Der allgemeine Verkaufsdruck am Freitag erfasste die gesamte Tabelle (roter und hellroter Pfeil) und brachte an den US-Börsen und auch in Frankfurt (roter Pfeil) das erste Wochenminus in diesem Jahr. Lediglich Platin und Öl (grüner Pfeil) konnten sich diesem Trend entziehen. Silber liegt weiterhin seit Jahresbeginn vorn (grüner Pfeil), während Texas Öl (WTI) den geringsten Anstieg aufweist (hellgrüner Pfeil).
Die Finanzmärkte zweifeln weiterhin an einer erfolgreichen Sanierung Griechenlands, auch wenn das Parlament am Sonntag Abend das von der EU vorgegebene Sparprogramm billigte. Massive Demonstrationen unter der griechischen Bevölkerung werfen Fragezeichen auf. Das Sparprogramm selbst gibt keinen Spielraum für eine baldige Wirtschaftserholung; darin liegt das Problem. Ähnlich restriktive Maßnahmen wie jetzt in Griechenland würden in Deutschland und den USA in relativ kurzer Zeit zu einem Wirtschaftskollaps fuhren. Die Verschuldungsproblematik in Europa und Amerika wird das gesamte Jahrzehnt in Anspruch nehmen und damit auch das Börsengeschehen beeinflussen.
Seit 1900 gab es beim Dow Jones Index 28 Haussen. Zwanzig, also rund 70% dieser Haussen bewegten sich von der Dauer und Anstieg her im blau markierten Quadrat. Im Durchschnitt (weißer Punkt im Quadrat) erzielten diese 20 Haussen fast eine Verdoppelung in etwa zwei Jahren. Legt man diesen Maßstab an, so könnte der Dow Jones bereits im Frühjahr nächsten Jahres die 20.000-Marke erreichen! Die aktuelle Hausse, die am 3. Oktober vergangenen Jahres beim Indexstand von 10.655 begann, ist auf dem Schaubild mit einem roten Punkt markiert. Wird nur die Mindestdauer vom Quadrat erreicht, so würde diese Hausse bis Ende Juli dauern und der Dow Jones dabei die 14.000-Marke fast erreichen. Das obere Ende des Quadrats hieße einen Anstieg auf über 25.000 bis Ende 2014! Käme es zu einer Wiederholung der Hausse von 1990, so würde der Dow Jones am Ende dieses Jahrzehnts bei 40.000 stehen. Der historische Vergleich deutet zweifelsfrei auf eine optimistische Zukunft für die Börse hin. Die 20.000-Marke ist ein durchaus realistisches und sogar etwas konservatives Indexziel für dieses Jahrzehnt. Nimmt man die aktuellen Unternehmensgewinne als Basis, so sind im historischen Vergleich US-Aktien um mindestens 10% bis 25% unterbewertet.
Der amerikanische Häusermarkt ist auf Goldbasis ähnlich preiswert wie vor 32 Jahren (blauer Pfeil). Seit 2001 (roter Pfeil) ist der Preis für Einfamilienhäuser im Vergleich zum Gold um 85% gefallen (grüner Pfeil). US-Immobilien sind attraktiv! Bauwerte stehen auf meiner Empfehlungsliste.
Die Stimmung unter den amerikanischen Verbrauchern ist nach einer eindrucksvollen fünf-monatigen Erholung (grüne Schattierung) im Februar etwas abgekühlt (roter Pfeil), obwohl die Arbeitsmarkdaten in jüngster Zeit eine deutliche Verbesserung aufweisen. Die fortdauernde politische Auseinandersetzung zwischen dem Weißen Haus und dem US-Kongress kann für das schwächere Stimmungsbild verantwortlich sein. Ein weiterer Rückgang wäre ein Warnsignal auch für die Börse. Momentan liegt jedoch kein Grund zur Panik vor.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Zur Vergrößerung die jeweiligen Charts oder Tabelle anklicken. Der nächste Blog erscheint am 20. Februar.
© 2012 Heiko Thieme