Trotz der fortgesetzt dramatischen Entwicklung im japanischen Fukushima, erholten sich die Aktienkurse weltweit in atemberaubendem Tempo. Während es viele Anleger durch den Kurssturz mit der Angst zu tun bekamen, griffen andere offenbar beherzt zu und liessen die Kurse rasch wieder ansteigen. Zwar ist ein nuklearer GAU offenbar in vollem Gange, allerdings scheint sich bei den Anlegern mehr und mehr die Meinung durch zu setzen, dass sich das Ganze eher regional als global auswirken dürfte. Ob sich diese Vermutung letztendlich als richtig erweist, wird sich zeigen. Nach einem Tief von 6.483 Punkten, gelang es dem DAX bereits wieder bis auf rund 7.000 Punkte zu klettern. Damit befindet sich der Index allerdings noch deutlich unter seinem Jahreshoch von 7.441 Punkten.
Der Starinvestor Warren Buffett hält japanische Aktien trotz der verheerenden Naturkatastrophe für eine gute Anlage. Das Erdbeben in der drittgrössten Volkswirtschaft sei ein 'gewaltiger Schlag' gewesen, stelle aber gleichzeitig eine Kaufgelegenheit dar, sagte das 'Orakel von Omaha' am Montag am Rande eines Besuchs in Südkorea. Der Nikkei-Index in Tokio verzeichnete einen regelrechten Crash, nachdem Japan von dem stärksten Erdbeben in der Geschichte des Landes, einem darauffolgenden Tsunami und einer schlimmen Atom-Katastrophe getroffen worden war. Mittlerweile haben sich auch japanische Aktien wieder deutlich von den Tiefstständen erholt und einen Grossteil der Verluste wett gemacht.
Auf der jährlichen Anlegermesse 'Invest' in Stuttgart wollten wir uns am Samstag den 19. März ein Bild von den aktuellen Themen der Finanzbranche machen. Zum Einen ist uns aufgefallen, dass offensichtlich noch mehr Messestände mit Gold- und Silber-Themen vertreten waren als im vergangenen Jahr und dass an den meisten dieser Ständen reges Interesse zu verzeichnen war. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich der jahrelange Edelmetallboom möglicherweise bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befindet.
Insgesamt kamen laut Veranstalter rund 15.700 Besucher an den drei Besuchstagen auf die Messe und damit deutlich mehr als im Vorjahr. Diesmal waren sogar ganze Familienausflüge mit Kleinkindern zu beobachten. Der grosse Andrang könnte ein guter Indikator dafür sein, dass recht viele Anleger am Markt aktiv und folglich bereits investiert sind.
Wir haben uns auf der Messe auch ein wenig umgehört, wie nach den Ereignissen von Japan die Stimmung unter den Investoren ist und wie diese die Kursturbulenzen verkraftet haben. Generell zeigten sich vor allem langfristig orientierte Anleger und Privatanleger eher zuversichtlich und optimistisch gestimmt (Stichwort 'Nachkaufchance'), während sich Charttechniker und Trader tendenziell eher skeptisch äusserten. Vertreter von Onlinebrokern erzählten, dass Japan bei etlichen Depots von sehr aktiven Anlegern heftige Einschläge zur Folge hatte. Vor allem am 15. März - dem Tag des starken DAX-Einbruchs von zwischenzeitlich -5,5 % (!) - kam es offenbar zu reihenweisen Zwangsliquidierungen von Depotwerten. Durch mehrmaliges Nachkaufen von Hebelprodukten bei fallenden Kursen seien einige Wertpapierkonten innerhalb von nur wenigen Stunden oder Tagen um -30 % bis -70 % eingebrochen, erzählten uns die Bankmitarbeiter.
Hier zeigt sich wieder einmal, wie wichtig es für Trader und Anleger ist, sich in jeder Situation diszipliniert an einen Tradingplan zu halten. Denn niemand kann zu Beginn eines rapiden Kursrückgangs sagen, wie tief die Kurse fallen werden. Um auf Dauer zu den Profiteuren an der Börse zu gehören, sollten sich Anleger unbedingt ähnliche Trading-Regeln wie diese je nach Anlagehorizont individuell zurechtlegen und strikt befolgen! Ein Ausnahmetag wie der 15. März 2011 oder der Flashcrash vom 6. Mai 2010 kann jederzeit wieder eintreten und sollte kein Anleger- oder Traderdepot in den Abgrund reissen.
Der seit Ende August bestehende steile Aufwärtstrend wurde bereits Ende Februar - vor den Ereignissen in Japan - verlassen (schwarze Linien). Erdbeben, Tsunami und vor allem die Atomkatastrophe in Nordjapan sorgten dann für eine Beschleunigung der Korrektur, die bei ca. 6.483 Punkten ihr vorläufiges Ende fand. In der letzten Ausgabe schrieben wir, dass die vier markanten Hochpunkte aus dem Jahr 2010 eine sehr starke Unterstützung bilden und dass es hier eine Gegenbewegung geben könnte. Damit lagen wir goldrichtig, denn die Verbindungslinie der vier Hochpunkte (grüne Linie) war der exakte Wendepunkt im DAX. Von dort ging es postwendend nach oben. Hier lag auch der 50-Wochen-Durchschnitt (dünne violette Linie).
Da die Korrektur im DAX noch nicht beendet ist (siehe rote Linie), sollte man weiterhin sehr vorsichtig agieren. Gibt es eine weitere Abwärtswelle, so könnte bei 6.200 bis 6.250 Punkten eine Unterstützungszone sein. Hier verläuft eine Aufwärtstrendlinie (violette Linie), sowie der 200-Wochen-Durchschnitt. Nach oben ist die 7.000-Punkte-Marke wichtig - zum einen psychologisch und zum anderen wird hier der Abwärtstrend von oben her begrenzt (rote Linie). Würde ein nachhaltiger Ausbruch erfolgen, dann könnte der DAX sein Jahreshoch von 7.441 möglicherweise relativ zügig anvisieren.
Von der Korrekturanfälligkeit des Marktes haben wir bereits seit etlichen Wochen gewarnt. Auch wenn man Katastrophen natürlich nie vorhersagen kann, so treffen diese jedoch besonders dann heftig, wenn der Markt in einer anfälligen, schwachen Verfassung ist. Wer unserer sehr spekulativen Empfehlung gefolgt ist und auf eine Gegenbewegung gesetzt hat, der sollte nun die ca. 400 Punkte Gewinn mitnehmen, da der Anstieg nun mit grösserer Wahrscheinlichkeit konsolidieren dürfte. Ob es im Anschluss weiter nach oben geht oder ob eine erneute Abwärtswelle einsetzt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt äusserst schwer sagen.
Dieser aktuelle DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 30.3.2011.
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Der Starinvestor Warren Buffett hält japanische Aktien trotz der verheerenden Naturkatastrophe für eine gute Anlage. Das Erdbeben in der drittgrössten Volkswirtschaft sei ein 'gewaltiger Schlag' gewesen, stelle aber gleichzeitig eine Kaufgelegenheit dar, sagte das 'Orakel von Omaha' am Montag am Rande eines Besuchs in Südkorea. Der Nikkei-Index in Tokio verzeichnete einen regelrechten Crash, nachdem Japan von dem stärksten Erdbeben in der Geschichte des Landes, einem darauffolgenden Tsunami und einer schlimmen Atom-Katastrophe getroffen worden war. Mittlerweile haben sich auch japanische Aktien wieder deutlich von den Tiefstständen erholt und einen Grossteil der Verluste wett gemacht.
Auf der jährlichen Anlegermesse 'Invest' in Stuttgart wollten wir uns am Samstag den 19. März ein Bild von den aktuellen Themen der Finanzbranche machen. Zum Einen ist uns aufgefallen, dass offensichtlich noch mehr Messestände mit Gold- und Silber-Themen vertreten waren als im vergangenen Jahr und dass an den meisten dieser Ständen reges Interesse zu verzeichnen war. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich der jahrelange Edelmetallboom möglicherweise bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befindet.
Insgesamt kamen laut Veranstalter rund 15.700 Besucher an den drei Besuchstagen auf die Messe und damit deutlich mehr als im Vorjahr. Diesmal waren sogar ganze Familienausflüge mit Kleinkindern zu beobachten. Der grosse Andrang könnte ein guter Indikator dafür sein, dass recht viele Anleger am Markt aktiv und folglich bereits investiert sind.
Wir haben uns auf der Messe auch ein wenig umgehört, wie nach den Ereignissen von Japan die Stimmung unter den Investoren ist und wie diese die Kursturbulenzen verkraftet haben. Generell zeigten sich vor allem langfristig orientierte Anleger und Privatanleger eher zuversichtlich und optimistisch gestimmt (Stichwort 'Nachkaufchance'), während sich Charttechniker und Trader tendenziell eher skeptisch äusserten. Vertreter von Onlinebrokern erzählten, dass Japan bei etlichen Depots von sehr aktiven Anlegern heftige Einschläge zur Folge hatte. Vor allem am 15. März - dem Tag des starken DAX-Einbruchs von zwischenzeitlich -5,5 % (!) - kam es offenbar zu reihenweisen Zwangsliquidierungen von Depotwerten. Durch mehrmaliges Nachkaufen von Hebelprodukten bei fallenden Kursen seien einige Wertpapierkonten innerhalb von nur wenigen Stunden oder Tagen um -30 % bis -70 % eingebrochen, erzählten uns die Bankmitarbeiter.
Hier zeigt sich wieder einmal, wie wichtig es für Trader und Anleger ist, sich in jeder Situation diszipliniert an einen Tradingplan zu halten. Denn niemand kann zu Beginn eines rapiden Kursrückgangs sagen, wie tief die Kurse fallen werden. Um auf Dauer zu den Profiteuren an der Börse zu gehören, sollten sich Anleger unbedingt ähnliche Trading-Regeln wie diese je nach Anlagehorizont individuell zurechtlegen und strikt befolgen! Ein Ausnahmetag wie der 15. März 2011 oder der Flashcrash vom 6. Mai 2010 kann jederzeit wieder eintreten und sollte kein Anleger- oder Traderdepot in den Abgrund reissen.
Der seit Ende August bestehende steile Aufwärtstrend wurde bereits Ende Februar - vor den Ereignissen in Japan - verlassen (schwarze Linien). Erdbeben, Tsunami und vor allem die Atomkatastrophe in Nordjapan sorgten dann für eine Beschleunigung der Korrektur, die bei ca. 6.483 Punkten ihr vorläufiges Ende fand. In der letzten Ausgabe schrieben wir, dass die vier markanten Hochpunkte aus dem Jahr 2010 eine sehr starke Unterstützung bilden und dass es hier eine Gegenbewegung geben könnte. Damit lagen wir goldrichtig, denn die Verbindungslinie der vier Hochpunkte (grüne Linie) war der exakte Wendepunkt im DAX. Von dort ging es postwendend nach oben. Hier lag auch der 50-Wochen-Durchschnitt (dünne violette Linie).
Da die Korrektur im DAX noch nicht beendet ist (siehe rote Linie), sollte man weiterhin sehr vorsichtig agieren. Gibt es eine weitere Abwärtswelle, so könnte bei 6.200 bis 6.250 Punkten eine Unterstützungszone sein. Hier verläuft eine Aufwärtstrendlinie (violette Linie), sowie der 200-Wochen-Durchschnitt. Nach oben ist die 7.000-Punkte-Marke wichtig - zum einen psychologisch und zum anderen wird hier der Abwärtstrend von oben her begrenzt (rote Linie). Würde ein nachhaltiger Ausbruch erfolgen, dann könnte der DAX sein Jahreshoch von 7.441 möglicherweise relativ zügig anvisieren.
Von der Korrekturanfälligkeit des Marktes haben wir bereits seit etlichen Wochen gewarnt. Auch wenn man Katastrophen natürlich nie vorhersagen kann, so treffen diese jedoch besonders dann heftig, wenn der Markt in einer anfälligen, schwachen Verfassung ist. Wer unserer sehr spekulativen Empfehlung gefolgt ist und auf eine Gegenbewegung gesetzt hat, der sollte nun die ca. 400 Punkte Gewinn mitnehmen, da der Anstieg nun mit grösserer Wahrscheinlichkeit konsolidieren dürfte. Ob es im Anschluss weiter nach oben geht oder ob eine erneute Abwärtswelle einsetzt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt äusserst schwer sagen.
Dieser aktuelle DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 30.3.2011.
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