Österreichs Finanzministerin Maria Fekter schließt nicht aus, dass auch Italien internationale Hilfe benötigen wird. "Es kann sein, dass es auch da zu Hilfsunterstützungen kommen kann", sagte Fekter am späten Montagabend im österreichischen Fernsehen. Sie bezog sich insbesondere auf die hohen Renditen, die Rom aktuell für frisches Kapital bieten muss. Dass Italien komplett vom europäischem Rettungsschirm aufgefangen wird, ist laut Fekter aber wohl nicht leistbar.
Was die Situation Griechenlands wenige Tage vor der für die nähere Zukunft des Landes entscheidenden Parlamentswahl angeht, äußerte sich die Finanzministerin zurückhaltend. Unabhängig vom Wahlausgang sei sie überzeugt, dass jede stabile Regierung nach Europa schauen werde, um Hilfsgelder zu bekommen. Sollte sich allerdings eine künftige Regierung nicht an die europäischen Vorgaben halten, "dann wird kein Geld fließen". Ob ein sofortiger Ausstieg Griechenlands aus dem Euro die automatische Folge wäre, wollte Fekter nicht einfach bejahen. Man wolle jedenfalls Anarchie vermeiden.
Etwas abgewinnen kann die Finanzministerin einer Art europäischer Fiskalunion. Dass die Einrichtung eines "EU-Finanzministers" in Österreich automatisch einer Volksabstimmung bedürfe, sieht Fekter nicht. Wenn alle Fakten dann einmal am Tisch lägen, müsse man diskutieren, ob ein Referendum notwendig sei./APA/bgf
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