Der zweiwöchige Abwärtstrend wurde in der dritten Aprilwoche endlich überwunden. Obwohl der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) wegen des anhaltenden Verkaufsdrucks bei Apple nicht daran teilnahm, weist dieser Index in dieser Tabelle seit vier Wochen das größte Plus in diesem Jahr auf (grüner Pfeil).
Die vierte Aprilwoche begann mit einem politisch bedingten Verkaufsdruck aufgrund der enttäuschenden Vorwahlen in Frankreich. Die eigentlichen Präsidentschaftswahlen am 6. Mai in Frankreich stellen eine Bewährungsprobe für den Euro-Raum dar. Auch die politische Zuspitzung in den Niederlanden verunsicherte Anleger. Der Pessimismus dauerte jedoch nur einen Tag an und die Verluste zu Wochenbeginn wurden bis zum Donnerstag mehr als aufgeholt. Erst am Freitag, dem letzten Handelstag im April, fällt die Entscheidung, ob es doch noch zu einem positiven Monatsabschluss kommt. Während der DAX keine Chancen hat und auch der NASDAQ relativ weit zurückliegt, können es der Dow Jones und S&P 500 noch schaffen, aber es wird knapp. Egal was noch kommt, dieser April wird auf keinen Fall sein Image als bester Börsenmonat für den Dow Jones bestätigen.
Ein Blick in die Börsengeschichte zeigt, dass nach großen Börsen-Baissen mit Indexverlusten von über 50% die anschließende Erholung trotz Unterbrechungen mindestens vier Jahre (1.000 Handelstage) dauert. Von den drei hier angeführten Beispielen - 1932, 1942 und 2002 - gleicht die Hausse, die im März 2009 begann (blaue Linie), der fünf jährigen NASDAQ-Hausse (graue Linie) von 2002 - 2007 bisher am meisten. Nach rund 600 Handelstagen, was 29 Monaten entspricht, kam es im August/September 2012 zu einer kurzen, politisch bedingten Baisse (rote Schattierung), bevor sich der Aufwärtstrend im Oktober fortsetzte. Die Höchststände sind noch nicht erreicht, auch wenn im Sommer wieder etliche politische Probleme zu lösen sind.
Die Lagerbestände beim Rohöl sind von dem Tiefstand zu Jahresbeginn (roter Pfeil) deutlich gestiegen und liegen nur geringfügig unter der Höchstmarke vom Vorjahr (grüner Pfeil und Schattierung). Dies deutet auf einen Preisrückgang in den kommenden Monaten hin. Daher rate ich weiterhin zur Zurückhaltung bei Ölwerten, auch wenn es eine Minderheitsansicht ist.
Das folgende Video passt zur aktuellen Börsensituation. Es zeigt einen riskanten Drahtseilakt, aber am Ende winkt der Erfolg!
http://www.spiegel.de/video/video-1192010.html
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint erst am Montag, den 7. Mai.
© 2012 Heiko Thieme