Trotz des starken Anstiegs der letzten Wochen ging es für den DAX auch in den vergangenen Tagen deutlich bergauf und es wurde ein neues Jahreshoch bei 6.775 Punkten markiert. Ein Rücksetzer scheint nun überfällig, bevor der Index möglicherweise eine 'Jahresendrallye' mit Ziel 7.000 Punkte startet. Aktuell notiert der DAX bei ca. 6.750 Punkten.
Nach einem starken August hat sich das Wachstumstempo im deutschen Maschinen- und Anlagenbau im September etwas verlangsamt. Der Auftragseingang lag im September um real +28 % über dem Wert des Vorjahres, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag mitteilte. Im August hatte das Plus gegenüber dem Vorjahresniveau noch +45 % betragen.
Im Detail verbesserte sich das Inlandsgeschäft im September um +33 %, während die Auslandsnachfrage um +26 % im Vergleich zum Vorjahresniveau zulegte. 'Die Orderentwicklung im September bestätigt den bereits im August aufgekommenen Eindruck einer Wachstumsverlangsamung', sagte der neue Verbandspräsident Thomas Lindner in Frankfurt.
Besonders gut geht es derzeit den deutschen Autobauern, die beispielsweise den Absatz in den USA im Oktober erheblich steigern konnten. Premiumhersteller BMW hob seine Prognose für das laufende Jahr bei Bekanntgabe der Quartalszahlen deutlich an.
Die operative Gewinnspanne soll bei 7 % statt den bisher erwarteten 5 % liegen, wobei der Absatz um mehr als +10 % auf über 1,4 Mio. Fahrzeuge klettern soll. Im dritten Quartal hatte BMW den Umsatz um +35,6 % auf rund 16 Mrd. Euro gesteigert. Unterm Strich verzehnfachte sich der Überschuss im gleichen Zeitraum von 78 Mio. Euro auf 874 Mio. Euro. Man sei 'mit der Geschäftsentwicklung im dritten Quartal sehr zufrieden', so Vorstandschef Norbert Reithofer. Der Kurs der BMW-Aktie ist dieses Jahr aufgrund der verbesserten Geschäftsaussichten bereits um über +50 % gestiegen.
Währenddessen entwickelt sich Irland mehr und mehr zum neuen europäischen Krisenherd und Anleger fliehen regelrecht aus irischen Staatsanleihen. Bei 10jährigen Anleihen erreichte der Spread zu deutschen Bundesanleihen am gestrigen Mittwoch ein neues Rekordhoch von über 500 Basispunkten.
Die irischen Langläufer kommen aktuell auf eine aktuelle Rendite von ca. 7,5 % p.a., obwohl die Europäische Zentralbank offensichtlich bereits aktiv am Markt irische Anleihen aufkauft. Investoren fürchten eine Zahlungsunfähigkeit des Landes da die Rettung des maroden Bankensystems am Ende bis zu 50 Mrd. Euro und damit rund 30 % der irischen Wirtschaftsleistung eines Jahres kosten dürfte.
Das Problem ist nun eskaliert nachdem am 21.10. für Anleihen der verstaatlichten Anglo Irish Bank ein Rückkaufangebot für 1/5 des Nominalwertes bekannt gegeben wurde. Wer die 2014, 2016 und 2017 fälligen Anleihen nicht an den Staat verkauft, dem droht Irland mit einer faktischen Enteignung seiner Anleihen. Diese Anleger sollen für 1.000 Euro Investment dann mit nur 0,01 Euro zwangsabgefunden werden. Zudem droht die Regierung mit einem Gesetz das solche Enteignungen von Anlegern ermöglichen soll.
Wie verunsichert die Anleger wurden, sieht man sehr gut in einem Chart der Risikoprämien für 5jährige irische Staatsanleihen. Deutlich zu sehen ist, dass seit Ende Oktober die Angst vor einer Staatspleite stark gestiegen ist. Kein Wunder, dass Investoren die Insel meiden, wenn es solche irren Drohungen gibt.
Positiv ist, dass die irische Regierung 2008 eine hohe strategische Liquiditätsreserve aufgebaut hat und in diesem Jahr bereits Bonds über knapp 19 Mrd. Euro begeben hat. Damit ist der Refinanzierungsbedarf bis Mitte 2011 gedeckt - allerdings steht dann eine harte Bewährungsprobe bevor, wenn es darum geht, die Investoren davon zu überzeugen, den Iren erneut Geld anzuvertrauen. Sollte Irland bei seinen verstaatlichten Banken gutgläubige Anleger schlecht behandeln, hätte das wohl entsprechende Auswirkungen auf die zukünftige Refinanzierungsfähigkeit.
Anders als bei der Griechenland-Krise scheint der Euro kaum Notiz von der Zuspitzung der Lage in Irland zu nehmen, denn die Gemeinschaftswährung notiert weiterhin fest bei aktuell rund 1,39 USD.
In den USA rückte nach den von den Demokraten erwartungsgemäss verlorenen Kongresswahlen das turnusgemässe Meeting der Notenbank Fed in den Blickpunkt.
Im Rahmen einer neuen Runde der geldpolitischen Lockerung (QE2) wurde ein neues Programm zum Kauf von Staatsanleihen im Volumen von 600 Mrd. USD bis März 2011 bekannt gegeben.
Bis März 2010 wurden bereits rund 1.700 Mrd. USD (!) über solche Wertpapierkäufe ins Wirtschaftssystem gepumpt. Marktteilnehmer gingen im Vorfeld der Sitzung davon aus, dass für die Anleihenkäufe ein Volumen von mindestens 500 Mrd. USD angesetzt wird.
Darüber ob die Massnahmen von Erfolg gekrönt sein werden und die amerikanische Wirtschaft damit tatsächlich in Schwung gebracht wird, gehen die Meinungen stark auseinander. Der Markt reagierte sehr positiv auf die Veröffentlichung der Fed und es kam zu deutlichen Kursgewinnen bei hohen Handelsvolumina.
Am vergangenen Freitag sorgten die Daten des Arbeitsmarktes in den USA für weitere gute Nachrichten. Zwar verharrte die Arbeitslosenquote im Oktober - wie erwartet - bei hohen 9,6 %, allerdings lag der Stellenzuwachs mit +151.000 neuen Jobs deutlich über den Erwartungen der Marktteilnehmer, die im Schnitt nur mit +63.000 neuen Stellen gerechnet hatten. Auch die für den Konsum wichtigen Löhne haben spürbar zugelegt.
Zudem wurde der Beschäftigungsabbau in den Monaten August und September deutlich geringer als bislang ausgewiesen. Insgesamt wurden in den beiden Monaten rund 110.000 Stellenstreichungen weniger als bisher ermittelt. Die Zahlen sind zwar ein Lichtblick, allerdings kompensiert selbst ein Stellenzuwachs von 151.000 neuen Arbeitsplätzen gerade mal den Bevölkerungszuwachs der USA. Um die hohe Arbeitslosigkeit abzubauen, müsste der monatliche Stellenzuwachs bei rund 300.000 neuen Jobs liegen.
Der DAX setzte seine Aufwärtsbewegung in der vergangenen Woche - nach einer kurzen Seitwärtsbewegung - weiter fort und es wurde mit ca. 6.775 Punkten ein neues vorläufiges Jahreshoch markiert. Wie Sie im Chart erkennen können, gibt es seit Anfang September einen recht steilen - aber bislang stabilen - Aufwärtstrend (blaue Linien). Innerhalb seines Trendkanals könnte der DAX in den kommenden Tagen durchaus die untere Begrenzung bei ca. 6.400 Punkten testen, wo auch das August-Hoch des Index eine Unterstützung bietet.
Nach unten gibt es zudem bei der vormaligen Widerstandsmarke von 6.350 Punkten eine starke Unterstützung, wo sich auch die 50-Tage-Durchschnittsline befindet (dünne blaue Linie). Die 200-Tage-Durchschnittslinien verläuft aktuell bei ca. 6.100 Punkten (dünne grüne Linie). Aktuell zeigt der DAX allerdings weiterhin noch keine Anzeichen von Schwäche, sodass man mit Shortpositionen sehr vorsichtig agieren sollte.
Wir rechnen nach dem starken Kursanstieg bis an die obere Begrenzungslinie des Aufwärtstrendkanals nun mit einer möglicherweise kurz andauernden Korrektur, bevor sich die weitere Richtung entscheidet. Wer bei unserer erfolgreich abgeschlossenen Long-Spekulation noch an Bord ist, sollte Gewinnmitnahmen erwägen oder den Stoppkurs deutlich nach oben setzen.
Etwas weniger wahrscheinlich als ein Pullback, aber angesichts der jüngsten Dynamik durchaus vorstellbar wäre auch ein direkter Durchmarsch in Richtung 6.900/7.000 Punkte, wo dann aber die Luft deutlich dünner werden sollte.
Dieser aktuelle Marktbericht stammt aus dem Spekulanten vom 9. November 2010.
Aktuelle Nachrichten der DAX-Werte / Aktuelle Aktienkurse der DAX-Werte
Nach einem starken August hat sich das Wachstumstempo im deutschen Maschinen- und Anlagenbau im September etwas verlangsamt. Der Auftragseingang lag im September um real +28 % über dem Wert des Vorjahres, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag mitteilte. Im August hatte das Plus gegenüber dem Vorjahresniveau noch +45 % betragen.
Im Detail verbesserte sich das Inlandsgeschäft im September um +33 %, während die Auslandsnachfrage um +26 % im Vergleich zum Vorjahresniveau zulegte. 'Die Orderentwicklung im September bestätigt den bereits im August aufgekommenen Eindruck einer Wachstumsverlangsamung', sagte der neue Verbandspräsident Thomas Lindner in Frankfurt.
Besonders gut geht es derzeit den deutschen Autobauern, die beispielsweise den Absatz in den USA im Oktober erheblich steigern konnten. Premiumhersteller BMW hob seine Prognose für das laufende Jahr bei Bekanntgabe der Quartalszahlen deutlich an.
Die operative Gewinnspanne soll bei 7 % statt den bisher erwarteten 5 % liegen, wobei der Absatz um mehr als +10 % auf über 1,4 Mio. Fahrzeuge klettern soll. Im dritten Quartal hatte BMW den Umsatz um +35,6 % auf rund 16 Mrd. Euro gesteigert. Unterm Strich verzehnfachte sich der Überschuss im gleichen Zeitraum von 78 Mio. Euro auf 874 Mio. Euro. Man sei 'mit der Geschäftsentwicklung im dritten Quartal sehr zufrieden', so Vorstandschef Norbert Reithofer. Der Kurs der BMW-Aktie ist dieses Jahr aufgrund der verbesserten Geschäftsaussichten bereits um über +50 % gestiegen.
Währenddessen entwickelt sich Irland mehr und mehr zum neuen europäischen Krisenherd und Anleger fliehen regelrecht aus irischen Staatsanleihen. Bei 10jährigen Anleihen erreichte der Spread zu deutschen Bundesanleihen am gestrigen Mittwoch ein neues Rekordhoch von über 500 Basispunkten.
Die irischen Langläufer kommen aktuell auf eine aktuelle Rendite von ca. 7,5 % p.a., obwohl die Europäische Zentralbank offensichtlich bereits aktiv am Markt irische Anleihen aufkauft. Investoren fürchten eine Zahlungsunfähigkeit des Landes da die Rettung des maroden Bankensystems am Ende bis zu 50 Mrd. Euro und damit rund 30 % der irischen Wirtschaftsleistung eines Jahres kosten dürfte.
Das Problem ist nun eskaliert nachdem am 21.10. für Anleihen der verstaatlichten Anglo Irish Bank ein Rückkaufangebot für 1/5 des Nominalwertes bekannt gegeben wurde. Wer die 2014, 2016 und 2017 fälligen Anleihen nicht an den Staat verkauft, dem droht Irland mit einer faktischen Enteignung seiner Anleihen. Diese Anleger sollen für 1.000 Euro Investment dann mit nur 0,01 Euro zwangsabgefunden werden. Zudem droht die Regierung mit einem Gesetz das solche Enteignungen von Anlegern ermöglichen soll.
Wie verunsichert die Anleger wurden, sieht man sehr gut in einem Chart der Risikoprämien für 5jährige irische Staatsanleihen. Deutlich zu sehen ist, dass seit Ende Oktober die Angst vor einer Staatspleite stark gestiegen ist. Kein Wunder, dass Investoren die Insel meiden, wenn es solche irren Drohungen gibt.
Positiv ist, dass die irische Regierung 2008 eine hohe strategische Liquiditätsreserve aufgebaut hat und in diesem Jahr bereits Bonds über knapp 19 Mrd. Euro begeben hat. Damit ist der Refinanzierungsbedarf bis Mitte 2011 gedeckt - allerdings steht dann eine harte Bewährungsprobe bevor, wenn es darum geht, die Investoren davon zu überzeugen, den Iren erneut Geld anzuvertrauen. Sollte Irland bei seinen verstaatlichten Banken gutgläubige Anleger schlecht behandeln, hätte das wohl entsprechende Auswirkungen auf die zukünftige Refinanzierungsfähigkeit.
Anders als bei der Griechenland-Krise scheint der Euro kaum Notiz von der Zuspitzung der Lage in Irland zu nehmen, denn die Gemeinschaftswährung notiert weiterhin fest bei aktuell rund 1,39 USD.
In den USA rückte nach den von den Demokraten erwartungsgemäss verlorenen Kongresswahlen das turnusgemässe Meeting der Notenbank Fed in den Blickpunkt.
Im Rahmen einer neuen Runde der geldpolitischen Lockerung (QE2) wurde ein neues Programm zum Kauf von Staatsanleihen im Volumen von 600 Mrd. USD bis März 2011 bekannt gegeben.
Bis März 2010 wurden bereits rund 1.700 Mrd. USD (!) über solche Wertpapierkäufe ins Wirtschaftssystem gepumpt. Marktteilnehmer gingen im Vorfeld der Sitzung davon aus, dass für die Anleihenkäufe ein Volumen von mindestens 500 Mrd. USD angesetzt wird.
Darüber ob die Massnahmen von Erfolg gekrönt sein werden und die amerikanische Wirtschaft damit tatsächlich in Schwung gebracht wird, gehen die Meinungen stark auseinander. Der Markt reagierte sehr positiv auf die Veröffentlichung der Fed und es kam zu deutlichen Kursgewinnen bei hohen Handelsvolumina.
Am vergangenen Freitag sorgten die Daten des Arbeitsmarktes in den USA für weitere gute Nachrichten. Zwar verharrte die Arbeitslosenquote im Oktober - wie erwartet - bei hohen 9,6 %, allerdings lag der Stellenzuwachs mit +151.000 neuen Jobs deutlich über den Erwartungen der Marktteilnehmer, die im Schnitt nur mit +63.000 neuen Stellen gerechnet hatten. Auch die für den Konsum wichtigen Löhne haben spürbar zugelegt.
Zudem wurde der Beschäftigungsabbau in den Monaten August und September deutlich geringer als bislang ausgewiesen. Insgesamt wurden in den beiden Monaten rund 110.000 Stellenstreichungen weniger als bisher ermittelt. Die Zahlen sind zwar ein Lichtblick, allerdings kompensiert selbst ein Stellenzuwachs von 151.000 neuen Arbeitsplätzen gerade mal den Bevölkerungszuwachs der USA. Um die hohe Arbeitslosigkeit abzubauen, müsste der monatliche Stellenzuwachs bei rund 300.000 neuen Jobs liegen.
Der DAX setzte seine Aufwärtsbewegung in der vergangenen Woche - nach einer kurzen Seitwärtsbewegung - weiter fort und es wurde mit ca. 6.775 Punkten ein neues vorläufiges Jahreshoch markiert. Wie Sie im Chart erkennen können, gibt es seit Anfang September einen recht steilen - aber bislang stabilen - Aufwärtstrend (blaue Linien). Innerhalb seines Trendkanals könnte der DAX in den kommenden Tagen durchaus die untere Begrenzung bei ca. 6.400 Punkten testen, wo auch das August-Hoch des Index eine Unterstützung bietet.
Nach unten gibt es zudem bei der vormaligen Widerstandsmarke von 6.350 Punkten eine starke Unterstützung, wo sich auch die 50-Tage-Durchschnittsline befindet (dünne blaue Linie). Die 200-Tage-Durchschnittslinien verläuft aktuell bei ca. 6.100 Punkten (dünne grüne Linie). Aktuell zeigt der DAX allerdings weiterhin noch keine Anzeichen von Schwäche, sodass man mit Shortpositionen sehr vorsichtig agieren sollte.
Wir rechnen nach dem starken Kursanstieg bis an die obere Begrenzungslinie des Aufwärtstrendkanals nun mit einer möglicherweise kurz andauernden Korrektur, bevor sich die weitere Richtung entscheidet. Wer bei unserer erfolgreich abgeschlossenen Long-Spekulation noch an Bord ist, sollte Gewinnmitnahmen erwägen oder den Stoppkurs deutlich nach oben setzen.
Etwas weniger wahrscheinlich als ein Pullback, aber angesichts der jüngsten Dynamik durchaus vorstellbar wäre auch ein direkter Durchmarsch in Richtung 6.900/7.000 Punkte, wo dann aber die Luft deutlich dünner werden sollte.
Dieser aktuelle Marktbericht stammt aus dem Spekulanten vom 9. November 2010.
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