Die jüngste Stützungsmaßnahme der US-Notenbank zeigt zumindest an den amerikanischen Anleihemärkten klare Wirkung. Seit der Bekanntgabe der "Operation Twist" am Mittwochabend ist die Rendite dreißigjähriger Staatsanleihen dramatisch gefallen: Vor der Entscheidung der Notenbank, kurzlaufende Staatstitel in längerlaufende Papiere umzuschichten, hatte sie noch bei 3,2 Prozent gelegen. Seitdem ist sie in weniger als 24 Stunden um fast 0,4 Punkte gesunken. Im Tief lag sie am Donnerstag bei 2,818 Prozent. Im Gegenzug legten die Kurse langlaufender Staatspapiere drastisch zu.
Die Fed hatte am Mittwochabend beschlossen, die durchschnittliche Laufzeit bereits erworbener US-Staatsanleihen zu erhöhen. Konkret will sie bis Mitte 2012 für 400 Milliarden Dollar kurz- gegen langlaufende Papiere tauschen. Die Hoffnung der Notenbank, damit die Langfristzinsen noch stärker zu drücken, hat sich seitdem eindrucksvoll erfüllt. Ob sie damit jedoch der schwachen US-Konjunktur einen zusätzlichen Schub verleihen kann, steht auf einem anderen Blatt. Viele Experten zeigen sich skeptisch, ob dies gelingt. Sie verweisen insbesondere auf das bereits sehr niedrige Zinsniveau in den USA und bezweifeln, dass noch geringere Zinsen die Investitionsneigung der Unternehmen oder den Konsum beflügeln./bgf/jsl
AXC0136 2011-09-22/15:20