EMFIS.COM - Peking 11.11.2011 (www.emfis.de) Im Betrugsskandal um Sino-Forest schreiten nun auch Kanadas Mounties ein: Ihre Untersuchung wird zeigen, ob dem chinesischen Waldplantagenbetreiber strafrechtliche Konsequenzen drohen...Nach Angaben der Zeitschrift "Globe and Mail" hat nun auch Kanadas Bundespolizei, die Royal Canadian Mounted Police (RCMP), eine Untersuchung der Geschäftspraktiken von Sino-Forest eingeleitet. Eine Sprecherin der Ontario Securities Commission bestätigte, dass die Börsenaufsichtsbehörde die RCMP eingeschaltet habe. Vom Ausgang dieser Untersuchung ist abhängig, ob es zu einer Klage kommen wird. Allerdings wird damit gerechnet, dass eine solche Entscheidung aufgrund des komplexen Sachverhalts äußerst schwierig sein dürfte.
Einem namentlich nicht genannten Informanten zufolge soll die RCMP von Sino-Forest Unterlagen angefordert haben. Die Untersuchung sei bislang jedoch nicht aggressiv verlaufen. Die bereits laufenden Untersuchungen der Ontario Securities Commission und des firmeneigenen Untersuchungsausschuss unter Leitung von PricewaterhouseCoopers LLC sollen im Vergleich dazu deutlich detaillierter sein.
Sprachbarriere behindert UntersuchungDas chinesische Unternehmen, das an der Börse Toronto gelistet ist, wurde im Juni von Shortseller Carson Block des Betruges bezichtigt. Die kanadische Börsenaufsicht hatte daraufhin aufgedeckt, dass es bei Sino-Forest möglicherweise neben einer kreativen Buchhaltung auch noch Insiderhandel gegeben hat. Die Untersuchungen werden dadurch erschwert, dass ein Großteil der Korrespondenz in Chinesisch verfasst ist und die Manager von Sino-Forest außerhalb von Kanada beheimatet sind.
Noch in diesem Monat will der unabhängige Untersuchungsausschuss von Sino-Forest einen Zwischenbericht vorlegen.
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