Der derzeitige Aufwaertstrend haelt seit sieben Wochen an! So etwas hat es zuletzt im Mai 2007 gegeben und kommt sehr selten vor. Eine Atempause ist daher allein aus markttechnischen Gruenden ueberfaellig.
Die Nachricht am Wochenende, dass der 55-jaehrige Chef und (Mit)-Gruender von Apple, Jobs Jobs, das Unternehmen aus gesundheitlichen Gruenden zumindest temporaer verlassen hat, wird am Dienstag zu einer allgemein schwachen Boerseneroeffnung sorgen und den Aktienkurs von Apple erheblich unter Druck setzen. Am Montag, wo Wall Street wegen des Martin Luther King Feiertags geschlossen war, wurde Apple in Frankfurt fast 7% niedriger notiert. Am Freitag war die Aktie noch auf ein neues Rekordhoch von ueber $348 gestiegen; vor viereinhalb Jahren, im Juli 2006, stand der Aktienkurs noch bei $52! Die Marktkapitalisierung von $321 Mrd ist die zweihoechste unter allen Unternehmen der Welt. Lediglich der Oelgigant Exxon Mobil kommt mit $396 Mrd auf eine noch hoehere Bewertung.
Meine Einschaetzung zu Apple gibt es auf der Hotline.
Edelmetalle stehen seit Jahresbeginn unter Verkaufsdruck, nachdem dieser Sektor im vergangenen Jahr deulich fuehrte. Silber ist am staerksten betroffen (rote Pfeile) nach seinem Jahresanstieg von ueber 80%. Weitere Preisschwaeche ist wahrscheinlich, allerdings unter deutlichen Schwankungen.
Der Euro ist unter $1.30 kaufenswert; beim Oil bleibe ich zurueckhaltend.
Die Erst-Antraege fuer Arbeitlslosenunterstuetzung sind in juegster Zeit wieder deutlich gestiegen (gruener Pfeil), was eine unmittelbare Verbesserung am Arbeitsmarkt in Frage stellt. Allerdings hat es in der Vergangenheit oefters solche tremporaeren Verschlechterungen gegeben, ohne den Erholungstrend seit April 2009 (roter Pfeil) aufzuheben. Erst die naechsten Wochen werden hierueber eine genauere Aussage zulassen, wobei der vier Wochendurchschnitt (rote Linie) zu beachten ist.
Der Einzelhandel weist seit Jahresmitte (blaue Schattierung) wachsende Umsaetze auf. Die Umsaetze waren im Dezember mit $380 Mrd. die hoechsten in der Geschichte und liegen fast 8% (gruener Pfeil) ueber dem Vorjahresniveau, was im eindrucksvollen Gegensatz zu den schwachen Umsaetzten vor zwei Jahren (roter Pfeil) steht. Der Dezember-Anstieg war mit 0,6% (blauer Pfeil) zwar etwas geringer als im November (+0,8), jedoch kann der Einzelhandel mit seinem Weihnachtsgeschaeft, das bereits im November begann, zufrieden sein.
Ein leichtes Fragezeichen wirft die juengste Umfrage der Verbraucherstimmung auf, wo es zu einem leichten Rueckgang kam (hellgruener Pfeil). Allerdings befindet es sich weiterhin deutlich ueber dem Tiefstand von November 2008 (roter Pfeil). Die weiterhin hohe Arbeitslosenrate beeintraechtigt sicherlich das Stimmungsbarometer, ohne jedoch das Wirtschaftswachstum zu ersticken. Notenbankchef Bernanke spricht von einem Wachstumspotential in diesem Jahr von 3%-4%, was besser ist als noch vor wenigen Monaten angenommen wurde. Seine Niedrigzinspolitik traegt Fruechte.
Die Verbraucherpreise sind im Dezember mit 0,5% deutlich mehr als im Vormonat (+0,1) gestiegen. Der primaere Grund hierfuer waren hoehere Energiekosten. Benzinpreise liegen beispielsweise fast 20% ueber dem Vorjahresniveau! Noch liegen die Inflationsraten (Kernrate - gruener Pfeil und Gesamtrate - blauer Pfeil) auf einem moderaten Niveau von deutlich unter zwei Prozent. Die Gefahr einer Eskalation auf den Hoechststand von Mitte 2008 (gelber Pfeil) von ueber 5% ist nicht gegeben. Auch ein Deflationsrisiko wie vor 18 Monaten (roter Pfeil) besteht nicht. Dennoch wird das Inflationsthema wegen der stark gestiegenen Rohstoffe global immer mehr in die Schlagzeilen ruecken.
Weitere Einschaetzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der naechste Blog erscheint am Montag, den 24. Januar.
© 2011 Heiko Thieme