Nach seinem Fehlausbruch Anfang August unternimmt der DAX nun einen neuerlichen Anlauf, um das Widerstandsniveau von 6.350 Punkten zu überwinden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen stehen die Chancen für einen erfolgreichen Ausbruch dieses Mal nicht schlecht. Vor allem längerfristig orientierte Anleger dürften ein Ende der monatelangen nervenaufreibenden Seitwärtsbewegung sehr begrüssen. Aktuell notiert der DAX bei rund 6.275 Punkten.
Ein grosses Thema war in den vergangenen Tagen die im Rahmen der internationalen Bankenreformen geplante Verschärfung der Kapital- und Liquiditätsregeln für Banken. Die als 'Basel III' betitelte Anforderungsliste an die Institute sieht eine Anhebung der Kernkapitalquote (Tier-1) von derzeit 4 % auf 6 % vor, sowie eine Anhebung des harten Kernkapitals auf eine Quote von 4,5 % (bislang 2 %). Zusätzlich wird den Banken in Wachstumsphasen die Schaffung eines Puffers von bis zu 2,5 % zum Ausgleich zyklischer Schwankungen auferlegt.
Die neuen Kapitalstandards werden von 2013 bis 2019 schrittweise eingeführt. So bleibt den Instituten genug Zeit, um sich darauf vorzubereiten. Die Aktienmärkte reagierten positiv auf das neue Regelwerk, vor allem wegen des relativ grosszügigen Zeithorizonts für dessen Umsetzung.
Das erste Halbjahr lief für Deutschlands Maschinenbauer ausgezeichnet. Und auch wenn die Dynamik in der zweiten Jahreshälfte etwas nachlassen dürfte, zeigt sich der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) optimistisch und hob die Wachstumsprognose erneut deutlich an. Für dieses Jahr rechne man nun mit einem Produktionsplus von +6 % und damit rund doppelt so viel wie zuletzt erwartet. Grund seien die ausserordentlich guten Auftragseingänge der vergangenen Monate.
'Der Aufschwung wird nun von immer mehr Ländern getragen', sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse in München. Die stärksten Impulse für die deutschen Maschinenbaufirmen kämen aus südamerikanischen und asiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern wie Brasilien, China oder Indien.
Die spürbare wirtschaftliche Erholung hat auch die EU-Kommission dazu veranlasst, ihre Wachstumsprognosen deutlich anzuheben. Demnach werde sich die Wirtschaftsleistung in Deutschland im Jahr 2010 um stolze +3,4 % erhöhen. Im Mai ging die EU-Kommission noch von einem überschaubaren Wachstum von rund +1,2 % aus. Das Wachstum in den anderen grossen EU-Staaten hingegen fällt deutlich geringer aus und beispielsweise Spanien befindet sich weiterhin in einer Rezession. Die 16 Länder der Euro-Zone sollen dieses Jahr insgesamt ein Wachstum von +1,7 % verzeichnen und damit immerhin rund doppelt so viel wie im Frühjahr erwartet.
Dies sei eine 'Aufwärtskorrektur, die sich sehen lassen kann', so EU-Kommissar Olli Rehn bei der Bekanntgabe der Prognose. Trotz der erwarteten Abschwächung des Wachstums im zweiten Halbjahr, rechnet die EU-Kommission nicht mit einem Rückfall in eine Rezession.
Die allgemein erwartete Abschwächung des Konjunkturaufschwungs scheint sich nun aber bereits anzukündigen. So ist deutsche Industrie ist mit einem unerwarteten Auftragsminus in das zweite Halbjahr gestartet. Die Industrieunternehmen verbuchten im Juli -2,2 % weniger neue Aufträge als im Vormonat und verzeichneten somit das grösste Minus seit Februar 2009. Auch der ZEW-Indikator deutet auf eine schwächere Entwicklung hin.
Das Barometer des Mannheimer ZEW-Instituts sank von 14,0 Zählern im Vormonat auf -4,3 im September, dem niedrigsten Stand seit Februar 2009. Experten hatten im Schnitt mit einem geringeren Rückgang auf 9,0 Punkte gerechnet. Der ZEW-Konjunkturindikator gilt als ein wichtiger Stimmungsindikator der deutschen Wirtschaft, für den monatlich rund 300 Analysten und institutionelle Anleger befragt werden.
Aus China kommen aktuell wieder recht vielversprechende Konjunkturdaten. Zum Einen ist die Vergabe von Darlehen im August mit +19 % zum Vorjahr nach einigen schwächeren Monaten wieder deutlich angesprungen und zum Anderen ist auch der chinesische Binnenmarkt in einer überaus starken Verfassung. So zog der Einzelhandelsumsatz im August gegenüber dem Vorjahresmonat um +18 % an. Ungefähr die gleiche Zuwachsrate wurde für die gesamten ersten acht Monate verzeichnet.
Da China im aktuellen Konjunkturaufschwung eine wichtige Rolle als Wachstumslokomotive spielt, lohnt es sich, die dortige Entwicklung genau im Auge zu behalten.
Diese Woche betrachten wir den etwas längerfristigen 1-Jahres-Chart des Deutschen Aktienindex. Wie man anhand der blauen Linien gut erkennen kann, befindet sich der DAX nach wie vor in einem intakten Aufwärtstrend. Allerdings gibt es seit rund einem halben Jahr ein ständiges Auf und Ab, bei dem nicht mehr wirklich etwas voran ging. So scheiterten bereits drei Versuche (grüne Kreise) nachhaltig über die Marke von 6.350 Punkten zu klettern (schwarze Linie). Jedes Mal prallte der DAX wie ein Ping-Pong-Ball von der Marke ab und fiel in Folge zwischen -8 % bis -15 % zurück.
Nach dem jüngsten Fehlausbruch fing sich der DAX ziemlich genau auf der unteren Linie des etwas längerfristigen Aufwärtstrends, wo sich zu dem Zeitpunkt in etwa auch die 200-Tage-Linie befand (dünne blaue Linie). Von dort gab es einen erneuten raschen Kursanstieg, der bislang eine Annäherung auf ca. 100 Punkte an das Jahreshoch bei 6.387 Punkten brachte. Dieser vierte Anlauf könnte der entscheidende Versuch sein, die Marke von 6.350 Punkten zu knacken um dann auf neue Jahreshochs zu klettern.
In Kürze dürfte es für den DAX wieder Hop oder Top heissen. Falls diesmal ein nachhaltiger Ausbruch gelingt, könnte ein äusserst dynamischer Anstieg an die obere Linie des Trendkanals bei ca. 6.600 Punkten erfolgen. Scheitert der DAX abermals an der Marke von 6.350 Zählern, dann dürfte hingegen ein ernsthafter Test des Aufwärtstrends (aktuell bei ca. 5.850 Punkten) erfolgen. Ein Durchbruch nach unten gefolgt von herben Kursverlusten wäre in diesem Fall das wahrscheinlichste Szenario. Da aber oftmals gerade der vierte Anlauf auf einen Widerstand von Erfolg gekrönt ist, stehen die Chancen insgesamt betrachtet für einen Ausbruch und neue Jahreshochs recht gut.
Dieser aktuelle Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 15. September 2010.
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Ein grosses Thema war in den vergangenen Tagen die im Rahmen der internationalen Bankenreformen geplante Verschärfung der Kapital- und Liquiditätsregeln für Banken. Die als 'Basel III' betitelte Anforderungsliste an die Institute sieht eine Anhebung der Kernkapitalquote (Tier-1) von derzeit 4 % auf 6 % vor, sowie eine Anhebung des harten Kernkapitals auf eine Quote von 4,5 % (bislang 2 %). Zusätzlich wird den Banken in Wachstumsphasen die Schaffung eines Puffers von bis zu 2,5 % zum Ausgleich zyklischer Schwankungen auferlegt.
Die neuen Kapitalstandards werden von 2013 bis 2019 schrittweise eingeführt. So bleibt den Instituten genug Zeit, um sich darauf vorzubereiten. Die Aktienmärkte reagierten positiv auf das neue Regelwerk, vor allem wegen des relativ grosszügigen Zeithorizonts für dessen Umsetzung.
Das erste Halbjahr lief für Deutschlands Maschinenbauer ausgezeichnet. Und auch wenn die Dynamik in der zweiten Jahreshälfte etwas nachlassen dürfte, zeigt sich der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) optimistisch und hob die Wachstumsprognose erneut deutlich an. Für dieses Jahr rechne man nun mit einem Produktionsplus von +6 % und damit rund doppelt so viel wie zuletzt erwartet. Grund seien die ausserordentlich guten Auftragseingänge der vergangenen Monate.
'Der Aufschwung wird nun von immer mehr Ländern getragen', sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse in München. Die stärksten Impulse für die deutschen Maschinenbaufirmen kämen aus südamerikanischen und asiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern wie Brasilien, China oder Indien.
Die spürbare wirtschaftliche Erholung hat auch die EU-Kommission dazu veranlasst, ihre Wachstumsprognosen deutlich anzuheben. Demnach werde sich die Wirtschaftsleistung in Deutschland im Jahr 2010 um stolze +3,4 % erhöhen. Im Mai ging die EU-Kommission noch von einem überschaubaren Wachstum von rund +1,2 % aus. Das Wachstum in den anderen grossen EU-Staaten hingegen fällt deutlich geringer aus und beispielsweise Spanien befindet sich weiterhin in einer Rezession. Die 16 Länder der Euro-Zone sollen dieses Jahr insgesamt ein Wachstum von +1,7 % verzeichnen und damit immerhin rund doppelt so viel wie im Frühjahr erwartet.
Dies sei eine 'Aufwärtskorrektur, die sich sehen lassen kann', so EU-Kommissar Olli Rehn bei der Bekanntgabe der Prognose. Trotz der erwarteten Abschwächung des Wachstums im zweiten Halbjahr, rechnet die EU-Kommission nicht mit einem Rückfall in eine Rezession.
Die allgemein erwartete Abschwächung des Konjunkturaufschwungs scheint sich nun aber bereits anzukündigen. So ist deutsche Industrie ist mit einem unerwarteten Auftragsminus in das zweite Halbjahr gestartet. Die Industrieunternehmen verbuchten im Juli -2,2 % weniger neue Aufträge als im Vormonat und verzeichneten somit das grösste Minus seit Februar 2009. Auch der ZEW-Indikator deutet auf eine schwächere Entwicklung hin.
Das Barometer des Mannheimer ZEW-Instituts sank von 14,0 Zählern im Vormonat auf -4,3 im September, dem niedrigsten Stand seit Februar 2009. Experten hatten im Schnitt mit einem geringeren Rückgang auf 9,0 Punkte gerechnet. Der ZEW-Konjunkturindikator gilt als ein wichtiger Stimmungsindikator der deutschen Wirtschaft, für den monatlich rund 300 Analysten und institutionelle Anleger befragt werden.
Aus China kommen aktuell wieder recht vielversprechende Konjunkturdaten. Zum Einen ist die Vergabe von Darlehen im August mit +19 % zum Vorjahr nach einigen schwächeren Monaten wieder deutlich angesprungen und zum Anderen ist auch der chinesische Binnenmarkt in einer überaus starken Verfassung. So zog der Einzelhandelsumsatz im August gegenüber dem Vorjahresmonat um +18 % an. Ungefähr die gleiche Zuwachsrate wurde für die gesamten ersten acht Monate verzeichnet.
Da China im aktuellen Konjunkturaufschwung eine wichtige Rolle als Wachstumslokomotive spielt, lohnt es sich, die dortige Entwicklung genau im Auge zu behalten.
Diese Woche betrachten wir den etwas längerfristigen 1-Jahres-Chart des Deutschen Aktienindex. Wie man anhand der blauen Linien gut erkennen kann, befindet sich der DAX nach wie vor in einem intakten Aufwärtstrend. Allerdings gibt es seit rund einem halben Jahr ein ständiges Auf und Ab, bei dem nicht mehr wirklich etwas voran ging. So scheiterten bereits drei Versuche (grüne Kreise) nachhaltig über die Marke von 6.350 Punkten zu klettern (schwarze Linie). Jedes Mal prallte der DAX wie ein Ping-Pong-Ball von der Marke ab und fiel in Folge zwischen -8 % bis -15 % zurück.
Nach dem jüngsten Fehlausbruch fing sich der DAX ziemlich genau auf der unteren Linie des etwas längerfristigen Aufwärtstrends, wo sich zu dem Zeitpunkt in etwa auch die 200-Tage-Linie befand (dünne blaue Linie). Von dort gab es einen erneuten raschen Kursanstieg, der bislang eine Annäherung auf ca. 100 Punkte an das Jahreshoch bei 6.387 Punkten brachte. Dieser vierte Anlauf könnte der entscheidende Versuch sein, die Marke von 6.350 Punkten zu knacken um dann auf neue Jahreshochs zu klettern.
In Kürze dürfte es für den DAX wieder Hop oder Top heissen. Falls diesmal ein nachhaltiger Ausbruch gelingt, könnte ein äusserst dynamischer Anstieg an die obere Linie des Trendkanals bei ca. 6.600 Punkten erfolgen. Scheitert der DAX abermals an der Marke von 6.350 Zählern, dann dürfte hingegen ein ernsthafter Test des Aufwärtstrends (aktuell bei ca. 5.850 Punkten) erfolgen. Ein Durchbruch nach unten gefolgt von herben Kursverlusten wäre in diesem Fall das wahrscheinlichste Szenario. Da aber oftmals gerade der vierte Anlauf auf einen Widerstand von Erfolg gekrönt ist, stehen die Chancen insgesamt betrachtet für einen Ausbruch und neue Jahreshochs recht gut.
Dieser aktuelle Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 15. September 2010.
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