Wir hatten in der vergangenen Woche zwar eine rasche Entscheidung erwartet, aber der DAX spannt uns weiterhin auf die Folter und konsolidiert munter weiter unter der starken Widerstandsmarke von 6.350 Punkten. Wir rechnen immer noch mit einem möglichen Ausbruch, welcher dem DAX ein schönes neues Kurspotenzial eröffnen könnte. Allerdings sollte es nun nicht mehr allzu lange dauern bis die 'Hängepartie' beendet wird, denn sonst steigt mit jedem Tag die Rückschlaggefahr. Mit ca. 6.260 Punkten tritt der DAX im Vergleich zu den Indexständen der Vorwochen weiterhin regelrecht auf der Stelle.
Der Stimmungsindikator Sentix für den europäischen Markt befindet sich laut diesem 'ARD'-Bericht seit Wochen auf einem rekordverdächtigem Niveau. Noch positiver sei die Stimmung für die USA und Asien, wo der Indikator Allzeithochs erreicht. Sentix-Experte Patrick Hussy glaubt, dass der Markt derzeit 'etwas ganz Grosses ausbrütet'. Die Anleger würden nur so vor mittelfristiger Zuversicht strotzen.
Für den Fall, dass der Ausbruch über das Jahreshoch gelingt, sieht der Experte ein DAX-Kursziel von bis zu 6.750 Punkten. Die technischen Analysten von HSBC Trinkaus warnen dem Artikel zufolge allerdings bereits vor den zunehmenden Rückschlagsgefahren, nachdem die Widerstandszone aus den bisherigen Jahreshochs mehrfach getestet und stets bestätigt wurde.
Erinnern Sie sich noch an Jérôme Kerviel, den ehemaligen Mitarbeiter der französischen Grossbank Société Générale, der als Wertpapierhändler im Januar 2008 im Eigenhandel für dieses Haus einen Milliardenverlust verursachte? Der junge Ex-Banker wurde beschuldigt, dem Institut mit Spekulationsgeschäften einen Verlust von 4,9 Mrd. Euro (!) verursacht zu haben. Insgesamt soll er ohne Genehmigung Handelspositionen im Wert von 50 Mrd. Euro aufgebaut haben.
Nun wurde er in Paris dafür verurteilt. Das Urteil lautet auf fünf Jahre Haft, davon drei unbedingt und zwei auf Bewährung. Ausserdem muss er seinem ehemaligen Arbeitgeber den entstandenen Verlust komplett ersetzen.
Dennoch wird er wohl nur so viel zahlen müssen, wie es ihm nach Anerkennung eines Lebensminimums möglich ist. Viel wird ihm also von den Einnahmen seines Enthüllungsbuches 'Nur ein Rad im Getriebe: Memoiren eines Traders' nicht übrig bleiben.
Währenddessen ist der Internationale Währungsfonds (IWF) unzufrieden mit dem erreichten Mass an Finanzstabilität in der Welt. 'Die Schuldenkrise in einigen europäischen Ländern habe sogar eher einen zeitweiligen Rückschritt gebracht', so das 'Handelsblatt'.
Erforderlich seien weitere regulatorische Reformen und mehr Klarheit über Massnahmen, die zur Vermeidung künftiger Finanzkrisen nötig sind, so der Fonds. Profiteur der Krise sind dem IWF zufolge die Schwellenländer und deren Finanzmärkte. Die Schwellenländer seien wegen ihrer besseren finanziellen Fundamentalfaktoren, ihrer besseren Wachstumsaussichten und höherer Renditen attraktiver gegenüber den entwickelten Ländern geworden, weshalb internationale Anlagen dorthin verschoben werden.
Marc Faber, ein prominenter Pessimist für die Wirtschaftsentwicklung in den meisten Staaten, spricht in diesem Interview mit dem Titel 'Die EZB folgt der Politik von Robert Mugabe in Simbabwe' von den möglichen Gefahren einer Geldentwertung und einem möglichen Verfall der Staatsanleihenkurse. Da die grossen Wirtschaftsmächte derzeit versuchen, ihre Wirtschaft über einen Abwertungswettlauf in Gang zu bringen, drohe eine 'Hyperinflation' und die Entwertung des US-Dollars. Marc Faber: 'In den kommenden zehn Jahren werden wir keine restriktive Geldpolitik mehr sehen, keine Realzinsen oberhalb von Null. Sparer und Besitzer von Bargeld werden betrogen werden.'
Langfristig gesehen, rechnet der in Asien lebende Schweizer mit einem deutlich sinkenden Lebensstandard in den Industrieländern.
Im Kampf gegen den starken Yen fährt die japanische Notenbank weitere Geschütze auf: Die Bank of Japan (BoJ) senkte am Dienstag den Leitzins auf eine Spanne von 0 bis 0,1 %. Bislang lag er fix bei 0,1 %. Mit diesem eher symbolischen Schritt hat die BoJ den Zinssenkungsspielraum nun vollständig ausgenutzt. Zugleich kündigte Notenbankgouverneur Masaaki Shirakawa den Aufkauf von Staats-und Unternehmensanleihen im Umfang von 5.000 Mrd. Yen (umgerechnet ca. 43 Mrd. Euro) an, um die schwächelnde Konjunktur zu stützen. Wenn nötig werde die BoJ nachlegen, sagte der Zentralbankgouverneur auf einer Pressekonferenz. Er bezeichnete die Beschlüsse der Zentralbank als 'umfassende Lockerung der Geldpolitik'.
An den Börsen kam es in Folge der Entscheidung zu deutlichen Kursgewinnen. Der Yen notierte etwas schwächer bei rund 115 Yen für 1 Euro. Gegenüber dem amerikanischen Dollar war er mit 83 Yen für 1 US-Dollar kaum verändert.
Betrachten wir heute wieder den etwas langfristigeren Ein-Jahres-Chart des DAX. Man sieht deutlich, dass sich der Index in einem Dreieck (schwarze Linien) bewegt, welches nach unten durch den mittelfristigen Aufwärtstrend und nach oben durch die Widerstandslinie bei 6.350 Punkten begrenzt wird. Da die Chartformation in Richtung der Spitze des Dreiecks nun immer enger verläuft, wird es zwangsläufig nicht mehr lange dauern, bis ein Ausbruch in die eine oder die andere Richtung erfolgen wird. Nach wie vor scheint ein Ausbruch nach oben und weitere Kursgewinne die wahrscheinlichste Variante zu sein, aber je länger sich die Konsolidierung hinzieht, desto grösser werden auch die Rückschlagsgefahren. Schliesslich werden die bereits investierten Anleger irgendwann ungeduldig werden und verkaufen, falls die Börse weiter nicht vom Fleck kommt.
Nach unten gibt es derzeit drei wichtige Marken. Zunächst die psychologisch relevante 6.000-Punkte-Marke und dann die Linie des mittelfristigen Aufwärtstrends, die mittlerweile bei ca. 5.900 Punkten verläuft. Zu guter Letzt wäre noch der Bereich der 200-Tage-Linie (blaue Linie) zu nennen, wo der DAX bei seinen Rücksetzern immer wieder Unterstützung fand. Nach oben bilden die altbekannte 6.350-Punkte-Marke sowie die Höchstmarke beim Fehlausbruch im August bei 6.387 Punkten eine starke Widerstandszone.
Aktuell würden wir weiterhin eher auf steigende Kurse und einen baldigen starken Ausbruch setzen, wenngleich wohl ein stärkerer Rücksetzer droht, falls es nicht bald gelingt, die Hürden zu überwinden. Noch ist kein Zeichen einer Schwäche erkennbar, allerdings gilt es vor allem die Marke von 5.900 Punkten im Auge zu behalten. Ein Unterschreiten wäre bearisch zu werten.
Dieser aktuelle Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 6. Oktober 2010.
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Der Stimmungsindikator Sentix für den europäischen Markt befindet sich laut diesem 'ARD'-Bericht seit Wochen auf einem rekordverdächtigem Niveau. Noch positiver sei die Stimmung für die USA und Asien, wo der Indikator Allzeithochs erreicht. Sentix-Experte Patrick Hussy glaubt, dass der Markt derzeit 'etwas ganz Grosses ausbrütet'. Die Anleger würden nur so vor mittelfristiger Zuversicht strotzen.
Für den Fall, dass der Ausbruch über das Jahreshoch gelingt, sieht der Experte ein DAX-Kursziel von bis zu 6.750 Punkten. Die technischen Analysten von HSBC Trinkaus warnen dem Artikel zufolge allerdings bereits vor den zunehmenden Rückschlagsgefahren, nachdem die Widerstandszone aus den bisherigen Jahreshochs mehrfach getestet und stets bestätigt wurde.
Erinnern Sie sich noch an Jérôme Kerviel, den ehemaligen Mitarbeiter der französischen Grossbank Société Générale, der als Wertpapierhändler im Januar 2008 im Eigenhandel für dieses Haus einen Milliardenverlust verursachte? Der junge Ex-Banker wurde beschuldigt, dem Institut mit Spekulationsgeschäften einen Verlust von 4,9 Mrd. Euro (!) verursacht zu haben. Insgesamt soll er ohne Genehmigung Handelspositionen im Wert von 50 Mrd. Euro aufgebaut haben.
Nun wurde er in Paris dafür verurteilt. Das Urteil lautet auf fünf Jahre Haft, davon drei unbedingt und zwei auf Bewährung. Ausserdem muss er seinem ehemaligen Arbeitgeber den entstandenen Verlust komplett ersetzen.
Dennoch wird er wohl nur so viel zahlen müssen, wie es ihm nach Anerkennung eines Lebensminimums möglich ist. Viel wird ihm also von den Einnahmen seines Enthüllungsbuches 'Nur ein Rad im Getriebe: Memoiren eines Traders' nicht übrig bleiben.
Währenddessen ist der Internationale Währungsfonds (IWF) unzufrieden mit dem erreichten Mass an Finanzstabilität in der Welt. 'Die Schuldenkrise in einigen europäischen Ländern habe sogar eher einen zeitweiligen Rückschritt gebracht', so das 'Handelsblatt'.
Erforderlich seien weitere regulatorische Reformen und mehr Klarheit über Massnahmen, die zur Vermeidung künftiger Finanzkrisen nötig sind, so der Fonds. Profiteur der Krise sind dem IWF zufolge die Schwellenländer und deren Finanzmärkte. Die Schwellenländer seien wegen ihrer besseren finanziellen Fundamentalfaktoren, ihrer besseren Wachstumsaussichten und höherer Renditen attraktiver gegenüber den entwickelten Ländern geworden, weshalb internationale Anlagen dorthin verschoben werden.
Marc Faber, ein prominenter Pessimist für die Wirtschaftsentwicklung in den meisten Staaten, spricht in diesem Interview mit dem Titel 'Die EZB folgt der Politik von Robert Mugabe in Simbabwe' von den möglichen Gefahren einer Geldentwertung und einem möglichen Verfall der Staatsanleihenkurse. Da die grossen Wirtschaftsmächte derzeit versuchen, ihre Wirtschaft über einen Abwertungswettlauf in Gang zu bringen, drohe eine 'Hyperinflation' und die Entwertung des US-Dollars. Marc Faber: 'In den kommenden zehn Jahren werden wir keine restriktive Geldpolitik mehr sehen, keine Realzinsen oberhalb von Null. Sparer und Besitzer von Bargeld werden betrogen werden.'
Langfristig gesehen, rechnet der in Asien lebende Schweizer mit einem deutlich sinkenden Lebensstandard in den Industrieländern.
Im Kampf gegen den starken Yen fährt die japanische Notenbank weitere Geschütze auf: Die Bank of Japan (BoJ) senkte am Dienstag den Leitzins auf eine Spanne von 0 bis 0,1 %. Bislang lag er fix bei 0,1 %. Mit diesem eher symbolischen Schritt hat die BoJ den Zinssenkungsspielraum nun vollständig ausgenutzt. Zugleich kündigte Notenbankgouverneur Masaaki Shirakawa den Aufkauf von Staats-und Unternehmensanleihen im Umfang von 5.000 Mrd. Yen (umgerechnet ca. 43 Mrd. Euro) an, um die schwächelnde Konjunktur zu stützen. Wenn nötig werde die BoJ nachlegen, sagte der Zentralbankgouverneur auf einer Pressekonferenz. Er bezeichnete die Beschlüsse der Zentralbank als 'umfassende Lockerung der Geldpolitik'.
An den Börsen kam es in Folge der Entscheidung zu deutlichen Kursgewinnen. Der Yen notierte etwas schwächer bei rund 115 Yen für 1 Euro. Gegenüber dem amerikanischen Dollar war er mit 83 Yen für 1 US-Dollar kaum verändert.
Betrachten wir heute wieder den etwas langfristigeren Ein-Jahres-Chart des DAX. Man sieht deutlich, dass sich der Index in einem Dreieck (schwarze Linien) bewegt, welches nach unten durch den mittelfristigen Aufwärtstrend und nach oben durch die Widerstandslinie bei 6.350 Punkten begrenzt wird. Da die Chartformation in Richtung der Spitze des Dreiecks nun immer enger verläuft, wird es zwangsläufig nicht mehr lange dauern, bis ein Ausbruch in die eine oder die andere Richtung erfolgen wird. Nach wie vor scheint ein Ausbruch nach oben und weitere Kursgewinne die wahrscheinlichste Variante zu sein, aber je länger sich die Konsolidierung hinzieht, desto grösser werden auch die Rückschlagsgefahren. Schliesslich werden die bereits investierten Anleger irgendwann ungeduldig werden und verkaufen, falls die Börse weiter nicht vom Fleck kommt.
Nach unten gibt es derzeit drei wichtige Marken. Zunächst die psychologisch relevante 6.000-Punkte-Marke und dann die Linie des mittelfristigen Aufwärtstrends, die mittlerweile bei ca. 5.900 Punkten verläuft. Zu guter Letzt wäre noch der Bereich der 200-Tage-Linie (blaue Linie) zu nennen, wo der DAX bei seinen Rücksetzern immer wieder Unterstützung fand. Nach oben bilden die altbekannte 6.350-Punkte-Marke sowie die Höchstmarke beim Fehlausbruch im August bei 6.387 Punkten eine starke Widerstandszone.
Aktuell würden wir weiterhin eher auf steigende Kurse und einen baldigen starken Ausbruch setzen, wenngleich wohl ein stärkerer Rücksetzer droht, falls es nicht bald gelingt, die Hürden zu überwinden. Noch ist kein Zeichen einer Schwäche erkennbar, allerdings gilt es vor allem die Marke von 5.900 Punkten im Auge zu behalten. Ein Unterschreiten wäre bearisch zu werten.
Dieser aktuelle Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 6. Oktober 2010.
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