(Prime Quants) - Der Trade ist perfekt gelaufen. Nachdem der deutsche Chiphersteller Infineon Anfang Februar Zahlen zum Geschäftsquartal 2011/2012 präsentiert hatte, sollte die Aktie von 7,00 Euro auf 7,92 Euro steigen. Tatsächlich wurden in der Spitze 7,93 Euro erreicht, bevor anschließend planmäßig wieder verstärktes Verkaufsinteresse auf den Plan gerufen wurde. Vor knapp einem Monat verkündete Konzernchef Peter Bauer, dass Infineon auf Wachstumskurs bleibt, jüngst allerdings Abschläge bei den Umsatzerlösen und beim Betriebsergebnis hingenommen werden mussten. Das Ergebnis war wenig berauschend, doch die Anleger hatten wohl mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. Die Aktie wurde weiter gekauft, sodass nach 1 ½ Monaten bereits ein Jahresplus von 34 Prozent zu Buche stand. Doch "nicht so schlecht" ist eben nicht gut genug, um die hartnäckige Marke von 8,00 Euro zu überbieten. Dennoch zeigt der Vergleich zwischen Aktienkurs und Umsatzerlösen das Potenzial der Papiere: Den Erlösen von 958 Mio. Euro im vierten Quartal 2006 stehen fünf Jahre später Umsätze von 946 Mio. gegenüber. Das macht ein Minus von 1,2 Prozent. Der Aktienkurs sackte hingegen im selben Zeitraum von 10,67 Euro auf 5,82 Euro ab, was wiederrum ein Abschlag von 45 Prozent bedeutet. Fraglich bleibt nun jedoch ob die Kurse im Jahr 2006/2007 zu optimistisch oder im Augenblick zu pessimistisch eingestuft wurden bzw. werden. Einen weiteren Rücksetzer bei Infineon sehen wir mittel- und langfristig dennoch als gute Kaufgelegenheit. Kurzfristig scheint jedoch der Deckel drauf zu sein – was auch auf die aktuellen Marktturbulenzen zurückzuführen ist.
Technischer Ausblick: Nachdem Infineon unser Kursziel von 7,90/7,92 Euro mustergültig abgearbeitet hat, wurde eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet. Sobald die Kurse nun unter 7,14 Euro zurückfallen, wird das Umkehrmuster vollendet, wobei sich daraus im schlimmsten Fall Kursziele im Bereich 6,20 Euro bzw. 6,40 Euro ableiten lassen. Mutige Anleger können auf dem Niveau von 6,80 Euro mit einem engen Stop-Loss auf einen Pullback an die Nackenlinie spekulieren. Sofern die Kurse nun zurück auf 7,60 Euro klettern ist die Umkehrformation vom Tisch. Neue Kaufsignale ergeben sich aber dennoch erst oberhalb von 8,00 Euro, wobei auch hier nichts überstürzt werden muss, da bei einem so wichtigen Bereich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein Pullback auf das Ausbruchsniveau folgen dürfte. Unser Votum für investierte Anleger: Sichern Sie die Position mit einem Stop-Loss bei 7,14 Euro, spätestens aber knapp unterhalb von 6,80 Euro ab. Sofern die SKS-Formation vollendet wird bestehen gute Chancen auf günstige Einstiegsgelegenheiten zwischen 6,20 Euro und 6,40 Euro.
/sh
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