Die erste Woche von 2011 signalisiert ein Kaufsignal, das eine beachtlich hohe Treffsicherheit von 87% aufweist. Schloss der S&P 500 Index am fünften Börsentag des neuen Jahres über dem Endstand des Vorjahres, so kam es seit 1950 zu einem Jahresanstieg von rund 14% im Durchschnitt. In den 38 Jahren, wo der S&P 500 in den ersten fünf Tagen im Plus stand, gab es in nur fünf Fällen keinen Jahresanstieg! Meine Prognose für dieses Jahr geht von einem Indexpotential von mindestens 15% aus. Allerdings wird es keine gradlinige Entwicklung geben, sondern ähnlich wie im vergangenen Jahr eine erhebliche Volatilität auftreten. Im Jahresverlauf ist erneut eine Korrektur von mindestens 10% möglich. Momentan ist die Börse nach einem sechswöchigen Aufwärtstrend technisch betrachtet überkauft. Anleger sollten daher auf eine Kursschwäche warten, anstatt in einem steigenden Markt zu kaufen.
Edelmetalle und das Öl hatten einen schwachen Jahresbeginn. Der Verkaufsdruck ist hier noch nicht zu Ende. Zurückhaltung ist weiterhin angesagt. Auch der Euro kam seit einigen Tagen unter Druck und ist jetzt wieder innerhalb seiner Kaufkraft-Bandbreite von $1,20 - $1,30 angekommen.
Die amerikanische Industrie befindet sich seit September wieder auf einem Verbesserungstrend (hellgrüner Pfeil). Zuvor war die Erholung (dunkelgrüner Pfeil) fünf Monate lang unterbrochen (rosa Schattierung) worden. Dieser Index setzt sich aus einer Umfrage von fast 400 Unternehmen aus 60 Sektoren zusammen. Hierzu gehören auch die Landwirtschaft, der Bergbau, Bauträger, Transportunternehmen, Kommunikation und der Handel sowie Einzelhandel. Mit weiteren Verbesserungen ist im Jahresverlauf zu rechnen.
Der US-Arbeitsmarkt bleibt ein Problem, das nicht schnell zu lösen ist. Der Einbruch (rosa Schattierung) ist seit einem Jahr (blaue Schattierung) überwunden. Der Tiefstand (roter Pfeil) wurde Mitte 2009 erreicht. Im Dezember wurden zwar 113.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, jedoch lag diese Zahl weit unter den optimistischeren Erwartungen. Der gleichzeitige Rückgang der Arbeitslosenrate von 9,8% auf 9,4% beruhte lediglich darauf, dass viele Personen es aufgaben, einen Arbeitsplatz zu suchen. Obwohl 2009 über 1,1 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen wurden (grüner Pfeil), fiel die Arbeitslosenrate nicht, da weitaus mehr Personen an den Arbeitsmarkt hinzukamen. Es bedarf allein rund 150.000 neue Arbeitsplätze im Monat, um die Arbeitslosenrate nur konstant zu halten!
In den vergangenen zehn Jahren kam es am Arbeitsmarkt zu deutlichen Schwankungen. Die höchste Zahlt der Beschäftigten wurde Ende 2007 mit rund 138 Millionen gesehen. Danach kam es aufgrund der Rezession zu einer enormen Entlassungswelle, sodass heute weniger Menschen in den USA beschäftigt sind als vor 10 Jahren.
Das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend war seit 1940 das mit Abstand schlechteste für den Arbeitsmarkt. Im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten wurde kein Arbeitsplatz geschaffen, sondern Arbeitsplätze gingen sogar verloren (rotes Fragezeichen). Das gerade einjährige neue Jahrzehnt zeigt eine leichte Verbesserung, die jedoch bisher deutlich unter der Norm von 1940 bis 1999 zurückliegt.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog folgt am Montag, den 14. Januar.
© 2011 Heiko Thieme