Börsianer gingen am Donnerstag mit strahlenden Gesichtern in das lange Osterwochenende. Am Karfreitag waren die Börsen in den USA und Europa geschlossen. Der Wochenauftakt begann mit einem starken Verkaufsdruck, als die Bonitaet der US-Staatsanleihen in Frage gestellt wurden. Der für den Dow Jones Index normalerweise stärkste Börsenmonat im Jahr fiel in die Minuszone. Gute Quartalsergebnisse überwanden jedoch in den darauffolgenden drei Börsentagen den Pessimismus und legten ein ausgezeichnetes Wochenergebnis vor. Die gesamte obige Tabelle ist blau markiert und weist keine einzige negative (rote) Stelle auf. Das Silber setzte seine mehrwöchige Erfolgssträhne in allen Zeitvergleichen fort (dunkelgrüne Pfeile). Die hellgrünen Pfeile kennzeichnen die jeweils geringsten Zugewinne. Verlierer gab es keine in dieser Tabelle.
Das Gold (gelbe Markierung) erreichte erstmals die $1.500-Marke und lieferte damit die Überschrift für diesen Blog. Silber ist kaum mehr als $3 vom eigenen Rekordhoch entfernt. Dies kann noch vor Monatsende eintreten. Das Öl nahm erneut die $110-Hürde und führte zu einem deutlichen Vertrauensschwund beim amerikanischen Verbraucher, was ein Warnsignal für die Sommermonate ist. Zuerst wird jedoch das Osterfest gefeiert. Der Ostermontag ist allerdings im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern kein Feiertag in den USA.
Ostern kam dieses Jahr relativ spät. Zuletzt fiel Ostern auf den 24. April im Jahr 1900; das nächste Mal wird es im Jahr 2095 sein. Das späteste Ostern gibt es am 25. April, was seit der gregorianischen Reform von 1582 erst viermal (1666,1734, 1886 und 1943 - mein Geburtsjahr) stattfand. Das nächste Mal wird es 2038 sein.
Das Gold testet jetzt den oberen Bereich (rote Linie) seines Aufwärtstrends (grüner Pfeil). Ein schneller Durchbruch ohne Rückfall wäre aus markttechnischer Sicht ungewöhnlich; danach ist jedoch ein Anstieg auf die $1.600-Marke bis Jahresende denkbar. Seit dem Tiefstand von 2001 (roter Pfeil) ist das Gold fast 500% gestiegen.
Nicht in allen Währungen ist das Gold so stark gestiegen wie beim Dollar. Aus japanischer Sicht liegt der Goldpreis immer noch 40% (blauer Pfeil) unter dem Rekordhoch von 1980 (grüner Pfeil). Danach kam es zu einem Einbruch von 90% (roter Pfeil) bis zur Jahrtausendwende. Auch beim Schweizer Franken liegt der Goldpreis deutlich unter dem Rekordhoch von 1980.
Im Bausektor ist noch keine Erholungstendenz zu erkennen. Seit Ende 2008 bewegen sich die Baubeginne in einem engen horizontalen Trendkanal (rote Markierung). Die Tiefstände wurden zwar bereits erreicht und mehrmals getestet, jedoch fehlt es bisher an einem Ausbruch nach oben. Geduld ist weiterhin gefordert. Allerdings haben Bauwerte bereits mehrmals Chancen für Handelsorientierte geboten.
Hauspreise sind seit 2005 (grüner Pfeil) um fast 40% (roter Pfeil) gefallen und liegen inflationsbereinigt auf dem gleichen Niveau wie vor 35 Jahren. Das preisliche Restrisiko ist somit relativ gering. Allerdings ist mit einem schnellen Aufwärtstrend bei den Hauspreisen kaum zu rechnen.
Der Abwärtstrend von Apple (rote und blaue Linie) wurde diese Woche gestoppt. Zwar fiel der Kurs am Montag kurz auf $320 (roter Kreis), bevor es bis Börsenschluss zu einer Erholung kam, die sich im Wochenverlauf noch steigerte. Geht der Kurs über $354 in den nächsten Tagen, so ist der Verkaufsdruck zumindest vorläufig gebremst.
Weiter Analysen und Empfehlungen gibt es auf der Hotline. Der nächste Blog folgt am Montag, den 2. Mai. Meine aktuelle Markteinschätzung ist auch im Fernsehen zu sehen unter - www.daf.fm - dann den Namen - Thieme - im Videofenster rechts oben eingeben und danach auf der linken Seite anklicken.
Frohe Ostern!
© 2011 Heiko Thieme