
22.20 Frank Elstner: Menschen der Woche
Katharina Thalbach
Vom 11. bis zum 28. August finden auf dem Wannsee die ersten Opern-Seefestspiele Berlins statt. Katharina Thalbach inszeniert die "Zauberflöte" von Mozart. Die Schauspielerin und Regisseurin entstammt einer Theaterfamilie und war Meisterschülerin der Brecht-Witwe Helene Weigel.
Janine Marsollek und Lilli Vujnic
Knapp ein Jahr nach der Loveparade-Katastrophe wurde am vergangenen Sonntag das Mahnmal für die Opfer eingeweiht. Eine Skulptur in der Nähe der Unglücksstelle erinnert an die 21 Toten und die hunderten Verletzten von Duisburg. Janine Marsollek und Lilli Vujnic werden den 24. Juli 2010 niemals vergessen. Sie erlebten die Katastrophe vor Ort; Janine wurde schwer verletzt, aber gerettet.
Annemieke Kesselaar-Klar
Vor fünf Jahren starb der große Showmaster Rudi Carrell. Unvergesslich seine Familienshows "Am laufenden Band", "Die Rudi Carrell Show", "Rudis Tagesshow" und "Sieben Tage, sieben Köpfe". Seine Tochter Annemieke Kesselaar-Klar erinnert an den Entertainer, für den die Zuschauer das Wichtigste im Leben waren.
Dr. Thomas Görblich
Unser Hund weiß alles über uns. Was wir gerne mögen, wie wir uns fühlen, ob wir glücklich sind oder nicht. Wir hingegen sind nicht ganz so weit, aber wir holen auf. Dr. Thomas Görblich gibt einen faszinierenden Einblick in die ganz private Welt des Hundes.
Peter Olsson
Er berät seit vielen Jahren Showstars und Sportler wie Boris Becker, Oliver Bierhoff, Michael Ballack oder Muhammad Ali. In seinem Buch "Erkenne dein Talent" verrät der gebürtige Schwede, was man sich alles von erfolgreichen Menschen abschauen kann. Peter Olsson ist außerdem ein Freund von Monacos Fürst Albert, die beiden kennen sich seit über zwanzig Jahren.
Donnerstag, 7. Juli 2011 (Woche 27)/01.07.2011
Tagestipp
22.30 Der verbotene Kick - Frauen und Fußball in Deutschland
Die deutschen Fußballfrauen treten zur Weltmeisterschaft im eigenen Land an. Bei ihren Spielen sitzen Millionen von Fans im Stadion oder vor dem TV und feuern sie an. Von solcher Anerkennung konnten die Mädchen und jungen Frauen, die nach dem Krieg anfingen in festen Mannschaften Fußball zu spielen, nur träumen.
Nicht nur, dass man sie nicht beachtete. Viel schlimmer: Der DFB wollte Frauenfußball unter allen Umständen verhindern. 1955, ausgerechnet in der großen Begeisterung über das "Wunder von Bern", wurde Frauen und Mädchen in Deutschland das Fußballspielen ganz offiziell untersagt. Nicht nur der DFB rief damals "zum Kampf gegen den Damenfußball" auf, auch von der Kanzel wurde heftig dagegen gepredigt. Das wollten sich aber längst nicht alle Frauen einfach bieten lassen.
Solche Fußballerinnen, die sich mutig über dieses Verbot und den damit verbundenen Spott und die Häme der Männerwelt hinweggesetzt haben, sind die Hauptdarstellerinnen in der Dokumentation. Frauen, die damals in den fünfziger und sechziger Jahren "wilde Mädchen" in Essen, Dortmund, in und um Hamburg waren. Sie hätten unter anderen Bedingungen Stars und Idole werden können - wie Helmut Rahn oder die Spielerinnen der Nationalmannschaft heute.
Im Rückblick wirken die Auswüchse des Geschlechterkampfes auf dem scheinbaren Nebenschauplatz Fußball unfreiwillig komisch. Aber damals führten gerade die männlichen Beteiligten diese Debatte in vollem Ernst und mit nahezu heiligem Zorn. Die Mädchen von damals blicken auf dieses Kapitel Nachkriegsgeschichte mit sportlicher Gelassenheit zurück. Im Vordergrund der Dokumentation stehen ihre konkreten Erinnerungen an Konflikte und Hindernisse, aber auch an listige Tricks und stille Genugtuung.
Mittwoch, 20. Juli 2011 (Woche 29)/01.07.2011
22.00 (VPS 21.59) Schlaglicht Hin und weg am Flughafen - Reisegeschichten
Zwei Dutzend Menschen stehen wartend vor einer Schiebetür des Frankfurter Flughafens. Jeden Moment müssen hier die Passagiere der Maschine aus Atlanta herauskommen. Manche haben lange auf das Wiedersehen warten müssen. Familie Heck zum Beispiel: Um 4 Uhr in der Frühe haben sie sich auf den Weg gemacht, aus dem Ruhrpott zum Frankfurter Flughafen. Und gleich noch Oma, Opa und zwei Tanten mitgenommen, um den 17-jährigen Rocky abzuholen. Der hat ein Jahr als Schüler in Amerika verbracht. Und jetzt stehen sie alle aufgeregt und glücklich am Gate in Flughafen Halle B und warten auf die Ankunft des "vermissten" Sohnes.
Gleich gegenüber wartet Familie Stein mit Unmengen Gepäck auf ihren Check-In. Sie wollen heute Deutschland verlassen - für immer. Bodo und Imelda Stein und ihre beiden Kinder wandern aus. Ihr Ziel sind die Philippinen. "Wir haben gut überlegt und wir haben lange überlegt. Haben unser Haus verkauft. Und jetzt gibt's kein zurück", sagt Bodo Stein und sieht zuversichtlich dem neuen Lebensabschnitt entgegen.
Flughafen Frankfurt: Mehr als 50 Millionen Menschen starten und landen hier jedes Jahr. Eine Menge Geschichten von Abschied und Wiedersehen kommen da zusammen. Der Flughafen ist ein fast schon magischer Ort des Wartens, Findens und Verlierens. Die "Schlaglicht"-Reporter Kai Diezemann und Holger Höbermann haben sich auf die Spur dieser Reisegeschichten gemacht - zwischen Ankunft und Abflug.
Donnerstag, 21. Juli 2011 (Woche 29)/01.07.2011
23.45 Literatur im Foyer
Mit Thea Dorn im Gespräch mit Joachim Radkau und Josef H. Reichholf
Zwischen hysterischer Sorge und nüchterner Sorgfalt - die Deutschen und die Natur
Sind die Deutschen auf einem ökologischen Sonderweg? Warum scheinen die Deutschen besonders extreme Naturschützer zu sein? Warum stellen die Japaner trotz Fukushima die Atomkraft nicht wirklich in Frage? Spinnen die Deutschen und wenn ja, warum? Oder steckt hinter der hysterischen Sorge eine zukunftsweisende Einsicht? Schließlich kamen viele der größten Physiker des zwanzigsten Jahrhunderts aus Deutschland, ohne dass die Atomphysik ein deutscher Sonderweg geblieben wäre. Sind die Deutschen wirklich technikfeindlich? Aber wie passt das zum Weltruf des deutschen Ingenieurs und der deutschen Automobilindustrie?
Thea Dorn hat zwei großartige, unabhängige und eigensinnige Wissenschaftler eingeladen: den Historiker Joachim Radkau, der immer wieder durch seine eigenwilligen Themensetzungen für Aufsehen sorgt, und den Biologen Josef Reichholf, der nicht nur mit überraschenden Einsichten zur Evolutionstheorie aufwartet und mit leichter Hand eine "Naturgeschichte des letzten Jahrtausends" geschrieben hat, sondern mit ketzerischen Bemerkungen die deutschen Naturschützer in Wallung bringt.
Joachim Radkau - Die Ära der Ökologie. Eine Weltgeschichte
Atomkraft, nein danke! Waldsterben, Treibhausgas, Klimawandel, Gentechnik und jetzt wieder von vorne - der Bielefelder Historiker hat eine umfassende Geschichte geschrieben vom Verhältnis Mensch und Natur. Und es ist zugleich ein Abriss der Kulturunterschiede. Radkau spannt einen weiten Bogen. Er vergleicht die Ängste der verschiedenen Kulturnationen, er korrigiert Irrtümer: Die Antikernkraftbewegung entstand nicht in Deutschland, sondern in den USA. Und er versucht zu erklären, warum Japan, das Land, das 1945 einem nuklearen Angriff ausgesetzt war, sich trotzdem nie gegen die Atomkraft entschieden hat. Ein Buch zur Lage der Welt.
Josef Reichholf. Naturschutz. Krise und Zukunft
Josef Reichholf stellt - wie immer, möchte man sagen - eingespielte Wahrheiten der Ökologie in Frage. Schützen wir Singvögel, die gar nicht gefährdet sind? Und ist die Natur immer der natürliche Lebensraum, wenn Kulturlandschaften wie Flughäfen und Großstädte zu Keimzellen von Artenvielfalt werden? Und warum sind seltene Tiere selten? Vielleicht von Natur aus? Früher war alles besser, das ist ein ökologisches Credo. Aber manche Vielfalt wurde auf Kosten der Menschen erkauft, die im Mangel lebten. Also wie entscheiden? Josef Reichholf plädiert für einen dynamischen Naturbegriff, der darauf verzichtet, ein Idealverhältnis zwischen Mensch und Natur zu postulieren, das es nicht gibt.
Freitag, 22. Juli 2011 (Woche 29)/01.07.2011
Geänderten Beitrag beachten!
02.15 (VPS 02.13) Ausgestiegen - Das harte Leben der Ex-Huren
Freitag, 22. Juli 2011 (Woche 29)/01.07.2011
03.00 Letzter Halt Sex
Kids am Abgrund
Sie heißen Cheeks und Jenny, Nadine, Roger oder Yasmina. Sie sind 13, 15, 17 oder 19 Jahre alt. So unterschiedlich sie sind, sie haben zwei gemeinsame Leidenschaften: Rapper und Sex. Der Rap, der brachiale Sprechgesang der Straße, bringt ihr Lebensgefühl in einer brutalen Umwelt zur Sprache. Sex ist in ihrer Welt nahe des zivilisatorischen Abgrunds oft der letzte Halt.
Cheeks träumt davon, es mal mit drei oder vier Mädchen gleichzeitig zu machen, Jenny taumelt von einem One-Night-Stand zum nächsten, von einer Schwangerschaft in die nächste. Cheyenne hat jahrelange, brutale Vergewaltigungen durch ihren Vater zu verarbeiten und gerät mit 14 prompt wieder an einen, der sie betäubt und an seine Freunde verhökert. Yasmina hat ihre Jungfräulichkeit im Internet versteigert. Beziehungen unter den Jugendlichen werden früh eingegangen, aber meist schon nach zwei bis drei Wochen wieder aufgekündigt, weil man wieder auf jemand anderen scharf ist. Geschichten, die der Filmemacher, Arzt und Psychologe Manfred Bölk auf der Suche nach der heutigen Realität von Jugendlichen eingesammelt hat.
Bölk beginnt seine Reise dort, wo die Abgründe, an denen Kinder in Deutschland leben, mit am deutlichsten sichtbar sind, in Berlin-Hellersdorf. Warum hier vieles deutlicher zutage tritt als in anderen Teilen der Republik, hat seinen Grund in der einzigartigen Einrichtung "Arche - Christliches Kinder- und Jugendwerk e. V". des Berliner Jugendpfarrers Bernd Siggelkow und seiner Mitstreiter, die seit mehr als einem Jahrzehnt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Inzwischen gibt es "Arche"-Ableger auch in Hamburg, München und anderen Städten. Siggelkow zieht eine dramatische Zwischenbilanz. Wo Familien zerbrochen sind, wo Bildung fern und Gewalt nah ist, ist Sex für Heranwachsende eine der seltenen Gelegenheiten, die Nähe und Wohlgefühl vermitteln.
Nun mag Berlin-Hellersdorf ein Stadtteil sein, in dem viele Kinder und Jugendliche ohne positive Vorbilder aufwachsen, weil die Erwachsenen häufig selbst verroht und verwahrlost sind. Aber: Die Probleme sickern zunehmend auch in bisher gefestigt geglaubte bürgerliche Kreise ein und werden allmählich überall sichtbar.
Vor allem der frühzeitige und intensive Konsum von pornografischen Darstellungen hat ganz offenbar gravierende Auswirkungen auf die seelische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Siggelkow berichtet beispielsweise von einer Gruppe Zehn- und Elfjähriger, die eine Gang-Bang-Szene nachstellen - allerdings bekleidet - ohne sich etwas dabei zu denken. Woher sie die Vorlage haben, scheint klar. Die Pornoindustrie - über viele Jahre hinweg der heimliche Motor des Internets - boomt. Im Internet gibt es viele Millionen Pornoseiten, Experten schätzen, dass rund ein Viertel aller Inhalte im Internet pornografisch sind. Und: Sie sind leicht erreichbar und für Jugendliche längst ein Teil des alltäglichen Konsums geworfen. Und so berichten die jungen Leute auch unverblümt vor der Kamera, wie sehr die Pornografie ihnen die Verhaltensmuster vorgibt, die sie oftmals nachspielen, weil sie glauben, so und nicht anders müsse sich Sex vollziehen.
Parallel dazu machen die Jugendlichen dem Filmemacher klar, wer ihre Idole sind: die sogenannten Gangster- und Pornorapper. Deren erste Generation, Sido, Bushido oder Lady Bitch Ray, hat längst die Seiten gewechselt und ist via bürgerliche Medien in der Belle Étage der kommerziellen Pop-Kultur angekommen. Von unten drängen aber ständig neue Rapper ans Ohr der Jugendlichen. Sie sind oft die einzigen Vorbilder, ihre Texte wirken manchmal wie verschlüsselte Hilfeschreie aus der Dunkelheit. Konsequenterweise veranstaltet die "Arche" schon für Elfjährige sogenannte Rapper-Kurse, bei denen die Kinder eigene Texte entwerfen und wo es schon mal heißt: "Hey Mama, mach die Augen auf!"
Gibt es einen Weg aus der Sucht nach Sex, aus der Brutalisierung von Sprache und Verhalten? Wo finden sich Ansatzpunkte für einen Umgang miteinander, der die Sehnsucht, Zärtlichkeit und Erotik - kurz: die Liebe - rettet? Manfred Bölk geht auch dieser Frage nach. Dabei zeigt sich, dass die Sehnsüchte der Jugendlichen offenbar so einfach und doch fast unerreichbar sind: Sie sehnen sich schlicht nach Lebensumständen, die ihnen Bindung und Geborgenheit bieten: Familie, Kinder, Harmonie. Ganz bürgerlich.
Montag, 25. Juli 2011 (Woche 30)/01.07.2011
22.00 Sag die Wahrheit
Ratespiel mit Spaß und Schwindel
Moderation: Michael Antwerpes
Eine dieser drei Damen kann sich in ein Rindvieh hinein versetzen. Und zwar so gut, dass sie Rindviecher in ihrer Kuh-Schule unterrichtet. Zum Beispiel im Laufen, im Reiten aber auch im Treppensteigen. Ob die Ratefüchse Mike Krüger, Smudo, Kim Fisher und Ursula Cantieni heute punktemäßig auf- oder absteigen, ist in der Sendung zu sehen.
Oder:
Kein Zahnfleischbluten bei Michael Antwerpes und er wurde auch nicht in der Sendung verhauen - nein, wo denken Sie hin! Der Gastgeber testet nur gerade das Kunstblut, das auch bei Filmstars in Hollywood aus den Wunden tropft. Monday, bloody Monday!
Mittwoch, 27. Juli 2011 (Woche 30)/01.07.2011
22.00 (VPS 21.59) Schlaglicht Hin und weg am Flughafen - Neue Reisegeschichten
Die Ankunftshalle A im Erdgeschoss des Frankfurter Flughafens. Dutzende von Augenpaaren blicken gespannt auf die Schiebetür, die sich beständig öffnet und schließt und jedes Mal schwer mit Taschen und Koffern beladene Passagiere entlässt. Ist das noch die Maschine aus New York? Oder schon die aus Shanghai?
Gespannt mustern die Wartenden die Ankömmlinge in der Hoffnung, dass er - oder sie - bald auftauchen möge: lange ersehnt und jetzt endlich zurück im gemeinsamen Leben. Der Freund, die Tochter, die Geliebte. Willkommen daheim! Eine von ihnen ist Daniela. Sie hat ein selbstgemaltes Plakat dabei: "Küss mich, Baby!" steht darauf. Daniela wartet auf ihren Freund Daniel, er ist gebucht auf eine Maschine aus Argentinien. Erst seit kurzem sind die beiden zusammen. Danielas Sehnsucht ist riesig und die Freude auch, als der Geliebte mit seinem Gepäck endlich erscheint. In diesem Moment gibt es nur noch sie beide.
Derweil sitzt Narula in der Flughafenambulanz fest. Eigentlich will die 59-Jährige heim nach Seattle fliegen, wo sie mit ihrer Familie lebt. Aber auf dem Rückflug von Delhi ist sie bei einer Zwischenlandung in Frankfurt plötzlich ohnmächtig geworden und gestürzt. Die Fluglinie will kein Risiko eingehen. Ein Arzt muss entscheiden, ob Narula weiterfliegen darf. Die Zeit ist knapp. In einer Stunde geht der Anschlussflug. Der Arzt gibt schließlich sein Ok. Aber mittlerweile sind nur noch 20 Minuten Zeit, und bis zu Gate A 42 ist es ein weiter Weg. Die Betreuerin der Fluglinie läuft im Laufschritt mit der im Rollstuhl sitzenden Narula durchs Terminal, aber wird diese ihren Flug noch bekommen? Kann Narula ihren Mann und ihre Kinder heute Abend in die Arme schließen?
Zwei Reisegeschichten, wie sie sich täglich auf dem Flughafen Frankfurt ereignen; mehr als 50 Millionen Menschen starten und landen hier jedes Jahr. Der Flughafen ist ein fast schon magischer Ort des Wartens, Findens und Verlierens. Eine Menge Geschichten von Abschied und Wiedersehen kommen hier zusammen. Nach dem großen Erfolg des ersten Teils von "Hin und weg" hat sich SWR-Reporter Kai Diezemann noch einmal auf die Spur dieser Reisegeschichten gemacht - zwischen Ankunft und Abflug.
Freitag, 29. Juli 2011 (Woche 30)/01.07.2011
23.30 Schlaflos im Südwesten: Von Tieren und Menschen (bis 03.05 Uhr) Der Hundeversteher - Wenn Fiffi bellt und Bello beißt
Wenn Bello beißt und Hasso an der Leine zerrt, haben Herrchen und Frauchen ein Problem. Die meisten denken, das Problem sei ihr Hund - bis sie den Hundetrainer Holger Schüler zu Hilfe holen. Und erfahren müssen: Es liegt an ihnen selbst. In 16 Jahren Hundearbeit hat der Trainer aus Worms immer wieder erlebt: Richtige Problemhunde sind selten - gestörte Beziehungen zwischen Mensch und Tier dagegen umso häufiger. Oft sind es die besonders geliebten und verwöhnten Vierbeiner, die zu echten Stressfaktoren in ihren Familien werden. Momo, der kleine Pekinese, der seine 13-jährige Besitzerin beißt statt sich knuddeln zu lassen. Trinni, die verwöhnte Labrador-Mix-Hündin, die so an der Leine zerrt, dass ihr Frauchen nicht mehr mit ihr Gassi gehen kann. Oder der freundliche, aber hyperaktive Schäferhund-Mischling Pongo, der nach einer traurigen Tierheimvergangenheit ein neues Zuhause bekam. Nun nimmt er die Wohnung auseinander, treibt seine neue Familie mit spielerischen Beißattacken zum Wahnsinn und ist einfach außer Rand und Band.
Der Film begleitet Holger Schüler bei seiner Arbeit mit den Hunden und ihren Besitzern. Ein Blick in den turbulenten Alltag eines "Hundeverstehers".
Freitag, 29. Juli 2011 (Woche 30)/01.07.2011
00.30 Meine Katze will zum Film
Ein Schulhaus für Tiere
Der Film zeigt die Arbeit von Filmtiertrainern. Ob Katze oder Kapuzineräffchen, Maus oder Tiger: Sie machen Tiere fit für den Auftritt vor der Kamera. Seit 1988 bilden Astrid und Gerhard Harsch Tiere für ihre Rollen in Film und Fernsehen aus. Von der Maus bis zum Tiger, sie beherbergen viele "wilde" Tiere, die mit der Nuckelflasche von Hand aufgezogen werden. Ein Handgriff - und die Brille ist weg. Das Kapuzineräffchen ist schneller als das Ehepaar. Astrid und Gerhard Harsch besuchen Nico Kraatz. Der Hotelchef zieht in seiner Freizeit Kapuzineräffchen auf - artgerecht. Die Harschs sind Filmtiertrainer und wollen erkunden, ob in einem der hektischen Energiebündel genügend Talent zum Auftritt vor der Kamera steckt. Solche privaten Castings gehören zum ihrem Job.
Schüler sind z. B. die Hunde Dundee und Mick von Conan, Ronja die Pantherfrau und der Tiger Dschandra. In drei Wochen sind die Harschs in Berlin zu Dreharbeiten für die Fernsehserie "Der Kriminalist" verabredet. Wieder soll einer den Polizeihund spielen. Was genau er tun wird, erfahren die Lehrer oft erst kurz vorher. Bagira, der sibirische Tiger, wird gerade für ein spezielles Fotoshooting fit gemacht. Er darf am Filmset weder nervös werden noch dem Fotografen Furcht einflößen. Für solches Training brauchen die Harschs viel Zeit, Geduld und Konzentration. Denn schließlich sollen die jungen "Wilden" alles aus freien Stücken tun. Das Kapuzineräffchen hangelt sich von der Gardine auf den Tisch - ausnahmsweise. Denn so etwas sollen sie eigentlich nicht machen - nur im Film, wenn der Lehrer sein lautloses Zeichen gibt.
Freitag, 29. Juli 2011 (Woche 30)/01.07.2011
01.00 Ente, Rottweiler und Kobra - Mit dem Hamburger Tier-Taxi unterwegs
Andrea Kellerer hat vor zwei Jahren ihr Hobby zum Beruf gemacht, sie gründete das Tier-Taxi Hamburg. Seither ist sie täglich unterwegs und kümmert sich um die Tiere anderer Menschen, bei Bedarf rund um die Uhr. Vom einfachen Gassi-Service für berufstätige Hundebesitzer über Wellnessmassagen für verspannte Kaninchen bis zum letzten Geleit für verstorbene Katzen, es gibt kaum einen Einsatz, den die 45-jährige Andrea Kellerer mit ihrem Tier-Taxi noch nicht begleitet hat.
Harte Fälle ist sie gewohnt, schließlich hat sie jahrelang als Justizvollzugsbeamtin im berüchtigten Hamburger Gefängnis "Santa Fu" gearbeitet. Sie fährt auch exotische Schlangen zum Arzt und hilft der Polizei, wenn die nachts einen jaulenden Hund in der Zelle hat. Doch ihre Tierliebe wird für Andrea Kellerer häufig zum Problem: Sie kann schlecht nein sagen, wenn ein Tier Hilfe braucht. Und so hat sie mit ihrem Mann nicht nur drei Kinder zu versorgen, sondern auch einen Rottweiler, einen Schäferhund, einen Pudel-Mischling, ein Kaninchen, eine Laufente sowie in der Garten-Voliere 60 Papageien und im Gartenteich 50 Fische. Und zwischendurch beißt die Laufente den Rottweiler, weil sie denkt, sie sei auch ein Hund ...
Wie Andrea Kellerer das alles schafft, ist ihr manchmal selbst ein Rätsel. Doch wenn ein Tier in Not ist, ist sie mit ihrem Tier-Taxi wieder zur Stelle. Sebastian Bellwinkel begleitete sie 24 Stunden bei ihrem Einsatz für vier Pfoten.
Mittwoch, 3. August 2011 (Woche 31)/01.07.2011
00.50 Leben live
Jagd an der Startbahn - Für Flugzeugfotos um die Welt
Christoph Rogosz hat es eilig. Noch eine Stunde. Dann muss er in Zürich sein. Seit fünf Uhr in der Früh ist der Dresdner mit seinem Sohn Martin unterwegs. Fast 1000 Kilometer liegen hinter ihnen. Alles, um ein Flugzeug zu sehen. Und: um es zu fotografieren. Herr Rogosz und sein Sohn sind "Spotter": Flugzeugfans, die Fotos von Flugzeugen sammeln und dafür um die Welt reisen. Kurz vor halb drei erreichen sie den Zürcher Flughafen. Der thailändische Jumbo mit seiner besonderen Lackierung rollt gerade zur Startbahn. Vater und Sohn laufen zum Zaun, machen die Kamera klar und erwischen den Jumbo genau beim Abheben. Geschafft! Endlich! Seit zwei Jahren machen die beiden Jagd auf dieses Flugzeug. Jetzt ist die Freude groß.
Eine Woche später an einem sonnigen Samstag auf der Terrasse des Frankfurter Flughafens. Spotter aus England, Holland, Finnland, Amerika und natürlich Deutschland sind da. Zu erkennen an langen Teleobjektiven und mächtigen Ferngläsern. Das sind ihre "Waffen" auf der Jagd nach bunten Lackierungen, ausgefallenen Typen. Jedes Flugzeug hat eine Art Nummernschild. Die Engländer als Puristen fotografieren gar nicht, sie schreiben nur die Nummer auf. Andere haben Sammlungen von mehr als 30.000 Dias zuhause.
"Leben live" - Reporter Kai Diezemann ist dabei, wenn Spotter auf die Jagd gehen. Er taucht ein in die Sammelleidenschaft erwachsener Männer und kleiner Kinder. Ein Film über Leidenschaft, Flugzeuge und Männer an der Startbahn.
Mittwoch, 10. August 2011 (Woche 32)/01.07.2011
01.20 Leben live
Faltenfrei über Mittag - Botox "to go"
Herr S. kommt immer mit seiner Frau, alle vier Monate. Eine faltenfreie Stirn ist für viele Männer inzwischen genauso wichtig wie geputzte Schuhe. Überhaupt wollen immer mehr Männer jünger wirken und lassen sich dann auch schon mal wie selbstverständlich das Bauchfett absaugen.
Während die Faltenspezialistin, Frau Doktor Kotzur, die Stirn von Herrn S. mit einer Botoxinjektion glättet, drängen sich am Tresen schon drei gepflegte ältere Damen. "Ohne unsere Falten-Spritzen", scherzen sie, "wollen wir erst gar nicht in den Urlaub fahren". Die Stuttgarter Sophienklinik unter Leitung von Annette Kotzur ist von dem Run auf geglättete Gesichter überrollt worden. Und vor allem das Jahresendgeschäft boomt. "Faltenfrei unterm Weihnachtsbaum" heißt der neue Geschenktipp.
Die "Schlaglicht"-Reporterinnen Nicole Florié und Martina Treuter haben sich in der ambulanten Klinik von Annette Kotzur und ihrem Team umgesehen und den Trend zur schnellen Schönheitskorrektur in der Mittagspause mit ihrem Kamerateam beobachtet.
Freitag, 12. August 2011 (Woche 32)/01.07.2011
00.30 Elisabeth Taylor gegen Richard Burton
Sie sind ein Traumpaar der 60er und 70er Jahre: Elizabeth Taylor gilt als eine der schönsten Frauen der Welt, Richard Burton als einer der besten Schauspieler. Auch der Anfang ihrer Beziehung könnte kaum glamouröser sein. Die beiden verlieben sich bei den Dreharbeiten des Monumentalfilms "Cleopatra". Taylor gibt die Titelheldin, Burton ihren Geliebten Marc Anton. Ihr Regisseur fühlt sich "wie eingeschlossen mit zwei Tigern im Käfig". Schnell wird die Liebesaffäre öffentlich. Beide sind verheiratet. Ein Skandal. Sogar der Vatikan schaltet sich ein. Elizabeth Taylor und Richard Burton lassen sich von ihren jeweiligen Ehepartnern scheiden und heiraten.
Doch der Ehealltag des Traumpaares entwickelt sich zum Alptraum. Burton wird von tiefem Neid getrieben: Seine Frau hat bereits zwei Oscars gewonnen. Er dagegen wurde sieben Mal nominiert - ohne je ausgezeichnet zu werden. Ehemalige Angestellte der beiden berichten von Alkoholexzessen, Beschimpfungen, sogar von Gewaltausbrüchen. Elizabeth Taylor und Richard Burton finden schnell heraus, dass sie nicht nur Liebe füreinander empfinden, sondern auch Hass. Die enormen Spannungen bleiben auch der Regenbogenpresse nicht verborgen. Dankbar greifen die Reporter jeden noch so kleinen Streit auf. Und das Schauspieler-Duo spielt das böse Spiel gerne mit. All die Schlagzeilen steigern ihren Marktwert ins Unermessliche. Zehn Mal steht das Duo gemeinsam vor der Kamera, aber ihre überzeugendsten Auftritte haben sie stets in ihrem halböffentlichen Privatleben. Peinliche Bloßstellungen und Demütigungen wechseln mit hochdramatischen Versöhnungsszenen.
Michael Wech hat das Duell "Taylor gegen Burton" umfassend recherchiert. Er hat an Originalschauplätzen in den USA, in England und der Schweiz gedreht und mit Zeitzeugen gesprochen.
Pressekontakt: Georg Brandl, Telefon 07221/929-2285, E-Mail: georg.brandl@swr.de
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2
© 2011 news aktuell