Auch in der vergangenen Woche haben die Börsen weltweit ihren fulminanten Erholungskurs fortgesetzt. Im Gegensatz zum deutschen Leitindex konnte in den USA der Dow Jones Industrial Index bereits ein neues Jahreshoch von 12.434 Punkten erzielen! Schon direkt nach dem Atom-Unglück in Japan hatten die amerikanischen Anleger deutlich besonnener auf die negativen Nachrichten reagiert als Investoren in Deutschland, die am 15. März in eine regelrechte Verkaufspanik verfielen. Der Deutsche Aktienindex (DAX) ist mit aktuell ca. 7.215 Zählern noch rund 3 % vom Jahreshoch bei 7.441 Punkten entfernt.
Mit Spannung wird die kommende Berichtssaison erwartet. Traditionsgemäss wird der Reigen der Quartalszahlen in den USA vom Aluminiumkonzern Alcoa eingeläutet. Die Erwartungen an das Unternehmen sind recht hoch und man darf gespannt sein, ob es dem von Klaus Kleinfeld geführten Unternehmen abermals gelingt, die Analystenschätzungen zu übertreffen. Ein guter Start in die Berichtssaison würde von den Anlegern als gutes Omen für die weiteren anstehenden Berichte gewertet.
Spannend dürften diesmal vor allem die Ausblicke sein, die von den Unternehmen gegeben werden. Wie schätzt man in den Chefetagen der US-Firmen die Auswirkungen der Katastrophe in Japan ein und werden möglicherweise Belastungen durch höhere Energie- und Rohstoffpreise erwartet, die nicht an Kunden weitergegeben werden können? Einen Kalender mit allen US-Berichtsterminen finden Sie unter diesem Link.
Ein heisses Thema ist derzeit der stark steigende Ölpreis. Seit Anfang des Jahres hat der Preis für das 'schwarze Gold' bereits um rund +30 % zugelegt und ist zum ersten Mal seit August 2008 wieder über die Marke von 120 USD pro 159-Liter-Fass Rohöl der Sorte Brent gesprungen. Droht der Weltwirtschaft nun ein neuer Ölpreisschock? Wie die Kollegen von 'Wellenreiter Invest' in diesem Artikel beschreiben, steigt die Nachfrage nach Benzin vor allem im Frühjahr in den motorisierten westlichen Ländern deutlich an, sodass es saisonal bedingt bis Pfingsten meist auch zu steigenden Ölpreisen kommt.
Ein weiterer Fakt ist, dass in der Vergangenheit bei Preissteigerungsraten von über +100 % zum Vorjahr meist Rezessionen in den USA die Folge waren. Den Experten zufolge würde ein weiterer Preisanstieg von lediglich +10 % an den US-Zapfsäulen ausreichen, um das Rekordniveau vom Jahr 2008 zu übertreffen und die Konsumlust der Amerikaner empfindlich zu stören. Auch dieser 'Handelsblatt'-Artikel geht der Frage nach, ob der hohe Ölpreis zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung der Weltkonjunktur wird?
Spannend ist auch die aktuelle Entwicklung in der internationalen Börsenlandschaft. Die Deutsche Börse AG möchte, wie seit Februar bekannt, mit der amerikanischen NYSE Euronext fusionieren, wobei es von Seiten der Technologiebörse NASDAQ am 1. April ein Gegenangebot gab.
Zusammen mit der Rohstoffbörse Intercontinental Exchange (ICE) gab die NASDAQ kürzlich ein aus Aktientausch und Barkomponente bestehendes Gegenangebot zum geplanten Zusammenschluss zwischen NYSE Euronext und Deutscher Börse ab. Nun dürfte interessant werden, ob sich die Deutsche Börse auf ein Bietergefecht einlässt, und die Kaufofferte noch einmal nachbessert. In diesem Fall würde man wohl einen extrem hohen Preis für die Übernahme bezahlen. So oder so, die Deutsche Börse wird unserer Ansicht nach kaum noch als ein strahlender Sieger vom Platz gehen, die zuletzt schwache Entwicklung des Aktienkurses deutet dies wohl bereits an. Vielleicht wird die Entscheidung aber schlussendlich nicht von den Börsen selbst, sondern von den Kartellbehörden gefällt.
Nach dem starken Kurseinbruch Mitte März befindet sich der DAX in einer steilen Erholungsrallye (schwarze Linien). Seit dem Tief bei 6.483 Punkten stieg der Deutsche Aktienindex im Hoch bis auf 7.242 Punkte an - ein enormer Anstieg von knapp +12 % innerhalb von nur 14 Handelstagen! Derart steile Trends halten meist nur wenige Wochen an, bevor es zu einer deutlichen Konsolidierung kommt. Sie können sich sicher vorstellen, dass einige Marktteilnehmer - welche die Panik zum Einstieg genutzt hatten - nun darauf warten, ihre Gewinne zu realisieren. Allerdings lässt sich schwer sagen, ob es zuvor zunächst noch rund +1 bis +3 % hinauf geht oder ob die Gewinnmitnahmen möglicherweise bereits unmittelbar bevor stehen.
Im Chart konnten sowohl die psychologisch wichtige 7.000-Punkte-Marke (grüne Linie) als auch die (dünne violette) 50-Tages-Linie mühelos zurückerobert werden. Im Zuge des Anstiegs wurde auch eine mögliche Abwärtstrendlinie (violett) durchbrochen, die sich aus der Verbindung des Jahreshochs und des darauffolgenden tieferen Hochpunktes ergab. Eine Konsolidierung könnte nun die 7.000-Punkte-Marke testen, bevor sich der DAX möglicherweise erneut nach oben orientiert. Dort liegen bei 7.356 Punkten und beim Jahreshoch von 7.441 Punkten horizontale Widerstände.
Der Blick dürfte in den kommenden Wochen vor allem auf die USA gerichtet sein, denn die anstehende Berichtssaison gilt oft als richtungsweisend für die kommenden Wochen. Nach den starken Anstiegen der letzten Wochen würden wir bei Neueinstiegen in Long-Positionen erst eine Konsolidierung abwarten. Wer spekulativ auf eine kleinere Korrektur setzen möchte, der kann auf dem aktuellen Kursniveau von ca. 7.230 Punkten mit einer abgesicherten kleinen Position auf fallende Kurse setzen. Das Stopp-Loss könnte ca. +1 % über dem Einstiegsniveau bei 7.300 Punkten liegen, das Ziel der Short-Spekulation rund -2 % unter dem aktuellen Niveau bei ca. 7.080 Punkten.
Dieser aktuelle DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 7.4.2011.
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Mit Spannung wird die kommende Berichtssaison erwartet. Traditionsgemäss wird der Reigen der Quartalszahlen in den USA vom Aluminiumkonzern Alcoa eingeläutet. Die Erwartungen an das Unternehmen sind recht hoch und man darf gespannt sein, ob es dem von Klaus Kleinfeld geführten Unternehmen abermals gelingt, die Analystenschätzungen zu übertreffen. Ein guter Start in die Berichtssaison würde von den Anlegern als gutes Omen für die weiteren anstehenden Berichte gewertet.
Spannend dürften diesmal vor allem die Ausblicke sein, die von den Unternehmen gegeben werden. Wie schätzt man in den Chefetagen der US-Firmen die Auswirkungen der Katastrophe in Japan ein und werden möglicherweise Belastungen durch höhere Energie- und Rohstoffpreise erwartet, die nicht an Kunden weitergegeben werden können? Einen Kalender mit allen US-Berichtsterminen finden Sie unter diesem Link.
Ein heisses Thema ist derzeit der stark steigende Ölpreis. Seit Anfang des Jahres hat der Preis für das 'schwarze Gold' bereits um rund +30 % zugelegt und ist zum ersten Mal seit August 2008 wieder über die Marke von 120 USD pro 159-Liter-Fass Rohöl der Sorte Brent gesprungen. Droht der Weltwirtschaft nun ein neuer Ölpreisschock? Wie die Kollegen von 'Wellenreiter Invest' in diesem Artikel beschreiben, steigt die Nachfrage nach Benzin vor allem im Frühjahr in den motorisierten westlichen Ländern deutlich an, sodass es saisonal bedingt bis Pfingsten meist auch zu steigenden Ölpreisen kommt.
Ein weiterer Fakt ist, dass in der Vergangenheit bei Preissteigerungsraten von über +100 % zum Vorjahr meist Rezessionen in den USA die Folge waren. Den Experten zufolge würde ein weiterer Preisanstieg von lediglich +10 % an den US-Zapfsäulen ausreichen, um das Rekordniveau vom Jahr 2008 zu übertreffen und die Konsumlust der Amerikaner empfindlich zu stören. Auch dieser 'Handelsblatt'-Artikel geht der Frage nach, ob der hohe Ölpreis zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung der Weltkonjunktur wird?
Spannend ist auch die aktuelle Entwicklung in der internationalen Börsenlandschaft. Die Deutsche Börse AG möchte, wie seit Februar bekannt, mit der amerikanischen NYSE Euronext fusionieren, wobei es von Seiten der Technologiebörse NASDAQ am 1. April ein Gegenangebot gab.
Zusammen mit der Rohstoffbörse Intercontinental Exchange (ICE) gab die NASDAQ kürzlich ein aus Aktientausch und Barkomponente bestehendes Gegenangebot zum geplanten Zusammenschluss zwischen NYSE Euronext und Deutscher Börse ab. Nun dürfte interessant werden, ob sich die Deutsche Börse auf ein Bietergefecht einlässt, und die Kaufofferte noch einmal nachbessert. In diesem Fall würde man wohl einen extrem hohen Preis für die Übernahme bezahlen. So oder so, die Deutsche Börse wird unserer Ansicht nach kaum noch als ein strahlender Sieger vom Platz gehen, die zuletzt schwache Entwicklung des Aktienkurses deutet dies wohl bereits an. Vielleicht wird die Entscheidung aber schlussendlich nicht von den Börsen selbst, sondern von den Kartellbehörden gefällt.
Nach dem starken Kurseinbruch Mitte März befindet sich der DAX in einer steilen Erholungsrallye (schwarze Linien). Seit dem Tief bei 6.483 Punkten stieg der Deutsche Aktienindex im Hoch bis auf 7.242 Punkte an - ein enormer Anstieg von knapp +12 % innerhalb von nur 14 Handelstagen! Derart steile Trends halten meist nur wenige Wochen an, bevor es zu einer deutlichen Konsolidierung kommt. Sie können sich sicher vorstellen, dass einige Marktteilnehmer - welche die Panik zum Einstieg genutzt hatten - nun darauf warten, ihre Gewinne zu realisieren. Allerdings lässt sich schwer sagen, ob es zuvor zunächst noch rund +1 bis +3 % hinauf geht oder ob die Gewinnmitnahmen möglicherweise bereits unmittelbar bevor stehen.
Im Chart konnten sowohl die psychologisch wichtige 7.000-Punkte-Marke (grüne Linie) als auch die (dünne violette) 50-Tages-Linie mühelos zurückerobert werden. Im Zuge des Anstiegs wurde auch eine mögliche Abwärtstrendlinie (violett) durchbrochen, die sich aus der Verbindung des Jahreshochs und des darauffolgenden tieferen Hochpunktes ergab. Eine Konsolidierung könnte nun die 7.000-Punkte-Marke testen, bevor sich der DAX möglicherweise erneut nach oben orientiert. Dort liegen bei 7.356 Punkten und beim Jahreshoch von 7.441 Punkten horizontale Widerstände.
Der Blick dürfte in den kommenden Wochen vor allem auf die USA gerichtet sein, denn die anstehende Berichtssaison gilt oft als richtungsweisend für die kommenden Wochen. Nach den starken Anstiegen der letzten Wochen würden wir bei Neueinstiegen in Long-Positionen erst eine Konsolidierung abwarten. Wer spekulativ auf eine kleinere Korrektur setzen möchte, der kann auf dem aktuellen Kursniveau von ca. 7.230 Punkten mit einer abgesicherten kleinen Position auf fallende Kurse setzen. Das Stopp-Loss könnte ca. +1 % über dem Einstiegsniveau bei 7.300 Punkten liegen, das Ziel der Short-Spekulation rund -2 % unter dem aktuellen Niveau bei ca. 7.080 Punkten.
Dieser aktuelle DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 7.4.2011.
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