Berlin (BoerseGo.de) - Der deutsche Außenhandel boomt wieder. Experten erwarten für 2011 ein äußerst rosiges Jahr für die den deutschen Export. Im nächsten Jahr dürften erstmals Waren im Wert von mehr als einer Billion Euro ausgeführt werden, ist der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, üerbzeugt. Der Export wird den Prognosen seines Verbandes etwa um etwa sieben Prozent zulegen, so Börner weiter. Nach den zwei Ausnahmejahren mit dem starken Einbruch 2009 und der raschen Erholung 2010 werde damit wieder der durchschnittliche Anstieg der vergangenen Jahre erreicht.
Für 2010 prognostiziert der BGA einen Exportzuwachs von mindestens 16 Prozent auf rund 937 Milliarden Euro. Im Rekordjahr 2008, ein Jahr vor der Krise, lag dieser Wert bei 984 Milliarden Euro. Dieser werde im neuen Jahr "bei einem Exportanstieg von 7 Prozent in jedem Fall übertroffen werden können", sagte Börner. Je nach Ausgangsniveau aus 2010 könnte nächstes Jahr etwa 1.003 Milliarden bis 1.020 Milliarden Euro exportiert werden.
Auch im dritten Quartal dieses Jahres sind die deutschen Ausfuhren sind deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurden von Juli bis September Waren im Wert von 244,9 Milliarden Euro exportiert. Das entspreche einer Steigerung um 21,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
"Die Boomregionen für den deutschen Export waren China, Südostasien, Brasilien und die arabische Halbinsel", zog Börner für 2010 Bilanz. Profitiert hätten vor allem der Maschinenbau, die Automobilindustrie, die Chemie und die Elektronikbranche.
Die Schuldenkrise der finanzschwachen Euro-Länder stellt aus Sicht Börners "kurzfristig keine Gefahr" für den deutschen Außenhandel dar. Doch wenn sich das Schuldenproblem wieder verschärfen würde, "könnte sich das auch umdrehen".
Als Risikofaktor für die Exportwirtschaft nannte der BGA-Präsident die Rohstoffversorgung. "Die Rohstoffpreise explodieren förmlich, das tut uns wahnsinnig weh", weil Deutschland die Rohstoffe für seine Exportprodukte importieren müsse. Hinzu komme eine Verknappung von Rohstoffen, etwa der Metalle der Seltenen Erden, die bislang fast ausschließlich von China gefördert werden. Die Kombination aus hohen Preisen und knappem Angebot sei "extrem gefährlich".