Aktuelle Nachrichten der DAX-Werte / Aktuelle Aktienkurse der DAX-Werte
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 11. August 2010:
Nachdem der DAX als einer der stärksten Indizes weltweit ein neues Jahreshoch von 6.387 Punkten erzielen konnte, findet nun eine Konsolidierung statt. Der aktuelle DAX-Stand Mittwoch Mittag: 6.180 Punkte. Mit einem Wechselkurs von 1,333 erreichte der Euro zum US-Dollar seinen höchsten Stand seit April und konnte damit seit seinem Tief bei 1,187 in nur zwei Monaten nun bereits rund +12 % an Wert gewinnen.
Aus den USA kommen weiterhin eher schwache Konjunkturdaten. Zunächst enttäuschte am Freitag der Arbeitsmarktbericht für Juli. Im letzten Monat wurden in den USA netto 131.000 Stellen gestrichen und damit fast doppelt so viele wie im Vorfeld erwartet. Die neu geschaffenen Stellen in der Privatwirtschaft waren mit 71.000 niedriger als vom Markt erwartet (90.000) und auch die Vormonatsdaten wurden deutlich von 83.000 auf 31.000 nach unten revidiert. Damit wurden seit Jahresbeginn im Durchschnitt 90.000 Stellen pro Monat geschaffen, was aufgrund des Bevölkerungswachstums zu wenig ist, um die Arbeitslosenrate zu reduzieren.
Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem Vormonat mit 9,5 % konstant und war damit etwas besser als erwartet (9,6 %). Hier finden Sie eine grafische Übersicht der Entwicklung von Arbeitslosenquote und neu geschaffenen Stellen. Einige weitere beunruhigende Fakten über den Zustand der US-Wirtschaft zeigen, dass die grösste Wirtschaftsmacht der Welt noch längst nicht über dem Berg ist.
Aufgrund der schwächelnden US-Wirtschaft zeigte sich auch die amerikanische Notenbank FED zuletzt beunruhigt. Man sei einer Dauerkrise und einer Deflation wie in Japan 'näher als jemals zuvor in der jüngsten Geschichte', äusserte sich James Bullard, der Notenbankgouverneur aus St. Louis. Wenn das Preisniveau sinkt, steigt gleichzeitig die Schuldenlast der Unternehmen. Sie bekommen immer weniger Geld für ihre Produkte, der Wert ihrer Schulden bleibt jedoch unverändert. Viele Unternehmen stellen dann auch Investitionen zurück, was die Lage weiter verschlimmert. In Japan brachte die Deflation in den neunziger Jahren ein Jahrzehnt wirtschaftlicher Stagnation.
Um die Wirtschaft erneut anzukurbeln, kann Notenbankchef Ben Bernanke die Zinsen aber nicht weiter senken, denn diese liegen schon bei nahe null Prozent. Also kündigte die Federal Reserve an, die Notenpresse wieder anzuwerfen und mit frisch gedrucktem Geld weitere Staatsanleihen zu kaufen.
China, der Motor der weltweiten wirtschaftlichen Erholung, gerät etwas ins Stottern. Der Exportweltmeister verzeichnete im Juli ein etwas abgeschwächtes Wachstum bei den Ausfuhren und auch die Importe schwächten sich gegenüber dem Vormonat deutlich ab. Während die Exporte um +38 % auf einen Rekordwert von 145,5 Mrd. USD stiegen, zogen die Importe nur um +22,7 % auf 116,8 Mrd. USD an, und damit deutlich weniger als erwartet.
Auch auf dem überhitzten chinesischen Immobilienmarkt deutet sich eine Abkühlung an. Binnen Jahresfrist verteuerten sich Wohnungen und Häuser nur noch um +10,3 %, gegenüber +11,4 % im Juni 2010 vs. Juni 2009. Wie in der letzten Ausgabe geschrieben, könnte ein Absturz des Immobilienmarktes das Wirtschaftswachstum des Landes erheblich treffen, was wiederum die konjunkturelle Erholung weltweit gefährden könnte.
Der DAX hat sein neues Jahreshoch durch einen Schlusskurs über dem April-Hoch bei 6.341 Punkten (blaue Linie) am Montag recht knapp bestätigt. Da 'die Sache' recht knapp war und es im Anschluss zu deutlichen Kursverlusten kam, könnte es sich allerdings durchaus um einen Fehlausbruch handeln, zumindest solange kein höherer Schlusskurs markiert wird. Beim heutigen zweiten Test des früheren Widerstands bei 6.250 hielt diese Marke dem Druck nicht stand und der DAX fiel deutlich darunter.
Seit Mitte Juli hat sich nun ein neuer, deutlich steiler und enger verlaufender Aufwärtstrend (grau) ausgebildet. In der Regel halten diese kleineren steilen Trends innerhalb übergeordneter grösserer Trends nicht mehr als einige Wochen an. Von daher wäre es nicht unwahrscheinlich, wenn der DAX den engen Aufwärtskanal in den kommenden Tagen nach unten verlassen würde. Nachdem die 6.250-Punkte-Marke keine Unterstützung bot,ist der Blick momentan wieder eher nach unten gerichtet. Etwas weniger wahrscheinlich ist ein Szenario, bei dem der DAX auf dem aktuellen Level von ca. 6.180 Punkten nach oben abprallt und sich so weiter im kurzen Aufwärtstrend halten könnte. Dann wären 6.500 Punkte eine mögliche Zielmarke für den nächsten Swing.
Da Momentum-Indikatoren wie die Stochastik zuletzt eine überkaufte Situation andeuteten, war es an der Zeit für eine etwas deutlichere Konsolidierung, sodass die aktuelle Kurskorrektur grundsätzlich nichts Ungewöhnliches ist. Unterstützung bietet neben der 50-Tage-Linie bei ca. 6.100 Zählern natürlich vor allem der mittelfristige Aufwärtstrend seit Ende Mai (schwarze Linie), der aktuell bei etwas über 6.000 Punkten verläuft. Spätestens an einer dieser beiden Marken sollte der Markt dann wieder nach oben drehen, falls der Aufwärtstrend weiterhin Bestand haben soll.
Geht es unter 6.000 Punkte, dann bestätigt sich der Fehlausbruch des DAX und die weiteren Aussichten wären auf einen Schlag wieder düster, denn Fehlausbrüche haben oft starke Kursbewegungen in die Gegenrichtung zur Folge. Es dürfte dann an das Juli-Tief bei 5.800 Zählern gehen - wahrscheinlich auch in Richtung 5.600 Punkte (Mai-Tief) und tiefer. Solange die oben genannten Unterstützungen von ca. 6.100 und ca. 6.000 Punkte halten, gibt es allerdings keinen Grund für Pessimismus, denn charttechnisch stehen die Ampeln für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends dann auf grün.
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 11. August 2010:
Nachdem der DAX als einer der stärksten Indizes weltweit ein neues Jahreshoch von 6.387 Punkten erzielen konnte, findet nun eine Konsolidierung statt. Der aktuelle DAX-Stand Mittwoch Mittag: 6.180 Punkte. Mit einem Wechselkurs von 1,333 erreichte der Euro zum US-Dollar seinen höchsten Stand seit April und konnte damit seit seinem Tief bei 1,187 in nur zwei Monaten nun bereits rund +12 % an Wert gewinnen.
Aus den USA kommen weiterhin eher schwache Konjunkturdaten. Zunächst enttäuschte am Freitag der Arbeitsmarktbericht für Juli. Im letzten Monat wurden in den USA netto 131.000 Stellen gestrichen und damit fast doppelt so viele wie im Vorfeld erwartet. Die neu geschaffenen Stellen in der Privatwirtschaft waren mit 71.000 niedriger als vom Markt erwartet (90.000) und auch die Vormonatsdaten wurden deutlich von 83.000 auf 31.000 nach unten revidiert. Damit wurden seit Jahresbeginn im Durchschnitt 90.000 Stellen pro Monat geschaffen, was aufgrund des Bevölkerungswachstums zu wenig ist, um die Arbeitslosenrate zu reduzieren.
Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem Vormonat mit 9,5 % konstant und war damit etwas besser als erwartet (9,6 %). Hier finden Sie eine grafische Übersicht der Entwicklung von Arbeitslosenquote und neu geschaffenen Stellen. Einige weitere beunruhigende Fakten über den Zustand der US-Wirtschaft zeigen, dass die grösste Wirtschaftsmacht der Welt noch längst nicht über dem Berg ist.
Aufgrund der schwächelnden US-Wirtschaft zeigte sich auch die amerikanische Notenbank FED zuletzt beunruhigt. Man sei einer Dauerkrise und einer Deflation wie in Japan 'näher als jemals zuvor in der jüngsten Geschichte', äusserte sich James Bullard, der Notenbankgouverneur aus St. Louis. Wenn das Preisniveau sinkt, steigt gleichzeitig die Schuldenlast der Unternehmen. Sie bekommen immer weniger Geld für ihre Produkte, der Wert ihrer Schulden bleibt jedoch unverändert. Viele Unternehmen stellen dann auch Investitionen zurück, was die Lage weiter verschlimmert. In Japan brachte die Deflation in den neunziger Jahren ein Jahrzehnt wirtschaftlicher Stagnation.
Um die Wirtschaft erneut anzukurbeln, kann Notenbankchef Ben Bernanke die Zinsen aber nicht weiter senken, denn diese liegen schon bei nahe null Prozent. Also kündigte die Federal Reserve an, die Notenpresse wieder anzuwerfen und mit frisch gedrucktem Geld weitere Staatsanleihen zu kaufen.
China, der Motor der weltweiten wirtschaftlichen Erholung, gerät etwas ins Stottern. Der Exportweltmeister verzeichnete im Juli ein etwas abgeschwächtes Wachstum bei den Ausfuhren und auch die Importe schwächten sich gegenüber dem Vormonat deutlich ab. Während die Exporte um +38 % auf einen Rekordwert von 145,5 Mrd. USD stiegen, zogen die Importe nur um +22,7 % auf 116,8 Mrd. USD an, und damit deutlich weniger als erwartet.
Auch auf dem überhitzten chinesischen Immobilienmarkt deutet sich eine Abkühlung an. Binnen Jahresfrist verteuerten sich Wohnungen und Häuser nur noch um +10,3 %, gegenüber +11,4 % im Juni 2010 vs. Juni 2009. Wie in der letzten Ausgabe geschrieben, könnte ein Absturz des Immobilienmarktes das Wirtschaftswachstum des Landes erheblich treffen, was wiederum die konjunkturelle Erholung weltweit gefährden könnte.
Der DAX hat sein neues Jahreshoch durch einen Schlusskurs über dem April-Hoch bei 6.341 Punkten (blaue Linie) am Montag recht knapp bestätigt. Da 'die Sache' recht knapp war und es im Anschluss zu deutlichen Kursverlusten kam, könnte es sich allerdings durchaus um einen Fehlausbruch handeln, zumindest solange kein höherer Schlusskurs markiert wird. Beim heutigen zweiten Test des früheren Widerstands bei 6.250 hielt diese Marke dem Druck nicht stand und der DAX fiel deutlich darunter.
Seit Mitte Juli hat sich nun ein neuer, deutlich steiler und enger verlaufender Aufwärtstrend (grau) ausgebildet. In der Regel halten diese kleineren steilen Trends innerhalb übergeordneter grösserer Trends nicht mehr als einige Wochen an. Von daher wäre es nicht unwahrscheinlich, wenn der DAX den engen Aufwärtskanal in den kommenden Tagen nach unten verlassen würde. Nachdem die 6.250-Punkte-Marke keine Unterstützung bot,ist der Blick momentan wieder eher nach unten gerichtet. Etwas weniger wahrscheinlich ist ein Szenario, bei dem der DAX auf dem aktuellen Level von ca. 6.180 Punkten nach oben abprallt und sich so weiter im kurzen Aufwärtstrend halten könnte. Dann wären 6.500 Punkte eine mögliche Zielmarke für den nächsten Swing.
Da Momentum-Indikatoren wie die Stochastik zuletzt eine überkaufte Situation andeuteten, war es an der Zeit für eine etwas deutlichere Konsolidierung, sodass die aktuelle Kurskorrektur grundsätzlich nichts Ungewöhnliches ist. Unterstützung bietet neben der 50-Tage-Linie bei ca. 6.100 Zählern natürlich vor allem der mittelfristige Aufwärtstrend seit Ende Mai (schwarze Linie), der aktuell bei etwas über 6.000 Punkten verläuft. Spätestens an einer dieser beiden Marken sollte der Markt dann wieder nach oben drehen, falls der Aufwärtstrend weiterhin Bestand haben soll.
Geht es unter 6.000 Punkte, dann bestätigt sich der Fehlausbruch des DAX und die weiteren Aussichten wären auf einen Schlag wieder düster, denn Fehlausbrüche haben oft starke Kursbewegungen in die Gegenrichtung zur Folge. Es dürfte dann an das Juli-Tief bei 5.800 Zählern gehen - wahrscheinlich auch in Richtung 5.600 Punkte (Mai-Tief) und tiefer. Solange die oben genannten Unterstützungen von ca. 6.100 und ca. 6.000 Punkte halten, gibt es allerdings keinen Grund für Pessimismus, denn charttechnisch stehen die Ampeln für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends dann auf grün.
© 2010 Der Spekulant