Die Hausse geht weiter! 2010 war ein zwar volatiles aber durchaus erfolgreiches Börsenjahr. Der Dow Jones Index erreichte in der Vorweihnachtswoche meine Jahresprognose von 11.500 und kann bis Jahresende noch etwas steigen. Der Dax erfüllte meine Jahresprognose von 7.000 bereits am 7. Dezember und testete dieses Niveau in der vergangenen Woche erfolgreich. Auch hier gibt es noch ein Restpotential bis Jahresende. In dieser verkürzten Weihnachtswoche kann der dreiwöchige Aufwärtstrend an Wall Street temporär unterbrochen werden, bevor es zum Jahresendspurt kommt.
Nerven werden auch im kommenden Jahr von Anlegern verlangt. Ein Teil meiner Prognosen und Empfehlungen stehen auf der Weihnachtskarte. Weitere Details folgen in den nächsten Blogs. Mein DAF-Interview vom 15. Dezember direkt vom Börsenparkett beschäftigt sich mit dem Ausblick für 2011. Der Link (anklicken) hierzu ist :
http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-dax-nimmt-8000-punkte-im-naechsten-jahr-50140604-DE0008469008.html
Der Goldpreis tut sich momentan etwas schwer, die $1.400 Marke zu halten. Beim Silber ist das $30 Niveau ein Hindernis. Eine baldige Konsolidierung von 5% bis 10% oder sogar Korrektur von 10% bis 15% wäre keine Überraschung. Zu viel Euphorie herrscht zur Zeit bei diesen Edelmetallen. Die $1.200 Marke sollte beim Gold jedoch halten. Das Potential für 2011 geht bis zur $1.550 Marke. Beim Silber liegt das prozentuale Preisrisiko bei minus 30% und das Potential um $35 pro Feinunze.
Seit Jahresmitte weist der Einzelhandel robuste monatliche Verbesserungen auf (grüne Schattierung), die auf ein Wirtschaftswachstum von mindestens 3% im 4. Quartal schließen lassen. Ein Teil dieser Steigerung beruhte im November allerdings auf Preiserhöhungen beim Benzin und Nahrungsmitteln. Gegenüber dem Vorjahr weist der Einzelhandel einen Umsatzanstieg von fast 8% (grüne Pfeile) auf. Dies ist eine deutliche Erholung seit den Tiefständen (roter Pfeil) während der Rezession, die in der zweiten Jahreshälfte von 2008 (rote Schattierung) den Einzelhandel enorm unter Druck setzte.
Verbraucherpreise haben sich in diesem Jahr insgesamt äußerst moderat entwickelt. Der Verbraucherpreisindex liegt deutlich unter der für die Notenbank wichtigen Zwei-Prozent-Marke (grüne Linie). Während die Gesamtrate knapp über ein Prozent steht, kommt die Kernrate ohne Energiekosten und Nahrungsmittelpreise auf lediglich 0,7% gegenüber dem Vorjahr. Das Risiko einer Deflation - ein Rückgang unter die Nullgrenze (blaue Linie) - ist jedoch kaum gegeben, obwohl dies temporär 2009 der Fall war, als die Gesamtrate sogar auf minus zwei Prozent (blauer Pfeil) fiel, nachdem ein Jahr vorher der Anstieg über fünf Prozent (roter Pfeil) lag. Auch für 2011 rechne ich mit keiner ausgeprägten Inflationsgefahr, obwohl es zu größeren Schwankungen auf Monatsbasis kommen wird. Die Notenbank kann somit ihre Niedrigzinspolitik fortsetzen.
Die Lagerbestände beim Rohöl sind seit einigen Wochen deutlich zurückgekommen (roter Pfeil). Dies beruht in erster Linie auf geringere Importe und nicht auf einen steigenden Verbrauch. Insgesamt wird zur Zeit mehr Öl global gefördert, als verbraucht wird. Somit ist der jüngste Preisanstieg auf die $90 Marke aus fundamentalen Gründen nicht gerechtfertigt, sondern beruht auf Spekulation. Auch im kommenden Jahr wird der Ölpreis deutlichen Schwankungen unterliegen, wobei sogar die $100 Marke temporär überschritten werden kann. Allerdings rechne ich auch nochmals mit einem Preisrückgang unter $75, was dann eine Kaufchance darstellt.
Der Bausektor befindet sich seit zwei Jahren in einer Talsohle (rote Schattierung), ohne einen Verbesserungstrend erkennen zu lassen. Die Hypothekenkrise wird sich auch noch im kommenden Jahr fortsetzen. Nachdem Bauwerte über 80% von ihren Höchstständen seit 2005 verloren haben, ist dieser Sektor auf zwei bis drei Jahressicht interessant. Allerdings eignet sich eine solche Anlage nur für geduldige Anleger
TM=Toyota; DBK=Deutsche Bank; CBK=Commerzbank; EOAN=E.on; CSCO=Cisco Systems; PFE=Pfizer
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 27. Dezember.
© 2010 Heiko Thieme