
Mainova AG: Hauptversammlung am 06.06.2012 - Rede von Dr. Constantin H. Alsheimer
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06.06.2012 / 16:56
Hauptversammlung der Mainova Aktiengesellschaft am 6. Juni 2012
Rede von Dr. Constantin H. Alsheimer
Vorsitzender des Vorstandes der Mainova Aktiengesellschaft ___________________________________
Es gilt das gesprochene Wort.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Aktionärsvertreter, sehr geehrte Vertreter der Medien, sehr geehrte Gäste, Kunden und Freunde der Mainova Aktiengesellschaft, meine sehr geehrten Damen und Herren,
zur Hauptversammlung 2012 Ihrer Mainova Aktiengesellschaft heiße ich Sie hier im Mozartsaal der Alten Oper Frankfurt herzlich willkommen. Ich begrüße Sie zugleich im Namen meiner Vorstandskollegen - Herrn Dr. Peter Birkner, Herrn Lothar Herbst und Frau Dr. Marie-Luise Wolff.
Dem höchsten Unternehmensorgan gegenüber - also Ihnen, den Aktionären - Rede und Antwort zu stehen, ist für den Vorstand der Mainova Aktiengesellschaft die vornehmste Pflicht im Verlauf eines jeden Geschäftsjahres. Ihre Meinung ist uns wichtig. Die Impulse, die von unseren Hauptversammlungen ausgehen, bewegen uns und unser Geschäft. Deshalb haben wir auch Ihre kritischen Anmerkungen aus dem vergangenen Jahr zum Anlaß genommen, diese Veranstaltung wieder im Herzen Frankfurts stattfinden zu lassen. Und so sind wir heute in einem der kulturellen Leuchttürme Frankfurts, dessen Strahlkraft weit über das Rhein-Main-Gebiet, ja sogar über die nationalen Grenzen hinausreicht. Es sind zudem unser Wasser, unser Strom und unser Gas, die den Betrieb dieses großartigen Konzert- und Kongresshauses ermöglichen. Dafür schulden wir unserer Kundin, der Alten Oper Frankfurt GmbH, Dank.
Im Übrigen gehen unsere Beziehungen zu dieser Gesellschaft über die reine Medienlieferung hinaus. Beginnend mit diesem Jahr unterstützen wir das neu ins Leben gerufene Mainova-Sommerkonzert, das jeweils im September eines Jahres stattfinden wird. Sie werden jeweils Konzerte der Jungen Deutschen Philharmonie genießen können. Dieses Ensemble paßt zu uns. Wie die Mainova AG selbst, findet es für seine Leistung weit über die Grenzen unserer Region hinaus Beachtung, und es ist - wie wir - ebenfalls in Frankfurt am Main zu Hause.
Begrüßung Ehrengäste
Persönlich willkommen heißen möchte ich die heute anwesenden früheren Mitglieder der Unternehmensorgane unserer Gesellschaft. Beginnen möchte ich mit demjenigen Vorstandsmitglied a.D., das noch bis zur Jahresmitte des Berichtszeitraumes dieser Hauptversammlung Verantwortung getragen hat. Ich begrüße Herrn Joachim Zientek. Sehr herzlich begrüße ich auch den früheren, langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Mainova AG, Herrn Dr. Heinrich Stiens sowie die früheren Vorstandsmitglieder Peter Ludwikowski und Klaus Dieter Streb. Daß unserer Hauptversammlung zahlreiche frühere Mitglieder unseres Aufsichtsrates stets die Treue halten, ist nicht selbstverständlich und ich möchte den langjährigen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden, Joachim Swantje ebenso in unserer Mitte willkommen heißen wie Karl Diensberg, Hiltrud Fink-Geis, Dr. Franz Hoßfeld, und Bürgermeister a.D. Dr. Hans-Jürgen Moog.
Sehr herzlich möchte ich auch die anwesenden Mitglieder des Beirates begrüßen, die dem Vorstand immer als wichtige Rat- und Impulsgeber zur Seite stehen, nämlich Prof. Dr. Gerd Balzer, Bürgermeister Heinz-Peter Becker, Prof. Achim Morkramer, Georg Friedrich Sommer und Bürgermeister Gregor Sommer.
Wir freuen uns darüber, dass wirtschaftliche Sachverhalte und die Abläufe einer Hauptversammlung auch Gegenstand des Schulunterrichts sind. Ich begrüße daher sehr gerne die Lehrenden sowie die Oberstufenschülerinnen und -schüler der Musterschule, Frankfurt am Main.
Einleitung
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wer das Jahr 2011 betrachtet, dem müssen die dramatischen Ereignisse in Fukushima geradezu ins Auge springen. Unzweifelhaft war die Reaktorkatastrophe in Japan für die deutsche Energiewirtschaft von großer Bedeutung. Augenfällig wird dies nicht zuletzt, wenn man den Beschluß des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft vom 8. April 2011 betrachtet. Dieser Verband vereint bekanntlich die größte Anzahl von Unternehmen der Energiewirtschaft in unserem Lande. Von ihm hätte man nicht erwartet, daß er die Empfehlung aussprechen würde, bis spätestens zum Jahr 2022 vollständig aus der Atomenergie auszusteigen. Umso bemerkenswerter ist dieser Beschluß. Er macht zugleich deutlich, in welcher epochalen Umbruch- aber auch Aufbruchsituation sich die deutsche Energiewirtschaft zurzeit befindet.
Und dennoch sind die Turbulenzen auf den Energiemärkten, die Ihr Unternehmen auch im Geschäftsjahr 2011 in stärkster Bewegung hielten, im Wesentlichen nicht die Folge von Fukushima und den politischen Beschlüssen des Jahres 2011.
Die Auswirkungen des Wettbewerbs um Kunden, der Kostendruck der Regulierung der Energienetze sowie die deutlichen Veränderungen auf dem Markt der Stromerzeugung durch den immer stärkeren Ausbau der regenerativen Energien sind dem Grunde nach nicht neu. Ihre Auswirkungen hat die Mainova AG bereits in den vorangegangenen Geschäftsjahren deutlich gespürt und wir haben auch schon bisher aktiv darauf reagiert.
Verändert haben sich im vergangenen Jahr dagegen die Gewichtung und die Geschwindigkeit, mit der die politisch gewollte Umstellung der Energieversorgung vollzogen werden muß. Für unser Land bedeutet dies eine in finanzieller als auch technischer Hinsicht gewaltige Herausforderung, wie es zuvor nur wenige gab. Hinsichtlich der finanziellen Größenordnung dürfte sie im Ergebnis ebenso anspruchsvoll werden, wie der Vollzug der Wiedervereinigung unseres Vaterlandes seit 1990.
Meine Damen und Herren, das Jahr 2011 hat uns auch vor Augen geführt, daß die Koordination der Energiewende dringend verbessert werden muß. Will man die wahrhaft hoch gesteckten Ziele zeitgerecht erreichen, bedarf es einer deutlich präziseren exekutiven Steuerung, als dies bisher der Fall ist. Die Absicht von Bundeskanzlerin Merkel, die Energiewende zur Chefsache zu machen und im Rahmen von halbjährigen Bund-Länder-Treffen die Energiewende besser zu koordinieren, begrüßen wir daher ausdrücklich.
Meine Damen und Herren, die Mainova AG unterstützt die Energiewende und spricht sich - bereits seit Jahren - sehr konsequent für diese aus. Die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke haben wir wiederholt deutlich kritisiert. Stattdessen haben wir für mehr Wettbewerb und vor allem für mehr Dezentralität in der Stromerzeugung geworben.
Wir sehen das enorme Potential volkswirtschaftlicher Chancen, das mit der Energiewende einhergeht. Freilich wissen wir auch um die Risiken des Gelingens. Diese nehmen zu, wenn es nicht gelingt, die beträchtlichen Kosten auf das notwendige Maß zu beschränken. Weder der soziale Frieden in unserem Land noch die wirtschaftlichen Aktivitäten energieintensiver Unternehmen dürfen gefährdet werden. Wir plädieren deshalb auch dafür, die staatlichen Investitionsanreize grundsätzlich auf diejenigen Technologien und Maßnahmen zu lenken, die die geringsten CO2-Vermeidungskosten aufweisen. Der Hinweis auf die Vernachlässigung der noch immer unterschätzten Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologie und auf die bisher hohe Einspeisevergütung für Photovoltaik steht stellvertretend für unsere Forderung.
In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, daß wir trotz der Fördersätze, deren spürbare Absenkung wir erwarten, von einer ausgezeichneten Zukunft der Photovoltaik überzeugt sind. Deren große Vorteile liegen in ihrer vielfältigen Anwendbarkeit, etwa als innovatives Gestaltungselement an Gebäudefassaden. Derartiges wollen wir im Rahmen der Errichtung des Kulturcampus Bockenheim erproben. Außerdem erwarten wir eine kontinuierliche Preisreduktion für Solarmodule auf den Weltmärkten.
Meine Damen und Herren, das bedeutsamste Problem beim Vollzug der Energiewende ist die Volatilität bei der Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne. Die Versorgungszuverlässigkeit von Privathaushalten und Industrie muß auch dann gewährleistet sein, wenn kein Wind weht und der Himmel bedeckt ist.
Noch weitestgehend Zukunftsmusik ist in diesem Zusammenhang, daß der Strom in Schwachlastzeiten aus leistungsfähigen Speichern entnommen werden kann. Hier gibt es bislang wenige belastbare Entwicklungslinien. Zu diesen gehört nach unserer Überzeugung das Konzept 'Power-to-Gas', also die Umwandlung von regenerativ erzeugtem Strom in Gas und dessen anschließende Speicherung in bereits bestehenden Gasspeichern.
In punkto Versorgungszuverlässigkeit wandelt unser Land auf einem schmalen Grat. Dieses Risiko sollten wir sehr ernst nehmen. Selbst die Deutsche Bundesbank verweist auf die potentielle Knappheitssituation auf dem Strommarkt. So schreibt sie in ihrem Monatsbericht vom November 2011, daß die deutsche Energiewirtschaft seit Abschaltung der acht Kernkraftwerke Mitte 2011 'per saldo praktisch keinen elektrischen Strom mehr an das Ausland abgegeben hat.'
Meine Damen und Herren, es sind die hochflexiblen fossilen Kraftwerke, die den Einsatz der volatil anfallenden Erneuerbaren Energien überhaupt ermöglichen. Wer Versorgungszuverlässigkeit auch im Zeitalter der Erneuerbaren Energien möchte, muß deshalb zugleich den Zubau fossiler, flexibler Kraftwerke befürworten.
Wir stellen allerdings fest, daß entsprechende Investitionen auf den Märkten fehlen. Der Betrieb von hocheffizienten Gasturbinenkraftwerken ist gegenwärtig wirtschaftlich nicht attraktiv.
Dagegen sind betagte und wenig effiziente Braunkohlekraftwerke zurzeit massiv ausgelastet. Diese Tatsache steht mit Blick auf die erheblichen CO2-Emissionen von Braunkohlekraftwerken in augenfälligem Gegensatz zum Ziel des Klimaschutzes.
Ich bleibe dabei: Die Energiewende darf nicht scheitern. Wichtig ist, daß zeitnah politisch gehandelt wird und zwar koordinierter und detaillierter als bisher. Es reicht nicht, nur die Etappenziele auf dem Weg zur Energiewende vorzugeben. Vielmehr müssen deren Umsetzung überwacht und sichergestellt werden. Die dazu eingesetzten Steuerungsinstrumente sollten klug gesetzte Investitionsanreize sein, die den Marktmechanismen soweit wie möglich Räume offenlassen und insgesamt den Kosten der unterschiedlichen Technologien stärker als bisher Beachtung schenken. Dies alles ist keine einfache Aufgabe. Sie erfordert wahrscheinlich die Kraft und Aufmerksamkeit eines eigenständigen Bundesministeriums.
Ergebnisüberblick 2011
Meine Damen und Herren, lassen Sie uns nun einen Blick auf das zurückliegende Geschäftsjahr werfen. Für die Mainova war 2011 erneut ein bewegtes Jahr. Die Marktbedingungen haben es uns nicht leicht gemacht - ebenso wenig wie die Witterungsverhältnisse. Die Kernbotschaft lautet daher, daß sich unser Ergebnis im Vergleich zum Geschäftsjahr 2010 abgeschwächt hat. Die Gründe dafür haben sich im Wesentlichen unserem Einfluß entzogen.
Die Erträge im Netzgeschäft sind weiter gesunken. Eine Folge der durch die Bundesnetzagentur praktizierten Regulierungsmethode. Die daraus in dieser Periode resultierenden Ergebnisbelastungen werden wir jedoch größtenteils in künftigen Geschäftsjahren als erhöhte Erträge abbilden können. Rückläufig waren auch die Erträge aus dem Gasgeschäft, da das Jahr 2011 deutlich wärmer war als das Vorjahr. Entsprechend reduzierte sich für unsere Kunden die Notwendigkeit zu heizen.
Erfreulich hat sich dagegen das strategisch wichtige Geschäftsfeld Strom entwickelt. Dies gilt sowohl mit Blick auf den Umsatz als auch auf das Ergebnis. Das Wachstum erklärt sich einerseits durch eine Wertaufholung, die für das Stromnetz vorzunehmen war und andererseits durch die Gewinnung zahlreicher neuer Kunden.
Im Gesamtjahr 2011 wählten 76.200 neue Privatkunden ein Strom- oder Erdgasprodukt der Mainova AG. Damit wurden sowohl das ebenfalls erfolgreiche Vorjahr als auch die Akquisitionsraten unserer Wettbewerber in der Region übertroffen.
Worin besteht der Vertriebserfolg Ihrer Mainova AG im Markt für Strom-, Wärme- und Gaskunden?
Zum einen wertschätzen unsere Kunden, daß wir ein technisch innovatives und nachhaltigkeitsorientiertes Unternehmen sind.
Zum anderen ist für die Kaufentscheidung unserer Kunden der günstige Preis wohl das wichtigste Kriterium. Unmittelbar gefolgt von der hervorragenden Qualität unseres Kundenservice. Auch im Jahr 2011 haben uns gleich mehrere unabhängige Institutionen Spitzenprädikate für Kundenservice, faire Vertragsbedingungen und die vorbildliche Gestaltung unserer Rechnungen verliehen. Nicht nur im Vergleich zur Branche der Energiedienstleister schnitten wir besonders gut ab. So ordnete uns etwa eine vom Handelsblatt und der Universität St. Gallen erstellte branchenübergreifende Studie auf Anhieb der Gruppe der 50 kundenorientiertesten Dienstleister 2012 zu. Im Ausbau dieser, unserer Serviceführerschaft, sehen wir auch künftig einen zentralen Baustein unseres Erfolgs.
Positiv herauszustellen ist auch dieses Jahr das Ergebnis unserer nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen, das im Vergleich zum Vorjahr um 12,3 Millionen Euro auf 89,2 Millionen Euro gestiegen ist. Dabei hat sich unsere größte Beteiligung, nämlich die an der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, abermals als wertschaffende Investition erwiesen.
Über das Jahr betrachtet stieg der Umsatz des Mainova-Konzerns um 115 Millionen Euro von 1,67 Milliarden Euro auf knapp 1,79 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 39,8 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2011 beläuft es sich auf 104,4 Millionen Euro. Stellt man dieses Ergebnis in die Fünf-Jahres-Zeitreihe, so konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr vor Steuern das zweithöchste Konzernergebnis erzielen, allein übertroffen vom Ergebnis unseres Spitzenjahres 2010.
Rückläufig, meine Damen und Herren, entwickelte sich der an unsere Mehrheitsgesellschafterin, die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, vertraglich abzuführende Gewinn. Dieser nach handelsrechtlichen Regeln ermittelte Gewinn sank gegenüber dem Rekordjahr 2010 um 30,1 Millionen Euro. Er beträgt für das abgelaufene Geschäftsjahr 57,7 Millionen Euro und liegt damit in etwa auf dem Niveau der Abführungen der letzten fünf Jahre. Mit Ausnahme unserer Aktionärin, der Stadtwerke Frankfurt Holding GmbH, bleiben die übrigen Aktionäre von dem Rückgang des handelsrechtlichen Gewinns unberührt. Diese sind durch die Garantiedividende geschützt und erhalten einen unveränderten, festen Ausgleich in Höhe von 9,48 Euro je Stückaktie.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie Sie wissen, ist seit dem Jahr 2001 ein Spruchstellenverfahren beim Landgericht Frankfurt anhängig. Dieses hat die Angemessenheit der Ausgleichszahlung von 9,48 Euro je Stückaktie zum Gegenstand. In seinem Beschluß vom 25. Januar 2012 hat das Landgericht Frankfurt am Main die Höhe dieser Ausgleichzahlung als zu niedrig bewertet und eine Erhöhung um 3,93 Euro auf 13,41 Euro für sachgerecht erachtet. Dem steht nach wie vor die Auffassung der Antragsgegnerinnen, der Stadtwerke Frankfurt Holding GmbH und der Mainova AG, entgegen, wonach zum Zeitpunkt des Abschlusses des Ergebnisabführungsvertrages die Höhe der gegenwärtig gezahlten Garantiedividende zutreffend ermittelt worden war. Daher haben wir gegen den Beschluß des Landgerichts Beschwerde beim Oberlandesgericht Frankfurt am Main eingelegt.
Meine Damen und Herren, der Kurs Ihrer Mainova-Aktie bewegte sich im Jahre 2011 über dem im Vorjahr erreichten Niveau. Der Börsenschlußkurs im Jahr 2011 betrug 350 Euro je Stückaktie. Wer zu Jahresbeginn 2011 Aktien der Mainova AG erwarb und diese über das Jahr hinweg hielt, erzielte einschließlich der Dividendenausschüttung eine Gesamtrendite von knapp 5 Prozent. Damit war die Investition in Mainova Aktien sowohl im Umfeld der deutschen Aktienmärkte als auch im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren attraktiv.
Wasserkartellverfahren
Meine Damen und Herren, bereits in den letzten Mainova-Hauptversammlungen hatte ich Sie über den Stand des gegen uns laufenden Wasserkartellverfahrens informiert.
Der Presse war bereits zu entnehmen, daß wir dieses Verfahren durch einen Vergleich beenden wollen. Wir stehen kurz vor Abschluß ebendieses Vergleichs. Gestern Abend haben wir in dieser Angelegenheit jedoch unerwartet ein Schreiben von Staatssekretär Saebisch erhalten, das einer vertieften rechtlichen Prüfung bedarf. Diese wollen wir so rasch als möglich vornehmen und sind zuversichtlich, daß wir dies im Laufe der kommenden Woche erledigen können.
Rein wirtschaftlich gehen wir nach bisherigen Stand davon aus, daß bis zum Ende des Vergleichszeitraums, im Jahr 2014, keine zusätzliche Ergebnisbelastung erfolgen wird, sondern die im Geschäftsjahr 2009 gebildete Rückstellung in Höhe von 51,3 Millionen Euro ausreichend sein wird.
Versorgungswirtschaft im Wandel
Meine Damen und Herren, die Versorgungswirtschaft durchlebt turbulente Zeiten. Auch wir bekommen das zu spüren. Der Druck, sich permanent zu verändern, ist groß. Die Geschwindigkeit mit der wir auf Entwicklungen auf den für uns einschlägigen Märkten reagieren müssen, wird immer schneller. Deshalb prüfen wir laufend unser Geschäftsmodell und gehen notwendige und sinnvolle Veränderungen konsequent an. Das bedeutet, daß wir uns wohlkalkuliert auch auf neue, innovative Geschäftsfelder wagen müssen.
So haben wir mit dem Erwerb der Hotmobil Deutschland GmbH im Jahr 2009 im Markt für mobile Wärmeanlagen die führende Rolle einnehmen können.
Im vergangenen Jahr haben wir ein Drittel der Geschäftsanteile an der book-n-drive mobilitätssysteme GmbH mit Sitz in Wiesbaden erworben. Dieses regional aktive Unternehmen verfügt über 8.700 Kunden in Darmstadt, Wiesbaden, Mainz und Frankfurt am Main. Es ist damit einer der führenden Anbieter für Carsharing in Frankfurt-Rhein-Main. Ziel unseres Engagements ist es, das Konzept des Carsharing langfristig mit dem Thema Elektromobilität zu verbinden und die wirtschaftlichen Chancen im Bereich von Mobilitätsdienstleistungen für uns als Energieversorger zu erschließen.
Auch auf den uns angestammten Geschäftsfeldern sind klug gestaltete, neuartige Lösungen notwendig. Wir glauben, daß wir mit verschiedenen technischen Pilotprojekten bundesweit an der Spitze der Entwicklung stehen. Der Versuch, über die Aufzucht von Algen einen Teil der CO2-Emissionen unseres Kraftwerkes West zu binden, gehört ebenso in diesen Kontext wie etwa unser Projekt 'iNES'. Mit diesem versuchen wir die Stabilität der Verteilnetze trotz der sprunghaften Zunahme dezentraler Stromeinspeisungen zu gewährleisten, ohne dafür neue, teure Kabel verlegen zu müssen. Mit Hilfe der intelligenten Ortsnetzstationen erproben unsere Ingenieure, wo Meßpunkte im Netz platziert werden müssen, um die Stromlastflüsse effizient zu steuern.
Nachhaltiges Wirtschaften
Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie wissen, daß sich die Geschäftspolitik der Mainova AG schon seit langem an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orientiert. Sie können das beispielsweise an der Tatsache ablesen, daß wir in punkto hocheffizienter Stromerzeugung seit langem eine führende Rolle einnehmen und zwar weit über das zum jeweiligen Augenblick gesetzlich gebotene Maß hinausgehend. Beispielhaft möchte ich daran erinnern, daß wir bereits bei der Sanierung des Müllheizkraftwerkes in der Nordweststadt darauf geachtet haben, daß die Anlage weit weniger Emissionen verursacht, als die zum Errichtungszeitpunkt einschlägigen Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung dies vorgesehen haben.
Auch auf anderen, nicht technischen Feldern ist Nachhaltigkeit das Leitmotiv unserer Unternehmensstrategie. In wirtschaftlicher Hinsicht stimmen unsere Vorstellungen von Nachhaltigkeit mit den Tugenden des ehrbaren Kaufmanns überein. Als 'kategorischer Imperativ' beschreiben sie ein ausgeprägtes Verantwortungsbewußtsein für eine stabile wirtschaftliche Grundlage des eigenen Unternehmens. Ein ehrbarer Kaufmann handelt stets so, daß er den eigenen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg ebenso im Blick behält, wie den Erfolg seiner Kunden. Beides hängt voneinander ab.
Auch die Interessen der zivilen Gesellschaft, in der wir leben, haben wir im Blick. Wir wollen, daß unser von vielen Institutionen getragenes Gemeinwesen mit Werten und Vertrauen ausgestattet bleibt. Nachfolgende Generationen sollen sozialen Frieden und Bildungschancen ebenso wahrnehmen können wie die heutige. Deshalb unterstützen wir solche Institutionen, die unsere Gesellschaft stabilisieren und intakt halten. Aus eigener Überzeugung heraus gehören wir nicht zu denjenigen börsennotierten Unternehmen, die alle unternehmerischen Anstrengungen allein auf die Maximierung des Shareholder Value konzentrieren. Solche häufig genug allein auf kurzfristige Gewinnmaximierung abgestellten Handlungsmaximen mögen in der Modellbetrachtung schlüssig erscheinen. In der Praxis angewandt, führen sie nicht zu überzeugenden Resultaten. Die praktische Anwendung führt zu sozialen Konflikten und vor allem dazu, daß ein Wirtschaftsunternehmen seinen Platz außerhalb der Zivilgemeinschaft einnimmt und nicht in deren Mitte.
Meine Damen und Herren, nicht nur unsere Fürsorgepflicht für einen Teil der lebensnotwendigen Infrastruktur unserer Region führt dazu, daß die Mainova AG eine besondere gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen hat. Wir nehmen grundsätzlich einen Platz inmitten der Zivilgesellschaft ein. Daher schenken wir auch einer Vielzahl von Interessen Gehör, die auf uns einwirken. Die Wertung von Artikel 14 des Grundgesetzes, wonach Eigentum verpflichtet, gibt den rechtlichen Tenor vor. Dieser Tenor entspricht unserer inneren Überzeugung. Letztlich dient all jenes, was der Gesellschaft nutzt, auch dem Interesse des Unternehmens, das in dieser Gesellschaft beheimatet ist.
Meine Damen und Herren, beginnend mit dieser Hauptversammlung werden wir die Form unserer Berichterstattung zur Nachhaltigkeit verändern. Die bislang separat publizierten Umwelt- und Personalberichte entfallen. Deren Inhalte werden stattdessen integraler Bestandteil unseres Nachhaltigkeitsberichtes sein. Der erste Nachhaltigkeitsbericht mit dem Titel 'Wir leben Zukunft - Für die nächste Generation' liegt heute für Sie zur Mitnahme aus.
Erwähnen möchte ich, daß nachhaltiges Wirtschaften auch verlangt, regelmäßig unsere Kostenstrukturen zu überprüfen. Diese immer wiederkehrende, auch gesellschaftsrechtliche Pflichtaufgabe sichert unsere Investitionskraft und damit unsere Zukunftsfähigkeit ab. Im vergangenen Jahr haben wir ein Ergebnisverbesserungsprogramm initiiert und überprüfen seitdem verbundweit systematisch unsere Kosten, Prozesse und Ergebnispotentiale. Dies hat auch dazu geführt, daß wir unser Engagement im Spitzensport-Sponsoring gedrosselt haben. Unser Fördervolumen im Bereich des Breitensports, auf karitativem und gesellschaftlichem Feld wird dadurch jedoch nicht berührt.
Dank an die Mitarbeiter
Meine sehr geehrten Aktionärinnen und Aktionäre, was wäre Ihre Mainova ohne den Einsatz und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Die heutige Hauptversammlung bietet mir eine hervorragende Gelegenheit, den Beitrag unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Erfolg der Mainova herauszustellen und zu würdigen. Erlauben Sie mir deshalb, daß ich hier im Namen des gesamten Vorstandes unseren knapp 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich für ihr Engagement, für ihre Leistungsbereitschaft und für ihren tagtäglichen Einsatz danke. Jede und jeder Einzelne hat auch 2011 mit Herzblut daran mitgewirkt, daß die Mainova AG zu Recht den Ruf eines innovativen und leistungsstarken Unternehmens genießt.
Heute und in Zukunft ist die Belegschaft der Mainova AG deren wichtigste Ressource. Und weil wir wissen, daß der Wettbewerb um talentierte und zuverlässige Mitarbeiter schon längst begonnen hat, tun wir viel dafür, daß wir auch in diesem Wettbewerb weiterhin einen Spitzenplatz einnehmen.
Wir freuen uns daher über den außerordentlichen Erfolg unserer Personalpolitik. Die Mainova AG konnte aus dem Stand heraus den zweiten Platz beim Arbeitgebercheck TOP JOB in der Größenklasse 'Unternehmen über 500 Mitarbeiter' erreichen. Auf diese Auszeichnung, die uns bei der Akquise hochqualifizierter Mitarbeiter helfen wird, sind wir stolz.
Erzeugungsstrategie/ Windkraft in der Region
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Zukunft unserer Energieversorgung ist überwiegend regenerativ und dezentral und sie muß vor allem hocheffizient sein. Diese Überzeugung prägt schon seit geraumer Zeit die Strategie der Mainova AG als eines führenden regionalen Energieversorgers. Dezentral agierende und regional verankerte Versorgungsunternehmen werden künftig an Bedeutung gewinnen. Denn der Weg zu einer regenerativen Stromerzeugung bedeutet auch eine schrittweise Abkehr von den heute dominierenden zentralen Großkraftwerken. Er eröffnet damit eine reelle Chance, daß künftig wesentlich mehr Marktteilnehmer als die vier Verbundkonzerne am Markt für Stromerzeugung erfolgreich bestehen können.
Schon lange vor dem Beschluß zum Atomausstieg des Jahres 2011 haben wir unsere Strategie zur Stromerzeugung definiert. Diese genügt den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit, der Versorgungszuverlässigkeit und der Preiswürdigkeit. 500 Millionen Euro werden wir bis 2015 hierfür aufgewendet haben.
Meine Damen und Herren, als interessierte Betrachter der Mainova AG wissen Sie, daß unser Strommix bereits heute deutlich klimafreundlicher als der Bundesdurchschnitt ist. So wird für jede Kilowattstunde Mainova-Strom über 20 Prozent weniger CO2 ausgestoßen als im bundesweiten Durchschnitt. Der Anteil Erneuerbarer Energien macht mit rund 35 Prozent nicht nur den größten Anteil in unserem Strommix aus. Er liegt auch deutlich über der deutschlandweiten Quote von 18 Prozent. Und während die Bundesregierung die Zielsetzung ausgegeben hat, den Anteil der Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung bis 2020 auf 25 Prozent zu steigern, liegen wir, bezogen auf unsere Kraftwerke im Stadtgebiet Frankfurt, bereits heute bei rund 38 Prozent.
Schon jetzt produzieren wir knapp zwei Drittel des in unserem Netzgebiet vertriebenen Stroms selbst. Wir wollen diese Quote deutlich steigern. Den Schwerpunkt bilden die Erneuerbaren Energien und hierbei insbesondere die Windkraft.
Nachdem der Hessische Energiegipfel der Windkraft in Hessen neue Impulse verliehen hat, können wir verstärkt in Windkraftanlagen in unserer Region investieren. Im Ergebnis kann damit Strom in unmittelbarer geographischer Nähe zum Ballungsraum Frankfurt-Rhein-Main produziert werden und zwar dort, wo er auch verbraucht werden kann. Zudem sind zurzeit die Risiken bei Onshore-Windparks im Vergleich zu Offshore-Windkraftanlagen beherrschbarer und die Investitionsbudgets sind überschaubarer. Die Entwicklung im Offshore-Bereich vor den Küsten Deutschlands behalten wir gleichwohl im Auge.
Meine Damen und Herren, wir haben uns vorgenommen, bis Ende 2013 über Windkraftanlagen mit rund 100 MW installierter Leistung zu verfügen. Dabei wollen wir unsere Kunden und die Bürger der betroffenen Kommunen an der Finanzierung und am Ertrag teilhaben lassen.
Gleichwohl lassen sich Erneuerbare Energien dezentral nur voran bringen, wenn die Zusammenarbeit mit den Kommunen und Gemeinden reibungslos verläuft. Vor diesem Hintergrund möchte ich stellvertretend die anwesenden Bürgermeister derjenigen Gemeinden begrüßen, mit denen wir gemeinsam in den vergangenen Monaten den Weg zu mehr regionaler Windkraft gegangen sind. Vielen Dank dafür und herzliche Willkommensgrüße dem Bürgermeister der Gemeinde Hohenahr, Herrn Armin Frink, dem Bürgermeister der Gemeinde Karben, Herrn Guido Rahn sowie dem Bürgermeister der Gemeinde Siegbach, Herrn Berndt Happel.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie bereits erwähnt, planen wir einen erheblichen Zubau an Windparks. In den kommenden zwei bis drei Jahren wollen wir allein in Hessen und Bayern 15 bis 20 Windparks neu errichten. Zu diesem Zweck haben wir mit der ABO Wind AG, einem in Wiesbaden ansässigen Projektentwickler, einen Kooperationsvertrag geschlossen. In der ABO Wind AG haben wir einen verlässlichen und sachkundigen Partner gefunden, der sich durch seine über 15-jährige Erfahrung in der Planung von Windkraftanlagen auszeichnet. Als erster Meilenstein dieser Kooperation wurde eine Windparkentwicklungsgesellschaft gegründet, die als Plattform für zukünftige gemeinsame Windparkprojekte dienen soll. Wir sind überzeugt, daß diese Kooperation dem weiteren Ausbau der Windkraft in der Region erheblichen Schub verleihen wird. Ich freue mich, daß heute sowohl der Aufsichtsratsvorsitzende der Abo Wind AG, Herr Jörg Lukowsky, als auch das Vorstandsmitglied, Herr Jochen Ahn, an unserer Hauptversammlung teilnehmen.
Mit dieser Zusammenarbeit folgen wir abermals unserer Überzeugung, daß wir durch Kooperationen - vorzugsweise in unserer Heimatregion - unsere Schlagkraft am Markt erhöhen können, ohne dabei unsere eigenständige, dezentrale Steuerungsfähigkeit und kommunale Verankerung aufgeben zu müssen. Kooperationen ermöglichen es, zu größeren Betriebseinheiten zu finden und Geschäfte zu tätigen, für die kommunale Energieversorger allein zu klein wären.
Meine Damen und Herren, aus aktuellem Anlaß will ich eine weitere, neue Kooperation ansprechen. Gemeinsam mit der Gas-Union GmbH etablieren wir gegenwärtig eine Dienstleistungsgesellschaft. Deren Angebot wird sich in erster Linie an Stadtwerke im Rhein-Main-Gebiet richten. Damit setzen wir auf einem weiteren Feld die langjährigen und erfolgreichen Aktivitäten mit der Gas-Union GmbH fort. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, daß die Gas-Union GmbH im Berichtsjahr ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hat. Die Maingas AG gehörte zu den Gründungsgesellschaftern. Der Anteil von heute 37,7 Prozent, den die Mainova AG am Stammkapital der Gas Union hält, besitzt folglich eine lange Tradition. Zu ihrem Firmenjubiläum möchte ich der Gas-Union GmbH im Namen des gesamten Vorstandes heute nochmals gratulieren. Zugleich danke ich der gesamten Belegschaft der Gas Union für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und ich freue mich, daß die beiden Geschäftsführer, Herr Arno Reintjes und Herr Hugo Wiemer, - wie schon so häufig - auch heute an unserer Hauptversammlungteilnehmen.
Netze
Erlauben Sie mir bitte abschließend einige Worte zu dem Thema der Energieversorgungsnetze. Diese nehmen eine ebenso bedeutende Schlüsselrolle für den Erfolg der Energiewende ein wie für den Erfolg der Mainova, die einen nicht unbedeutenden Ergebnisbeitrag aus dem Betrieb ihrer Energienetze erzielt.
Die gegenwärtige, lebhaft geführte, öffentliche Diskussion um die Errichtung neuer Stromleitungen bezieht sich fast ausschließlich auf Transportleitungen, die den Strom der Windparks aus dem Norden in die Verbrauchsschwerpunkte im Süden transportieren. Die wichtige Rolle der regionalen Stromverteilnetze wird dabei geflissentlich übersehen. Auch und insbesondere die Bundesnetzagentur unterstellt, daß die Stadtwerke, die im Wesentlichen die Verteilnetze betreiben, ihrer Verantwortung zur Daseinsfürsorge mit wesentlich niedrigeren Renditen für Neuinvestitionen nachkommen können als die deutlich anonymeren Betreiber von Transportnetzen. So werden uns lediglich Renditen von 4 bis 6 Prozent für Neuinvestitionen zugebilligt. Diese decken noch nicht einmal die Kapitalkosten.
Mehr als 95 Prozent - ich wiederhole 95 Prozent - der Erneuerbaren Energien werden dezentral in lokale Netze eingespeist. Die Versorgungszuverlässigkeit in unseren Städten hängt nicht zuletzt von der Leistungsfähigkeit der lokalen Netze ab. Hohe Investitionen sind unvermeidbar. Die Netze auf Mittel- und Niederspannungsebene sind so zu ertüchtigen, daß sie meß- und regelbar werden, um der dezentralen Erzeugungs- und Abnehmerstruktur zu genügen. Die Aussage, man müsse intelligente Netze errichten, ist bekanntermaßen gang und gäbe geworden.
Ihre Mainova AG, meine sehr geehrten Aktionärinnen und Aktionäre, startet mit einem Vorsprung in die Phase der Ertüchtigung der regionalen Netze. Die Netzinfrastruktur in unserem Versorgungsgebiet haben wir traditionell überdurchschnittlich leistungsfähig gehalten. Wir sind es schließlich gewohnt, daß die Unternehmen und Institutionen der Finanzbranche, wie die Europäische Zentralbank und die deutsche Bundesbank sowie viele Betreiber bedeutender Rechenzentren höchste Anforderungen an unsere Energienetze stellen.
Trotzdem werden für die Mainova AG in den kommenden Jahren kapitalintensive Investitionen in die Zukunftsfähigkeit ihrer regionalen Stromnetze erforderlich sein. Die Vorgaben der Bundesnetzagentur hinsichtlich der Netzrendite sind dafür zurzeit allerdings nicht hinreichend.
Fazit und Ausblick
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Koordinaten der Energieversorgung unseres dicht besiedelten, industriell geprägten Heimatlandes verschieben sich tiefgreifend und sie verschieben sich schnell. Vor uns liegen Jahre harter Arbeit und hoher Investitionen. Wahrscheinlich werden eines Tages unsere Enkel und Urenkel unsere Zeit als neue Gründerzeit der Energieversorgung bezeichnen, an deren Ende eine nachhaltig klima- und umweltschonende Stromerzeugung stand.
Auf jeden Fall bedeutet diese dynamische Periode eine große Verantwortung für die Energieversorgungsunternehmen, die gleichsam eine 'Operation am offenen Herzen' durchführen müssen. Denn bei allem notwendigen Wandel darf unser wirtschaftliches Rückgrat, dürfen die leistungsfähigen deutschen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, nicht durch eine unzureichende Versorgung beeinträchtigt werden. Auch darf ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht durch stark steigende Energiekosten geschwächt werden. Die Bundesregierung hat im letzten Jahr die Energiewende durch den Atomausstieg und ein umfangreiches Gesetzespaket beschleunigt. Damit wir diese Wende meistern, müssen nun Politik und Regulierungsbehörden schnell die richtigen Investitionsanreize setzen und die Investitionsbudgets dorthin lenken, wo sie den größten Nutzen entfalten. Dann, so bin ich überzeugt, wird die Energiewende nicht scheitern.
Ihre Mainova AG, meine sehr geehrten Aktionärinnen und Aktionäre, wird sich weiterhin erfolgreich an der Energiewende beteiligen und ihre herausragende Position auf allen Wettbewerbsfeldern erhalten.
- Wir werden in jede unserer Wertschöpfungsstufen investieren. Die Fähigkeit hierzu ist aufgrund unserer Profitabilität sichergestellt.
- Mit mehr als 200 Ingenieuren und rund 1.000 technisch qualifizierten Mitarbeitern besitzen wir in einem Umfange technisches Know-how, das uns von vielen unserer Wettbewerber deutlich positiv abhebt. Unser Wissen um die gesamte Breite innovativer Stromerzeugung verleiht uns im Markt einen Vorsprung.
- An unserer Kostenexzellenz arbeiten wir permanent. Wir sichern so unsere Fähigkeit zu günstigen Preisen für unsere Kunden ab und meistern auf diese Weise die Anforderungen der Kostenregulierung in den Energienetzen.
- Die Beschaffung von Energie und Material ist für uns ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hier verfügen wir über ausgezeichnete Voraussetzungen, indem wir uns der Einkaufsverbünde der Thüga, der Syneco und der Gas Union bedienen.
- Unsere Stärke im Vertrieb bauen wir konsequent weiter aus. Dabei kommen uns die Leistungsfähigkeit unseres Kundenservice ebenso zu Gute wie die Innovationsfähigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Dankbar sind wir für das ausgesprochen positive Unternehmensimage und das langjährig gewachsene Vertrauen, das uns sowohl die Menschen in Frankfurt-Rhein-Main, als auch unsere Privat- und Geschäftskunden entgegenbringen. Denn neben der Güte unserer Belegschaft ist und bleibt unser Ruf und das Vertrauen, das uns unsere Kunden, die Öffentlichkeit und Sie, unsere Aktionärinnen und Aktionäre, entgegenbringen, unsere wichtigste Unternehmensressource.
Meine Damen und Herren, die Zeiten sind schwierig.
Aber Ihr Unternehmen, die Mainova AG, hat allen Grund zu großer Zuversicht.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
Ende der Corporate News
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