum, wie der DAX-Konzern am Dienstag mitteilte. Nun legen die Schwaben die Messlatte zum zweiten Mal in diesem Jahr höher.
Nachdem sich die Weltwirtschaft überraschend schnell erholt hat und die Bänder vor allem bei den Luxusherstellern wieder auf Hochtouren laufen, will die Daimler AG im Gesamtjahr deutlich mehr einnehmen und vor Zinsen und Steuern einen Gewinn (EBIT) von 6 Mrd EUR einfahren. Mit 3,3 Mrd EUR im ersten Halbjahr hat der Autobauer mehr als die Hälfte davon bereits geschafft. Zuletzt hatten die Schwaben nach einem Verlust von 1,5 Mrd EUR im Vorjahr nur gut 4 Mrd EUR für realistisch gehalten.
Den größten Teil des operativen Gewinns (EBIT) soll mit 4 Mrd EUR die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars mit den Marken Mercedes-Benz, smart, Maybach und AMG beisteuern. Im ersten Halbjahr hatte Daimler fast 12% mehr Autos verkauft als im schwachen Vorjahreszeitraum. Auch im Gesamtjahr wollen die Stuttgarter zweistellig zulegen, obgleich sich die Entwicklung im zweiten Halbjahr abschwächen dürfte, räumte der Konzern ein. Zuletzt ließen vor allem die neuen Generationen der E- und S-Klasse die Kassen wieder lauter klingeln. Bei dem Sorgenkind smart will Daimler die Talfahrt der Verkaufszahlen ab dem dritten Quartal mit der neuen Generation des Miniflitzers stoppen.
Nachdem sich auch die Nachfrage nach Lkw in Indonesien, USA, Brasilien und Europa wieder erholt, soll die Sparte 1 Mrd EUR und damit rund doppelt so viel einfahren wie bisher angenommen. Das Transportergeschäft soll dank deutlich höherer Nachfrage einen Gewinnbeitrag von 350 Mio EUR beisteuern. Aus den Busverkäufen erwartet der Konzern unverändert einen operativen Gewinn von 180 Mio EUR, wobei Daimler vor allem auf Lateinamerika als Boomregion setzt. Das Geschäft mit Finanzdienstleistungen muss nach dem Ende der Finanzkrise weniger Geld für faule Kredite einplanen und will etwa 800 Mio EUR zum Konzernergebnis beitragen.
An der Börse in Frankfurt sorgte die Nachricht aus Stuttgart für wenig Überraschung. Schließlich hatte Daimler bereits bei der Vorlage der vorläufigen Ergebnisse am 16. Juli angekündigt, wie viele andere Autobauer und Zulieferer auch, ihre Erwartungen an das laufende Jahr nach oben anzupassen. Nach kurzem Ausschlag nach oben sank die Aktie bis zum Mittag auf 42,42 EUR, ein Minus von 1,7%.
Webseite: www.daimler.com -Von Katharina Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 112, katharina.becker@dowjones.com DJG/kat/sha
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July 27, 2010 07:16 ET (11:16 GMT)
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