Aktuelle Nachrichten der DAX-Werte / Aktuelle Aktienkurse der DAX-Werte
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 29. Juli 2010:
Nach vielen Wochen mit enormen Kursschwankungen scheint es, als hätte der DAX nun seine Richtung gefunden. Die Empfehlung, bei rund 6.000 Punkten long zu gehen ist bislang gut aufgegangen und es könnte nun nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das Jahreshoch bei 6.340 Punkten überschritten wird. Bei Redaktionsschluss notierte der Deutsche Aktienindex bei rund 6.200 Punkten.
Den Turbo zündete der DAX am Donnerstag vergangener Woche als zunächst der Auftragseingang der Industrie in der Eurozone im Mai mit +3,8 % Zuwachs die Erwartungen eines leichten Rückgangs von -0,1 % meilenweit übertraf.
Allerdings ist die Entwicklung der Industrieproduktion in den verschiedenen Euro-Ländern aktuell sehr unterschiedlich, wie dieser Artikel der FTD zeigt. Während Länder wie Deutschland, Schweden oder Slowenien starke Zuwächse verzeichnen, gibt es in Ländern wie Bulgarien oder Griechenland aufgrund struktureller Probleme sogar einen deutlichen Rückgang.
Am Freitag folgte ein überraschend starker Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex, der den höchsten Sprung seit der deutschen Wiedervereinigung - von 101,8 auf 106,2 Punkte - verzeichnete. Dabei wurde nicht nur die Lage deutlich besser eingeschätzt als zuletzt, sondern auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Analysten zeigen sich tief beeindruckt und der Chef des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, erklärte: 'Die deutsche Wirtschaft ist wieder in Partylaune'.
Nicht ganz so optimistisch wird die Lage bei Wellenreiter-Invest gesehen, denn der mit dem Ifo-Index vergleichbare US-amerikanische ISM-Index ist nach einem Top bereits wieder rückläufig und so könnte die gute Stimmung demnach spätestens in einigen Monaten wieder verflogen sein.
Auch der Euro zeigte sich nach den positiven Konjunkturdaten sehr stabil und notiert aktuell um die Marke von 1,30 USD, vor allem nachdem beim grossen EU-Banken-Stresstest etwas bessere Ergebnisse erzielt wurden als erwartet.
Im Test, der als Massnahme zu mehr Transparenz im Bankensektor beitragen sollte, waren insgesamt sieben europäische Banken durchgefallen, davon auf deutscher Seite die verstaatlichte HRE-Bankengruppe, allerdings ohne Berücksichtigung der laufenden Neustrukturierung und Auslagerung von Risiken in eine Bad Bank.
Gute Zahlen gab es auch von deutschen Unternehmen. Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler beispielsweise hob die Jahresprognose nach einem Gewinn von 1,3 Mrd. Euro im zweiten Quartal erneut an.
'Wir rechnen für das Jahr 2010 mit einem deutlichen Umsatzanstieg und streben ein EBIT aus dem laufenden Geschäft von 6 Mrd. Euro an', so Daimler-Chef Dieter Zetsche am Dienstag in Stuttgart. Damit schraubte der Konzern seine Erwartungen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) noch einmal um rund 2 Mrd. Euro nach oben. Auslöser war vor allem die kräftig gestiegene Nachfrage nach Mercedes-Benz-Limousinen in China.
Mit ordentlichen Zahlen konnte auch die Deutsche Bank aufwarten, die im zweiten Quartal einen Überschuss von 1,2 Mrd. Euro erwirtschaftete und damit knapp +10 % mehr als im Vorjahr. Obwohl der Gewinn im Handelsgeschäft wegen der jüngsten Marktturbulenzen stark einbrach, konnten die Erwartungen der Analysten weitestgehend erfüllt werden. Den Banken-Stresstest schloss die Deutsche Bank als eine der besten deutschen Banken ab.
Das umstrittene Gesetz zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivat-Geschäfte trat am Dienstag in Kraft und dürfte vor allem in Traderkreisen für etwas Unmut sorgen, da ungedeckte Leerverkäufe nun verboten sind. Hier ein Auszug aus dem Gesetz:
[...] Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 27. Juli sind so genannte ungedeckte Leerverkäufe in Aktien oder Staatsanleihen der Eurozone verboten. Betroffen sind Wertpapiere, die an einer deutschen Börse im regulierten Markt zugelassen sind:
- ungedeckte Leerverkäufe in deutschen Aktien,
- ungedeckte Leerverkäufe in Staatspapieren von Euro-Ländern,
- ungedeckte Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps – CDS) auf Ausfallrisiken von Euro-Ländern, die ohne Absicherungszweck erworben werden. [...]
Eine interessante neue Bundesanleihe wurde letzte Woche auch emittiert. Die BRD konnte eine 32jährige Euro-Anleihe mit 3,25 % Kupon zu einer Rendite von 3,33 % p.a. platzieren (Meldung). Auch wenn die Nachfrage von 3,2 Mrd. Euro unter dem Plan von 4 Mrd. lag (eine Aufstockung ist geplant), sollten sich zukünftige deutsche Politiker-Generationen noch bedanken müssen über das derart billig erhaltene Geld!
Aus unserer Sicht ist die Anleihe völlig uninteressant (für Anleger). Die derzeit extrem niedrigen Zinsen bei den deutschen Bundesanleihen werden früher oder später wieder auf ein Normalniveau ansteigen und dann sind mit solchen Langläufern hohe Kursverluste die Folge. Würde etwa die Rendite dieser Anleihe auf 6 % p.a. ansteigen, würde der Anleihenkurs bei 61 % liegen und der Anleger hätte etwa ein Drittel seines Geldes verloren.
Aktuell steht der DAX an der letzten Widerstandszone vor dem Jahreshoch (blauer Kasten) und konnte das Zwischenhoch von Mitte Juli bereits kurz überschreiten, was sehr positiv zu werten ist. Möglicherweise kommt es noch zu einem überschaubaren Rücksetzer, bevor ein Angriff auf das Jahreshoch im Erfolgsfall ein Kurspotenzial bis auf 6.500 bis 6.600 Punkte eröffnet. Durch negative News und mehrere scharfe Einbrüche wurden viele Bullen in den vergangenen Wochen und Monaten aus dem Markt befördert, sodass die Ampeln auch in dieser Hinsicht auf grün stehen. Obwohl das Jahreshoch noch nicht gefallen ist, deutet im Moment also alles darauf hin, dass der Knoten nun geplatzt ist und der Weg zunächst nach oben führt.
Die ansteigende Trendlinie, die sich aktuell bei ca. 5.950 Punkten befindet, sollte eine starke Unterstützung bieten und nur 50 Punkte darunter befindet sich die wichtige 200-Tage-Linie (grüne Linie). Ein Unterschreiten der beiden Linien ist aktuell zwar unwahrscheinlich, wäre aber äusserst negativ für die weitere Index-Entwicklung.
Wer unserem Tipp gefolgt ist und in der vergangenen Woche z.B. das empfohlene Citigroup-Zertifikat um 8,00 Euro gekauft hat, der sollte nun den Stoppkurs auf den Einstandspreis (oder knapp darüber) erhöhen und somit sein Verlustrisiko auf Null reduzieren. Aktuell notiert der Schein mit der WKN CG227H und einem aktuellen Hebel von 6 bei rund 10 Euro und damit gegenüber dem Empfehlungskurs bereits über + 20 % im Plus. Ein mögliches Kursziel könnte im Bereich von 12 bis 13 Euro liegen. Neu einsteigen würden wir aktuell nicht mehr.
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 29. Juli 2010:
Nach vielen Wochen mit enormen Kursschwankungen scheint es, als hätte der DAX nun seine Richtung gefunden. Die Empfehlung, bei rund 6.000 Punkten long zu gehen ist bislang gut aufgegangen und es könnte nun nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das Jahreshoch bei 6.340 Punkten überschritten wird. Bei Redaktionsschluss notierte der Deutsche Aktienindex bei rund 6.200 Punkten.
Den Turbo zündete der DAX am Donnerstag vergangener Woche als zunächst der Auftragseingang der Industrie in der Eurozone im Mai mit +3,8 % Zuwachs die Erwartungen eines leichten Rückgangs von -0,1 % meilenweit übertraf.
Allerdings ist die Entwicklung der Industrieproduktion in den verschiedenen Euro-Ländern aktuell sehr unterschiedlich, wie dieser Artikel der FTD zeigt. Während Länder wie Deutschland, Schweden oder Slowenien starke Zuwächse verzeichnen, gibt es in Ländern wie Bulgarien oder Griechenland aufgrund struktureller Probleme sogar einen deutlichen Rückgang.
Am Freitag folgte ein überraschend starker Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex, der den höchsten Sprung seit der deutschen Wiedervereinigung - von 101,8 auf 106,2 Punkte - verzeichnete. Dabei wurde nicht nur die Lage deutlich besser eingeschätzt als zuletzt, sondern auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Analysten zeigen sich tief beeindruckt und der Chef des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, erklärte: 'Die deutsche Wirtschaft ist wieder in Partylaune'.
Nicht ganz so optimistisch wird die Lage bei Wellenreiter-Invest gesehen, denn der mit dem Ifo-Index vergleichbare US-amerikanische ISM-Index ist nach einem Top bereits wieder rückläufig und so könnte die gute Stimmung demnach spätestens in einigen Monaten wieder verflogen sein.
Auch der Euro zeigte sich nach den positiven Konjunkturdaten sehr stabil und notiert aktuell um die Marke von 1,30 USD, vor allem nachdem beim grossen EU-Banken-Stresstest etwas bessere Ergebnisse erzielt wurden als erwartet.
Im Test, der als Massnahme zu mehr Transparenz im Bankensektor beitragen sollte, waren insgesamt sieben europäische Banken durchgefallen, davon auf deutscher Seite die verstaatlichte HRE-Bankengruppe, allerdings ohne Berücksichtigung der laufenden Neustrukturierung und Auslagerung von Risiken in eine Bad Bank.
Gute Zahlen gab es auch von deutschen Unternehmen. Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler beispielsweise hob die Jahresprognose nach einem Gewinn von 1,3 Mrd. Euro im zweiten Quartal erneut an.
'Wir rechnen für das Jahr 2010 mit einem deutlichen Umsatzanstieg und streben ein EBIT aus dem laufenden Geschäft von 6 Mrd. Euro an', so Daimler-Chef Dieter Zetsche am Dienstag in Stuttgart. Damit schraubte der Konzern seine Erwartungen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) noch einmal um rund 2 Mrd. Euro nach oben. Auslöser war vor allem die kräftig gestiegene Nachfrage nach Mercedes-Benz-Limousinen in China.
Mit ordentlichen Zahlen konnte auch die Deutsche Bank aufwarten, die im zweiten Quartal einen Überschuss von 1,2 Mrd. Euro erwirtschaftete und damit knapp +10 % mehr als im Vorjahr. Obwohl der Gewinn im Handelsgeschäft wegen der jüngsten Marktturbulenzen stark einbrach, konnten die Erwartungen der Analysten weitestgehend erfüllt werden. Den Banken-Stresstest schloss die Deutsche Bank als eine der besten deutschen Banken ab.
Das umstrittene Gesetz zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivat-Geschäfte trat am Dienstag in Kraft und dürfte vor allem in Traderkreisen für etwas Unmut sorgen, da ungedeckte Leerverkäufe nun verboten sind. Hier ein Auszug aus dem Gesetz:
[...] Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 27. Juli sind so genannte ungedeckte Leerverkäufe in Aktien oder Staatsanleihen der Eurozone verboten. Betroffen sind Wertpapiere, die an einer deutschen Börse im regulierten Markt zugelassen sind:
- ungedeckte Leerverkäufe in deutschen Aktien,
- ungedeckte Leerverkäufe in Staatspapieren von Euro-Ländern,
- ungedeckte Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps – CDS) auf Ausfallrisiken von Euro-Ländern, die ohne Absicherungszweck erworben werden. [...]
Eine interessante neue Bundesanleihe wurde letzte Woche auch emittiert. Die BRD konnte eine 32jährige Euro-Anleihe mit 3,25 % Kupon zu einer Rendite von 3,33 % p.a. platzieren (Meldung). Auch wenn die Nachfrage von 3,2 Mrd. Euro unter dem Plan von 4 Mrd. lag (eine Aufstockung ist geplant), sollten sich zukünftige deutsche Politiker-Generationen noch bedanken müssen über das derart billig erhaltene Geld!
Aus unserer Sicht ist die Anleihe völlig uninteressant (für Anleger). Die derzeit extrem niedrigen Zinsen bei den deutschen Bundesanleihen werden früher oder später wieder auf ein Normalniveau ansteigen und dann sind mit solchen Langläufern hohe Kursverluste die Folge. Würde etwa die Rendite dieser Anleihe auf 6 % p.a. ansteigen, würde der Anleihenkurs bei 61 % liegen und der Anleger hätte etwa ein Drittel seines Geldes verloren.
Aktuell steht der DAX an der letzten Widerstandszone vor dem Jahreshoch (blauer Kasten) und konnte das Zwischenhoch von Mitte Juli bereits kurz überschreiten, was sehr positiv zu werten ist. Möglicherweise kommt es noch zu einem überschaubaren Rücksetzer, bevor ein Angriff auf das Jahreshoch im Erfolgsfall ein Kurspotenzial bis auf 6.500 bis 6.600 Punkte eröffnet. Durch negative News und mehrere scharfe Einbrüche wurden viele Bullen in den vergangenen Wochen und Monaten aus dem Markt befördert, sodass die Ampeln auch in dieser Hinsicht auf grün stehen. Obwohl das Jahreshoch noch nicht gefallen ist, deutet im Moment also alles darauf hin, dass der Knoten nun geplatzt ist und der Weg zunächst nach oben führt.
Die ansteigende Trendlinie, die sich aktuell bei ca. 5.950 Punkten befindet, sollte eine starke Unterstützung bieten und nur 50 Punkte darunter befindet sich die wichtige 200-Tage-Linie (grüne Linie). Ein Unterschreiten der beiden Linien ist aktuell zwar unwahrscheinlich, wäre aber äusserst negativ für die weitere Index-Entwicklung.
Wer unserem Tipp gefolgt ist und in der vergangenen Woche z.B. das empfohlene Citigroup-Zertifikat um 8,00 Euro gekauft hat, der sollte nun den Stoppkurs auf den Einstandspreis (oder knapp darüber) erhöhen und somit sein Verlustrisiko auf Null reduzieren. Aktuell notiert der Schein mit der WKN CG227H und einem aktuellen Hebel von 6 bei rund 10 Euro und damit gegenüber dem Empfehlungskurs bereits über + 20 % im Plus. Ein mögliches Kursziel könnte im Bereich von 12 bis 13 Euro liegen. Neu einsteigen würden wir aktuell nicht mehr.
© 2010 Der Spekulant