Der Januar wird ein überdurchschnittlich positives Ergebnis an den meisten Börsen vorlegen und bestätigt damit meinen Optimismus zu Jahresbeginn. Der Weltbörsenindex (MSCI ACWI Index) weist am 30. Januar ein Plus von über 5% auf. Die an Wall Street vor einer Woche begonnene Konsolidierung (rote Pfeile beim Dow Jones) ist lediglich eine überfällige Atempause. Das gleiche trifft für den DAX in Frankfurt zu, wo das Plus einen Tag vor Monatsende bei fast 10% liegt.
Edelmetalle weisen seit Jahresbeginn die stärkste Erholung auf (grüne Pfeile). Meine Kaufempfehlung beim Silber zu Jahresende kam zeitgerecht. Eine Teil-Gewinnmitnahme ist jetzt empfohlen und wird auf der Hotline diskutiert. Der Oelpreis stagniert aufgrund geringer Nachfrage. Texas-Öl (WTI) weist den geringsten Anstieg (hellgrüner Pfeil) seit Jahresbeginn auf. Ein Rückgang auf oder sogar unter die $90 - Marke ist hier durchaus möglich. Der ausgesprochen milde Winter an der Nord-Ostküste der USA reduziert die Heizöl-Nachfrage.
Mein Interview am Freitag mit Dietmar Deffner von N24 kann durch anklicken der nächsten Zeile gesehen werden.
http://www.n24.de/mediathek/video_1530489.html
Das amerikanische Wirtschaftswachstum fiel in der ersten Hochrechnung mit einem Plus von 2,8% im vierten Quartal (blauer Pfeil) etwas geringer als allgemein erwartet aus. Gegenüber dem Vorjahr liegt der Anstieg bei 1,8% (hellblauer Pfeil). Der Einzelhandel konnte nur ein mäßiges Weihnachtsgeschäft verbuchen, obwohl sich das Verbrauchervertrauen seit Jahresmitte kontinuierlich erholt hat. Die Rezession von 2008/2009 (roter Pfeil und Markierung) - es war der größte Wirtschaftseinbruch in 70 Jahren - ist zwar seit Mitte 2009 überwunden, jedoch fällt die Erholung (grüne Markierung) bisher relativ bescheiden aus. Darunter leidet auch der Arbeitsmarkt. Trotzdem wird Amerika mit einem Plus von rund 2% in diesem Jahr die Wachstumslokomotive unter den Industrieländern sein.
Die im vergangenen Jahr politisch induzierte Baisse war relativ kurz. In Deutschland dauerte der Verkaufsdruck von Ende Juli bis Mitte September; während Wall Street seinen Tiefstand Anfang Oktober erreichte. Seitdem ist der Russel 3000 Index, der 98% aller notierten US-Unternehmen umfasst, über 20% gestiegen (hellblaue Linie), was die Definition einer Hausse erfüllt. Der DAX (blaue Schattierung) folgte diesem Trend. Der Dow Jones wird in diesem Jahr die 13.000-Marke nehmen, jedoch keinen neuen Höchststand von über 14.000 erreichen. Auch der DAX wird kein neues Rekordhoch von über 8.000 erzielen, aber immerhin die 7.000-Marke überschreiten. 2012 ist somit ein attraktives Hausse-Jahr trotz der fortdauernden Finanzkrise in Europa und den USA.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 6. Februar.
© 2012 Heiko Thieme