
Metropolräume gelten als "Wachstumsmotoren" für die Entwicklung von Ländern oder ganzen Kontinenten. Daneben haben sie oft auch herausragende Bedeutung als Wissenschaftsstandorte sowie als politische und kulturelle Zentren. Die Studie des BBSR untersucht erstmals flächendeckend für Europa, wo und mit welchem Gewicht Metropolstandorte und -funktionen verortet sind. Dazu zieht sie Indikatoren aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verkehr und Kultur heran und bewertet die Metropolräume nach den einzelnen Bereichen und einem Gesamtindex. Mit ihrer umfassenden Datenbasis zu den Metropolstandorten und -funktionen in Europa bietet die Analyse eine wertvolle Grundlage für einen Vergleich und eine bessere Einordnung der Metropolräume.
Das Maß aller Metropolräume Europas ist der Studie zufolge London mit dem höchsten Gesamtindexwert von 100, gefolgt von Paris mit einem Wert von 97,9. Weitere Top-Räume auf dem Kontinent sind die niederländische Region Randstad (74,5), Brüssel (66,8) und Rhein-Ruhr (51,1), Moskau (47,2), Wien-Bratislava (45,1), Rhein-Main (41,2), Rom (40,8), Berlin (38,7), Madrid (34,6) und München (32,9). In diesen Regionen sind alle Funktionsbereiche einer Metropole umfassend abgedeckt. Aber auch kleinere Räume haben metropolitane Potenziale - in Deutschland etwa Freiburg, Würzburg, Karlsruhe, Aachen, Münster und Bielefeld.
Die politische Metropole Europas ist eindeutig Brüssel als Standort zahlreicher internationaler und EU-Institutionen. Neben Paris, London, Berlin, Moskau und Rom spielen aber auch Genf und Wien als Amtssitze der Vereinten Nationen sowie Luxemburg und Straßburg eine herausgehobene politische Rolle.
Rhein-Ruhr und Rhein-Main unter den fünf wichtigsten Wirtschaftsregionen
Um das wirtschaftliche Gewicht der Metropolräume zu ermitteln, haben die BBSR-Experten Indikatoren wie Unternehmensumsätze, die Bilanzsumme der Banken und die Zahl unternehmensnaher Dienstleister herangezogen. Die wichtigsten Wirtschaftsräume befinden sich demnach in Mitteleuropa: Paris und London sind die bedeutendsten Standorte, zur europäischen Spitze gehören auch Randstad, Rhein-Ruhr und Rhein-Main.
München und Rhein-Ruhr zählen zu den führenden Wissenschaftsstandorten
Die Entwicklungschancen von Städten und Regionen hängen eng mit ihrer Stärke als Wissenschaftsstandort zusammen. Als Indikatoren wurden unter anderem die Zahl von Spitzenuniversitäten, von internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen und von Patentanmeldungen herangezogen. Zu den führenden Wissenschaftsstandorten zählen wiederum Paris und London, zudem mit München und Rhein-Ruhr auch zwei deutsche Metropolräume.
Verkehrsdrehscheibe Rhein-Main
Im Funktionsbereich Verkehr haben die Forscher das Aufkommen im Personen-, Güter- und Datenverkehr als Indikatoren für die Bedeutung eines Standorts betrachtet. Der Luftverkehr spielt dabei eine dominante Rolle. Randstadt, London und Paris führen die Rangliste der Metropolräume in diesem Bereich an, gefolgt von Brüssel und Frankfurt.
Die Studie kann beim Selbstverlag des BBSR ( selbstverlag@bbr.bund.de ) oder über den Buchhandel bezogen werden: Metropolräume in Europa Hrsg.: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Bonn 2010. Analysen Bau.Stadt.Raum. Band 1 ISSN 2190-8281 ISBN 978-3-87994-692-1 12,50 Euro
Daten und Grafiken zu den Ergebnissen und Grundlagen der Studie finden Sie unter http://www.presseportal.de/go2/Grundlagen_Studie (Benutzername: Metropole, Passwort: Presse).
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.
Originaltext: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/76783 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_76783.rss2
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