WASHINGTON (Dow Jones)--Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor einem "schockartigen Anstieg" des Ölpreises gewarnt, sollte der Iran seine Ölexporte in die Industrieländer einstellen. Ein solcher Exportstopp in die Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) könnte einen Preissprung um 20 bis 30 Prozent auslösen, sagte Gerry Rice, IWF-Direktor für auswärtige Angelegenheiten. "Die Auswirkungen eines Angebotsschocks im Nahen Osten könnten groß sein, sollten die Lieferausfälle nicht von anderer Stelle ersetzt werden."
Die Ankündigung Irans zu Beginn der Woche, die Ölexporte nach Frankreich und Großbritannien einzustellen, hatte die Ölpreise auf ein Neunmonatshoch nach oben schnellen lassen. Der Iran reagierte damit auf den Plan der Europäer, nach einem Übergangszeitraum am 1. Juli einen Importstopp für iranisches Erdöl zu verhängen. Um das Land von seinem Atomprogramm abzubringen, haben die USA und Europa harte Sanktionen gegen Iran verhängt, unter anderem gegen die Zentralbank und die petrochemische Industrie.
Zuletzt gab es Meldungen, wonach die USA und Europa auch einen Ausschluss Teherans aus dem Netzwerk des Finanzdienstleisters Swift erwägen. Die Organisation ist eine zentrale Schaltstelle für Geldüberweisungen. Ein Ausschluss würde den für Iran lebenswichtigen Ölhandel hart treffen, aber auch die Zivilbevölkerung. Allerdings könnten dadurch auch die Ölpreise in die Höhe schnellen.
-Von Michael R. Crittenden, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 300, konjunktur.de@dowjones.com
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February 23, 2012 11:50 ET (16:50 GMT)
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