2011 war kein leichtes Börsenjahr. Meine ursprüngliche Jahresprognose wurde durch drei außergewöhnliche Ereignisse - Tsunami in Japan im März und die Verschuldungskrisen in Europa und Amerika im Sommer - beeinträchtigt und dementsprechend adjustiert. Trotz einiger Schieflagen konnten meine Blog-Leser im Jahresverlauf Kurs-Gewinne von 20% bis 50% erzielen. Hotline-Hörer kamen sogar auf ein noch besseres Ergebnis. Meine größte Fehleinschätzung war allerdings die Commerzbank, wo Positionen weiter zu halten sind, um doch noch einen Gewinn zu erzielen. Die vielleicht wichtigste Grundregel fuer Blog-Leser und Hotline-Hörer ist, daß keine Position beim Einkauf mehr als 5% des liquiden Vermögens ausmacht, um somit größere Verluste zu vermeiden. Diese Strategie wird fast regelmäßig auf der Hotline diskutiert.
In seiner inzwischen 116-jährigen Geschichte hat der Dow Jones dreimal massive Indexverluste von über 50% erlitten. Die anschließenden Erholungen waren sehr eindrucksvoll. Die Hausse von 1932, der eine Baisse mit einem Minus von 89% (!) vorausging, erzielte allein in den ersten vier Jahren ein Plus von 250% (rote Linie) und hielt noch über ein weiteres Jahr an. Die Hausse von 1942 (grüne Linie) war in den ersten vier Jahren mit einem Plus von knapp 100% nicht so volatil. Die Hausse, die im März 2009 begann, liegt bisher in seiner Indexentwicklung (blaue Linie) zwischen den beiden Haussen von 1932 und 1942. Sie gleicht eher der Hausse am Freiverkehrsmarkt (NASDAQ - graue Linie), die 2002 begann, nachdem der Index seit dem Platzen der Internet-Blase von 2000 bis 2002 über 70% verloren hatte.
Der Dow Jones kann in diesem Jahr die 13.000-Marke überschreiten, aber wird kein neues Rekordhoch erreichen. Weitere Prognosen für 2012 gibt es in den nächsten Blogs im Januar und auf der Hotline.
Das obige Chartbild zeigt die Entwicklung des Euro zum Dollar seit seiner Einführung. Anfang 1999 fand ich den Euro bei $1,18 zu teuer und empfahl Dollar-Käufe. Von 2000 bis 2003 favorisierte ich dann den Euro, als er unter der Parität zum Dollar lag (hellblaue Markierung). Seit 2004 schwankt der Euro zwischen $1,20 und $1,50 bis auf wenige Ausnahmen. Die Bandbreite von $1,30 bis $1,20 (grüne und hellblaue Linien) bleibt mein Kaufniveau, wobei ich die Kaufkraftparität um $1,25 sehe. Bei einem Anstieg über die $1,42-Marke (rote Linie) habe ich bisher immer (Hotline, Blog und Fernsehen) den Dollar empfohlen. Wer meine Strategie im vergangenen Jahr befolgte (grüner, und roter Pfeil), konnte beim Euro/$ rund 20% verdienen. Der Euro ist jetzt wieder kaufenswert (blauer Pfeil)!
Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen gibt es auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 9. Januar.
© 2012 Heiko Thieme