Das neue Jahr hat für Anleger geradezu hervorragend begonnen. Um stolze + 1.070 Punkte oder +18 % konnte der Deutsche Aktienindex vom Jahresanfangsstand bei 5.898 Punkten bereits zulegen. Damit wurden die Erwartungen der meisten Banken und Analysten für die Performance im Gesamtjahr 2012 bereits nahezu erreicht.
Es sieht also so aus als hätte die 'schlimme Krise' und das 'Endlos-Theater um den Euro' die Aktien möglicherweise nur wieder einmal billig von schwachen in starke Händen 'geschüttelt'. So sind auch die amerikanischen Aktienindizes bereits wieder auf Augenhöhe mit ihren Höchstständen aus dem Jahr 2011. Es dürfte sich also in den kommenden Wochen wohl entscheiden wird, ob diese Widerstände von den US-Leitbörsen nachhaltig überwunden werden können, oder ob wir nun wieder zurückfallen.
Der DAX, der aktuell bei ca. 6.880 Punkten notiert, dürfte dieser Entwicklung dann folgen. Nach den starken Anstiegen der letzten Wochen erscheint nun allerdings auch in einem positiven Szenario eine Korrektur überfällig zu sein.
In Sachen Griechenland liegen nun einige Fakten auf dem Tisch. So wurde ein Umtauschangebot für die meisten ausstehenden Staatsanleihen veröffentlicht. Für alte Anleihen sollen private Gläubiger neue Bonds bekommen, die mehr als -70 % Wertverlust bedeuten. Details zum Umtauschangebot finden Sie beispielsweise in diesem Artikel.
Aus unserer Sicht gibt es für private Anleger keinen Grund das Angebot freiwillig anzunehmen, auch wenn Anlegerschützer dies empfehlen. Falls genügend Gläubiger umtauschen, könnte ein Zwangsumtausch der Anleihe im eigenen Depot vielleicht sogar ausbleiben, sodass es zumindest eine kleine Chance auf volle Rückzahlung der Anleihen gibt.
Worst Case kommt der Hammer des Gesetzes und man bekommt eben den Umtausch aufgezwungen. Somit würde man Worst Case nicht schlechter stehen als wenn man gleich akzeptiert.
Mit dem Schuldenschnitt wurde eine wichtige Voraussetzung für das zweite Hilfspaket im Volumen von 130 Mrd. Euro erfüllt. Der Deutsche Bundestag hat das Paket in einer Abstimmung Anfang der Woche bereits abgesegnet. Es wird nun damit gerechnet, dass die Gelder für Griechenland freigegeben werden. Dass Griechenland von der Ratingagentur Standard & Poor's auf 'Selective Default' (teilweiser Zahlungsausfall) abgestuft wurde, war allgemein erwartet worden und ist somit keine grosse Neuigkeit. Dennoch ging das um einige Tage schneller als allgemein erwartet.
In Deutschland ist das Leben im Februar wieder teurer geworden. Die Jahres-Inflationsrate sei von 2,1 % im Vormonat auf 2,3 % gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Daten mit. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung dürfte der zuletzt stark gestiegene Ölpreis sein, der nicht zuletzt aufgrund des Iran-Konfliktes in die Höhe schnellte.
Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran könnten sich in einer kriegerischen Auseinandersetzung entladen, so die allgemeine Befürchtung. Für den Fall eines iranischen Lieferstopps für Öl, befürchtet der IWF einen Ölpreisschock mit weiteren Preisanstiegen von +20 % bis +30 %. Darüber hinaus könnte auch eine anziehende Konjunktur zu weiteren Anstiegen der Ölnotierungen führen. Am Ende könnte dies sogar zu einer Gefahr für das Wirtschaftswachstum werden und die Konjunktur abwürgen.
Schauen wir uns nun im Chart die Entwicklung des DAX seit Jahresbeginn an. Gut erkennen kann man, dass wir uns in einem bilderbuchartigen Aufwärtstrend (schwarze Linien) befinden. Auch die immer wieder aufflammende Griechenlandkrise konnte dem nichts anhaben. Nachrichten hierzu werden seit einigen Monaten schlichtweg ignoriert.
Beim ersten Anlauf in Richtung der 7.000-Punkte-Marke scheiterte der DAX rund 30 Punkte vor dem Ziel (rote Linie). Seitdem konsolidiert der Index zwischen 6.700 und 6.970 Punkten.
Vor allem die psychologisch wichtige 7.000-Punkte-Marke stellt einen bedeutenden Widerstand für den DAX dar. Erst wenn diese Marke nachhaltig gebrochen wurde, rückt das Jahreshoch von 2011 bei ca. 7.600 Punkten möglicherweise in den Blickpunkt.
Nach unten hin ist der Aufwärtstrend durch die untere schwarze Linie recht gut definiert. Ein Unterschreiten dieser ersten Unterstützungslinie würde noch nicht unbedingt einen Trendwechsel bedeuten. Erst wenn die Marke von ca. 6.650 Punkten fällt, ist höchste Vorsicht angesagt, denn hier liegt eine wichtige Unterstützung.
Geht es mit grosser Dynamik darunter, so könnte schlimmstenfalls ein neuer Abwärtstrend beginnen, auch wenn wir mit diesem Worst-Case-Szenario niemanden erschrecken wollen.
Was sollen Anleger angesichts der aktuell recht 'heiss gelaufenen' Chartsituation nun tun?
Nun zu allererst heisst es ruhig und vorsichtig zu bleiben. Wer investiert ist, kann sich überlegen auf dem aktuellen Niveau über 6.800 Punkten einige Gewinne ins Trockene zu bringen, auch wenn ein Neueinstieg durch überlegtes Abwarten ein klein wenig teurer werden könnte.
Wer nicht investiert ist, sollte nun keinesfalls dem Markt hinterherlaufen und hier noch kaufen. Entweder man wartet für einen Einstieg eine deutliche Konsolidierung ab, oder man kauft eben die nächste Zwischenkorrektur - falls ein unmittelbarer starker Ausbruch über 7.000 Punkte erfolgen sollte. Ein solcher Rücksetzer um -3 % bis -5 % wird früher oder später kommen, denn ein pausenloses Ansteigen des Marktes ist äusserst unwahrscheinlich, selbst wenn uns weiterhin ein tolles Börsenjahr bevorstehen sollte.
Sind die jüngsten Anstiege an die 7.000-Punkte-Marke jedoch nur von kurzer Dauer und der Aufwärtstrend wird nachhaltig gebrochen, so heisst es: Unbedingt aussteigen!
Dieser DAX-Marktbericht stammt von der Redaktion des Börsenbriefes Der Spekulant.
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Es sieht also so aus als hätte die 'schlimme Krise' und das 'Endlos-Theater um den Euro' die Aktien möglicherweise nur wieder einmal billig von schwachen in starke Händen 'geschüttelt'. So sind auch die amerikanischen Aktienindizes bereits wieder auf Augenhöhe mit ihren Höchstständen aus dem Jahr 2011. Es dürfte sich also in den kommenden Wochen wohl entscheiden wird, ob diese Widerstände von den US-Leitbörsen nachhaltig überwunden werden können, oder ob wir nun wieder zurückfallen.
Der DAX, der aktuell bei ca. 6.880 Punkten notiert, dürfte dieser Entwicklung dann folgen. Nach den starken Anstiegen der letzten Wochen erscheint nun allerdings auch in einem positiven Szenario eine Korrektur überfällig zu sein.
In Sachen Griechenland liegen nun einige Fakten auf dem Tisch. So wurde ein Umtauschangebot für die meisten ausstehenden Staatsanleihen veröffentlicht. Für alte Anleihen sollen private Gläubiger neue Bonds bekommen, die mehr als -70 % Wertverlust bedeuten. Details zum Umtauschangebot finden Sie beispielsweise in diesem Artikel.
Aus unserer Sicht gibt es für private Anleger keinen Grund das Angebot freiwillig anzunehmen, auch wenn Anlegerschützer dies empfehlen. Falls genügend Gläubiger umtauschen, könnte ein Zwangsumtausch der Anleihe im eigenen Depot vielleicht sogar ausbleiben, sodass es zumindest eine kleine Chance auf volle Rückzahlung der Anleihen gibt.
Worst Case kommt der Hammer des Gesetzes und man bekommt eben den Umtausch aufgezwungen. Somit würde man Worst Case nicht schlechter stehen als wenn man gleich akzeptiert.
Mit dem Schuldenschnitt wurde eine wichtige Voraussetzung für das zweite Hilfspaket im Volumen von 130 Mrd. Euro erfüllt. Der Deutsche Bundestag hat das Paket in einer Abstimmung Anfang der Woche bereits abgesegnet. Es wird nun damit gerechnet, dass die Gelder für Griechenland freigegeben werden. Dass Griechenland von der Ratingagentur Standard & Poor's auf 'Selective Default' (teilweiser Zahlungsausfall) abgestuft wurde, war allgemein erwartet worden und ist somit keine grosse Neuigkeit. Dennoch ging das um einige Tage schneller als allgemein erwartet.
In Deutschland ist das Leben im Februar wieder teurer geworden. Die Jahres-Inflationsrate sei von 2,1 % im Vormonat auf 2,3 % gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Daten mit. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung dürfte der zuletzt stark gestiegene Ölpreis sein, der nicht zuletzt aufgrund des Iran-Konfliktes in die Höhe schnellte.
Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran könnten sich in einer kriegerischen Auseinandersetzung entladen, so die allgemeine Befürchtung. Für den Fall eines iranischen Lieferstopps für Öl, befürchtet der IWF einen Ölpreisschock mit weiteren Preisanstiegen von +20 % bis +30 %. Darüber hinaus könnte auch eine anziehende Konjunktur zu weiteren Anstiegen der Ölnotierungen führen. Am Ende könnte dies sogar zu einer Gefahr für das Wirtschaftswachstum werden und die Konjunktur abwürgen.
Schauen wir uns nun im Chart die Entwicklung des DAX seit Jahresbeginn an. Gut erkennen kann man, dass wir uns in einem bilderbuchartigen Aufwärtstrend (schwarze Linien) befinden. Auch die immer wieder aufflammende Griechenlandkrise konnte dem nichts anhaben. Nachrichten hierzu werden seit einigen Monaten schlichtweg ignoriert.
Beim ersten Anlauf in Richtung der 7.000-Punkte-Marke scheiterte der DAX rund 30 Punkte vor dem Ziel (rote Linie). Seitdem konsolidiert der Index zwischen 6.700 und 6.970 Punkten.
Vor allem die psychologisch wichtige 7.000-Punkte-Marke stellt einen bedeutenden Widerstand für den DAX dar. Erst wenn diese Marke nachhaltig gebrochen wurde, rückt das Jahreshoch von 2011 bei ca. 7.600 Punkten möglicherweise in den Blickpunkt.
Nach unten hin ist der Aufwärtstrend durch die untere schwarze Linie recht gut definiert. Ein Unterschreiten dieser ersten Unterstützungslinie würde noch nicht unbedingt einen Trendwechsel bedeuten. Erst wenn die Marke von ca. 6.650 Punkten fällt, ist höchste Vorsicht angesagt, denn hier liegt eine wichtige Unterstützung.
Geht es mit grosser Dynamik darunter, so könnte schlimmstenfalls ein neuer Abwärtstrend beginnen, auch wenn wir mit diesem Worst-Case-Szenario niemanden erschrecken wollen.
Was sollen Anleger angesichts der aktuell recht 'heiss gelaufenen' Chartsituation nun tun?
Nun zu allererst heisst es ruhig und vorsichtig zu bleiben. Wer investiert ist, kann sich überlegen auf dem aktuellen Niveau über 6.800 Punkten einige Gewinne ins Trockene zu bringen, auch wenn ein Neueinstieg durch überlegtes Abwarten ein klein wenig teurer werden könnte.
Wer nicht investiert ist, sollte nun keinesfalls dem Markt hinterherlaufen und hier noch kaufen. Entweder man wartet für einen Einstieg eine deutliche Konsolidierung ab, oder man kauft eben die nächste Zwischenkorrektur - falls ein unmittelbarer starker Ausbruch über 7.000 Punkte erfolgen sollte. Ein solcher Rücksetzer um -3 % bis -5 % wird früher oder später kommen, denn ein pausenloses Ansteigen des Marktes ist äusserst unwahrscheinlich, selbst wenn uns weiterhin ein tolles Börsenjahr bevorstehen sollte.
Sind die jüngsten Anstiege an die 7.000-Punkte-Marke jedoch nur von kurzer Dauer und der Aufwärtstrend wird nachhaltig gebrochen, so heisst es: Unbedingt aussteigen!
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