Der April endete mit einem beeindruckenden Resultat. Für den Dow Jones, NASDAQ und Dax war es der beste Monat seit Jahresbeginn. Damit endet jedoch auch die starke 6-Monatsphase im Jahresverlauf. Das Plus von rund 15% ist sogar etwas mehr als das Doppelte des durchschnittlichen Jahresanstiegs der Börse. Wer seit 1950 nur jeweils von November bis April im Dow Jones investierte und mit $10.000 begann, weist heute - 62 Jahre später - ein Plus von rund $600.000 auf! Wer dagegen nur in den sechs Monaten von Mai bis Oktober seit 1950 investierte, verlor von den ursprünglichen $10.000 fast 4% bis heute. In den kommenden sechs Monate wird es daher deutlich schwerer sein, ein so spektakuläres Resultat wie seit dem vergangenen November zu erzielen. Zweidrittel meiner Jahresprognose für den Dow Jones sind bereits jetzt erreicht. Mit Kursziel für den Dax bleibt 8.150 - ein neues Rekordhoch.
Noch eindrucksvoller als die Börse war die Preisentwicklung beim Silber. Seit Wochen liegt dieses Edelmetall in allen Zeitabschnitten der Tabelle (grüne Pfeile) vorn. Seit November hat sich der Silberpreis fast verdoppelt. Bei diesem Vergleich verblasst sogar das Rekordhoch vom Gold (gelbe Markierung). Auch der Ölpreis stellt die Indexgewinne an den Aktienmärkten in den Schatten. Rationell ist diese Entwicklung allerdings nicht mehr erklärbar. Hier hat die Spekulation die Oberhand und ich rate daher zur Vorsicht.
Die Dollarschwäche setzt sich fort. Von der Kaufkraft her ist der Dollar jetzt bereits fast 20% gegenüber dem Euro unterbewertet. Daher empfehle ich jetzt, den US-Dollar zu kaufen. Vor einem Jahr, als der Euro unter Druck geriet und kurzfristig sogar unter die $1,20-Marke fiel, war der Euro meine bevorzugte Wahrung. Alles hat seinen rationellen Preis.
Die Preis-Korrelation zwischen Gold und Silber ist deutlichen Schwankungen unterlegen. Immer wenn der Goldpreis mehr als das 80-fache vom Silberpreis ausmacht, ist Silber dem Gold vorzuziehen. Die graue Schattierung markiert dies auf dem Schaubild. Erste Silberkäufe können dabei bereits bei dem 70-fachen (grüne Kreise) beginnen. Steigt das Silber und macht nur noch das 40-fache vom Goldpreis aus, so ist das Gold attraktiver (gelbe Schattierung. Bereits ab dem 50-fachen können Goldkäufe beginnen (blaue Kreise). Die derzeitige Korrelation gab es zuletzt vor 30 Jahren. Von 1981 bis 1991 war das Gold dem Silber trotz erheblicher Schwankungen deutlich überlegen; danach war es umgekehrt bis 1998. Während der Spekulation der Hunt-Brüder stieg der Silberpreis 1980 kurzfristig auf $50 und die Korrelation zum Gold fiel unter 20 (großer blauer Kreis). Dies war ein klares Verkaufssignal für Silber.
© 2011 Heiko Thieme