Nachdem der DAX bereits in der vergangenen Woche einen kurzen aber scharfen Rücksetzer um knappe 200 Punkte verzeichnen musste, befindet sich der Deutsche Aktienindex nach einem zwischenzeitlichen neuen Jahreshoch von 6.812 Punkten am Montag erneut im Rückwärtsgang. Aus charttechnischer Sicht war die Luft bereits recht dünn geworden und somit könnte es nun möglicherweise eine deutliche Korrektur geben.
Eine interessante aber kaum beachtete Tatsache ist, dass in den USA die Insiderverkäufe zuletzt ein absolutes Rekordniveau erreichten. So verkauften Manager von US-Unternehmen allein in der ersten November-Woche Aktien im Wert von rund 4,5 Mrd. USD (!). Niemals zuvor gab es innerhalb einer Woche höhere Insiderverkäufe, die höchsten Werte lagen bislang um die 2 Mrd. USD. Eine grafische Übersicht und eine Liste mit den betreffenden Transaktionen finden Sie bei 'Zerohedge.com'.
Gleichzeitig sind die US-Privatinvestoren bullisch wie seit Jahren nicht mehr, wie Sie in diesem 'Wellenreiter'-Artikel nachlesen können. Der Anteil optimistisch gestimmter Anleger erreichte demnach ebenfalls einen Rekordwert von 57,6 %. Während die Insider also fleissig Aktien verkaufen und Kasse machen, sind die Privatanleger auf Wolke Sieben. Keine optimale Voraussetzung für weiter steigende Aktienkurse.
Besonders Gold- und Silberanleger sind derzeit trotz einer aktuellen Konsolidierungsphase in Hochstimmung. Während der Goldpreis zuletzt zulegte und mit knapp über 1.400 USD je Unze ein neues Allzeithoch markierte, explodierte der Silberpreis förmlich und stieg innerhalb von nur 10 Wochen von 18 USD je Unze im Hoch auf über 29 USD je Unze - ein Anstieg von über +60 %.
Ein gutes Bild der aktuellen Euphorie zeichnet dieser 'Handelsblatt'-Artikel. Edelmetall-Messen verzeichnen derzeit nie gesehene Rekorde bei den Besucherzahlen und das Geschäft der Branche brummt regelrecht. Für Gold- und Silberpreis werden immer abenteuerlichere Kursziele genannt und argumentiert, dass die Metalle über kurz oder lang 'nur steigen können'.
Die Euphorie erinnert bereits ein wenig an die Zeit des Neuen Marktes. Auch Sie werden sicher Bekannte kennen, mit denen sich neuerdings auch über Gold und Inflation diskutieren lässt. Trotz steigender Rohstoffpreise ist die derzeitige Inflationsrate noch sehr moderat und auch die Zinsen sind nach wie vor extrem tief. Was zudem ganz ausser Acht gelassen wird, ist die Tatsache, dass sich die Gold- und Silberkurse in den letzten Jahren bereits vervielfacht haben. Gut möglich, dass die Edelmetallpreise in absehbarer Zeit deutlich fallen und die möglichen Verluste dann die Späteinsteiger arg ins Schwitzen bringen.
Die chinesische Regierung verstärkt unterdessen ihre Anstrengungen, den zuletzt starken Preisanstieg für Immobilien in China zu dämpfen. Nach einer Straffung der Geldpolitik in der vergangenen Woche droht nun auch ein vorläufiger Stopp für Immobilienfinanzierungen, was in Summe an der chinesischen Börse für heftige Verluste sorgte. Die vier grössten Bankinstitute des Landes hätten ihre Darlehenskontingente für Bauträger in diesem Jahr bereits aufgebraucht, so das amtliche Fachblatt 'China Real Estate Business' am Wochenende. Die Institute vergeben bereits seit Ende Oktober keine neuen Darlehen mehr und dürfen erst wieder im Januar 2011 Immobilien finanzieren.
Die stark anziehende Inflationsrate von aktuell +4,4 % lässt die Preise für Häuser und Wohnungen nicht nur steigen, sondern verschärft die Lage zusätzlich, da immer mehr Chinesen in Sachwerte investieren wollen. Einen harten Absturz des Immobilienmarktes möchte die Regierung in Peking aber um jeden Preis verhindern, denn laut diesem 'Handelsblatt'-Artikel hängen in China rund 60 % (!) des Inlandprodukts direkt oder indirekt mit dem Immobilienmarkt zusammen.
Nach den starken Anstiegen der letzten Wochen verzeichnete der DAX in der vergangenen Woche eine kurze aber scharfe Korrektur von knapp 200 Punkten, bevor innerhalb kurzer Zeit eine neue Jahreshöchstmarke gesetzt wurde. Kaum wurde ein neues Jahreshoch markiert, ging es auch schon wieder abwärts. Diese Woche betrachten wir den längerfristigen Einjahres-Chart, um uns einen Überblick über die aktuelle und mögliche zukünftige Entwicklung zu verschaffen.
Im Chart erkennt man, dass sich der DAX seit 2009 in einem recht breiten bilderbuchhaften Aufwärtstrend (schwarzer Trendkanal) befindet und dass die (dünne blaue) 50-Wochen-Linie bei Rückschlägen eine gute Unterstützung bot. Seit Ende August gibt es nun einen neuen Aufwärtstrend (blaue Linien) innerhalb des übergeordneten Trends. Nun traf die kleinere aber recht steile Aufwärtsbewegung auf die obere Begrenzungslinie des längerfristigen Trends. Einer der beiden Trends muss nun also zwangsläufig verlassen werden.
Wir denken, dass es wahrscheinlicher ist, das der steile kurze Trend mit einer Korrektur endet und sich die übergeordnete grosse Bewegung zunächst weiter innerhalb ihrer definierten Bahnen entwickeln wird. Für den Fall, dass ein Ausbruch über den längerfristigen Aufwärtstrend erfolgt, würden wir Gewinnmitnahmen nahelegen, denn oftmals ist ein Ausbruch in Trendrichtung ein Fehlsignal, welches dann eine starke Gegenbewegung zur Folge hat.
Im Falle einer Korrektur könnte es zunächst auf ca. 6.600 Punkte gehen, wo sich die untere Linie des kleinen steilen Aufwärtstrends befindet. Als weitere Unterstützungen warten dann darunter beispielsweise die vormalige Widerstandsmarke von 6.350 Punkten und die untere Begrenzungslinie des übergeordneten Aufwärtstrends bei 6.050 Punkten. Aktuell zeigt der DAX bereits ein wenig Schwäche, sodass man mit sehr vorsichtigen Shortpositionen auf eine anhaltende Korrektur setzen könnte. Ein Ausbruch über den langfristigen Aufwärtstrendkanal ist zwar möglich, aber deutlich unwahrscheinlicher als das Korrekturszenario.
Nach dem starken Anstieg der letzten Wochen und aufgrund der Konstellation der Trendbegrenzungen rechnen wir am ehesten mit einer möglichen deutlichen Konsolidierung. Der Optimismus ist mittlerweile recht stark angestiegen, was sich auch an der Entwicklung des Put-Call-Ratios ablesen lässt. Zuletzt wurden deutlich mehr Calls als Puts gekauft, sodass dieser Kontraindikator auf eine mögliche Trendwende - zumindest im mittelfristigen Bereich - hindeuten könnte.
Dieser aktuelle Marktbericht stammt aus dem Spekulant vom 17. November 2010.
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Eine interessante aber kaum beachtete Tatsache ist, dass in den USA die Insiderverkäufe zuletzt ein absolutes Rekordniveau erreichten. So verkauften Manager von US-Unternehmen allein in der ersten November-Woche Aktien im Wert von rund 4,5 Mrd. USD (!). Niemals zuvor gab es innerhalb einer Woche höhere Insiderverkäufe, die höchsten Werte lagen bislang um die 2 Mrd. USD. Eine grafische Übersicht und eine Liste mit den betreffenden Transaktionen finden Sie bei 'Zerohedge.com'.
Gleichzeitig sind die US-Privatinvestoren bullisch wie seit Jahren nicht mehr, wie Sie in diesem 'Wellenreiter'-Artikel nachlesen können. Der Anteil optimistisch gestimmter Anleger erreichte demnach ebenfalls einen Rekordwert von 57,6 %. Während die Insider also fleissig Aktien verkaufen und Kasse machen, sind die Privatanleger auf Wolke Sieben. Keine optimale Voraussetzung für weiter steigende Aktienkurse.
Besonders Gold- und Silberanleger sind derzeit trotz einer aktuellen Konsolidierungsphase in Hochstimmung. Während der Goldpreis zuletzt zulegte und mit knapp über 1.400 USD je Unze ein neues Allzeithoch markierte, explodierte der Silberpreis förmlich und stieg innerhalb von nur 10 Wochen von 18 USD je Unze im Hoch auf über 29 USD je Unze - ein Anstieg von über +60 %.
Ein gutes Bild der aktuellen Euphorie zeichnet dieser 'Handelsblatt'-Artikel. Edelmetall-Messen verzeichnen derzeit nie gesehene Rekorde bei den Besucherzahlen und das Geschäft der Branche brummt regelrecht. Für Gold- und Silberpreis werden immer abenteuerlichere Kursziele genannt und argumentiert, dass die Metalle über kurz oder lang 'nur steigen können'.
Die Euphorie erinnert bereits ein wenig an die Zeit des Neuen Marktes. Auch Sie werden sicher Bekannte kennen, mit denen sich neuerdings auch über Gold und Inflation diskutieren lässt. Trotz steigender Rohstoffpreise ist die derzeitige Inflationsrate noch sehr moderat und auch die Zinsen sind nach wie vor extrem tief. Was zudem ganz ausser Acht gelassen wird, ist die Tatsache, dass sich die Gold- und Silberkurse in den letzten Jahren bereits vervielfacht haben. Gut möglich, dass die Edelmetallpreise in absehbarer Zeit deutlich fallen und die möglichen Verluste dann die Späteinsteiger arg ins Schwitzen bringen.
Die chinesische Regierung verstärkt unterdessen ihre Anstrengungen, den zuletzt starken Preisanstieg für Immobilien in China zu dämpfen. Nach einer Straffung der Geldpolitik in der vergangenen Woche droht nun auch ein vorläufiger Stopp für Immobilienfinanzierungen, was in Summe an der chinesischen Börse für heftige Verluste sorgte. Die vier grössten Bankinstitute des Landes hätten ihre Darlehenskontingente für Bauträger in diesem Jahr bereits aufgebraucht, so das amtliche Fachblatt 'China Real Estate Business' am Wochenende. Die Institute vergeben bereits seit Ende Oktober keine neuen Darlehen mehr und dürfen erst wieder im Januar 2011 Immobilien finanzieren.
Die stark anziehende Inflationsrate von aktuell +4,4 % lässt die Preise für Häuser und Wohnungen nicht nur steigen, sondern verschärft die Lage zusätzlich, da immer mehr Chinesen in Sachwerte investieren wollen. Einen harten Absturz des Immobilienmarktes möchte die Regierung in Peking aber um jeden Preis verhindern, denn laut diesem 'Handelsblatt'-Artikel hängen in China rund 60 % (!) des Inlandprodukts direkt oder indirekt mit dem Immobilienmarkt zusammen.
Nach den starken Anstiegen der letzten Wochen verzeichnete der DAX in der vergangenen Woche eine kurze aber scharfe Korrektur von knapp 200 Punkten, bevor innerhalb kurzer Zeit eine neue Jahreshöchstmarke gesetzt wurde. Kaum wurde ein neues Jahreshoch markiert, ging es auch schon wieder abwärts. Diese Woche betrachten wir den längerfristigen Einjahres-Chart, um uns einen Überblick über die aktuelle und mögliche zukünftige Entwicklung zu verschaffen.
Im Chart erkennt man, dass sich der DAX seit 2009 in einem recht breiten bilderbuchhaften Aufwärtstrend (schwarzer Trendkanal) befindet und dass die (dünne blaue) 50-Wochen-Linie bei Rückschlägen eine gute Unterstützung bot. Seit Ende August gibt es nun einen neuen Aufwärtstrend (blaue Linien) innerhalb des übergeordneten Trends. Nun traf die kleinere aber recht steile Aufwärtsbewegung auf die obere Begrenzungslinie des längerfristigen Trends. Einer der beiden Trends muss nun also zwangsläufig verlassen werden.
Wir denken, dass es wahrscheinlicher ist, das der steile kurze Trend mit einer Korrektur endet und sich die übergeordnete grosse Bewegung zunächst weiter innerhalb ihrer definierten Bahnen entwickeln wird. Für den Fall, dass ein Ausbruch über den längerfristigen Aufwärtstrend erfolgt, würden wir Gewinnmitnahmen nahelegen, denn oftmals ist ein Ausbruch in Trendrichtung ein Fehlsignal, welches dann eine starke Gegenbewegung zur Folge hat.
Im Falle einer Korrektur könnte es zunächst auf ca. 6.600 Punkte gehen, wo sich die untere Linie des kleinen steilen Aufwärtstrends befindet. Als weitere Unterstützungen warten dann darunter beispielsweise die vormalige Widerstandsmarke von 6.350 Punkten und die untere Begrenzungslinie des übergeordneten Aufwärtstrends bei 6.050 Punkten. Aktuell zeigt der DAX bereits ein wenig Schwäche, sodass man mit sehr vorsichtigen Shortpositionen auf eine anhaltende Korrektur setzen könnte. Ein Ausbruch über den langfristigen Aufwärtstrendkanal ist zwar möglich, aber deutlich unwahrscheinlicher als das Korrekturszenario.
Nach dem starken Anstieg der letzten Wochen und aufgrund der Konstellation der Trendbegrenzungen rechnen wir am ehesten mit einer möglichen deutlichen Konsolidierung. Der Optimismus ist mittlerweile recht stark angestiegen, was sich auch an der Entwicklung des Put-Call-Ratios ablesen lässt. Zuletzt wurden deutlich mehr Calls als Puts gekauft, sodass dieser Kontraindikator auf eine mögliche Trendwende - zumindest im mittelfristigen Bereich - hindeuten könnte.
Dieser aktuelle Marktbericht stammt aus dem Spekulant vom 17. November 2010.
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