Was für ein frustrierendes Marktumfeld, in dem wir uns in den letzten Monaten befinden. Wir haben mittlerweile seit gut 3 Monaten eine volatile und abwärtsgerichtete DAX-Entwicklung zu verzeichnen, in der bislang jeder Anstieg früher oder später wieder gnadenlos abverkauft wurde. Seit Mitte Mai befinden wir uns in einer Handelsspanne zwischen 5.900 und 6.400 Punkten. So haben mittlerweile wohl bereits viele Anleger frustriert das Handtuch geworfen und bleiben der Börse fern, was man auch an den niedrigen Handelsvolumina ablesen kann. Vor allem bei den Nebenwerten aus der zweiten und dritten Reihe ist 'fast nichts mehr los', wie wir aus Traderkreisen hören.
Nun ist die Frage, wann Teile der auf den Bankkonten vieler Investoren mittlerweile angehäuften Bargeldbestände wieder an die Börse zurück finden? Natürlich spätestens dann, wenn die Kurse wieder eine Weile stetig angestiegen sind, weil keine Verkäufer mehr auf tiefem Kursniveau übrig sind. Könnte es nun endlich so weit sein? Im Vergleich zu unserer letzten Ausgabe notiert der DAX bereits deutlich höher bei knapp 6.600 Punkten und befindet sich aktuell bereits oberhalb eines wichtigen Widerstands.
Nach dem positiven Ergebnis der Griechenland-Wahl, nach der es rasch zu einer erfolgreichen Regierungsbildung der Sparkurs-Befürworter kam, haben sich die Märkte zunächst deutlich entspannt und schöne Kursgewinne verzeichnet. Doch diese waren noch nicht das Startsignal für eine längere Rallye, denn als den Marktteilnehmern bewusst wurde, dass wieder einmal nur eine kleine Schlacht, aber nicht der Krieg gewonnen wurde, folgte ein scharfer Kursrücksetzer. Herabstufungen verschiedener europäischer Grossbanken durch Rating-Agenturen - insbesondere in Spanien - warfen die Euro-Optimisten wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Mittlerweile ist mit Zypern bereits das fünfte Land unter den Euro-Rettungsschirm gekrochen und auch in Italien musste mit der ältesten Bank der Welt Monte dei Paschi das drittgrösste Institut des Landes gerettet werden.
Nun wird auch spekuliert, dass Slowenien Hilfe benötigen könnte. Sieht man sich aber beispielsweise die März 2018er Anleihe an, dann zeigen 4,6 % Rendite p.a. aber (noch) keine Panikstimmung an.
Während die deutschen Fussballfans am Tag nach dem Ausscheiden der Nationalmannschaft bei der Fussball-EM eher ernüchtert waren, feierten die Börsianer am selben Tag die überraschenden Beschlüsse des EU-Gipfels in Brüssel mit einem DAX-Plus von über +4 %. Auch der Euro-Stoxx-50 stieg um +5 %, während der Euro fast +2 % auf 1,267 USD zulegte.
Das entscheidende Ergebnis des Krisengipfels war, dass die Banken der Euro-Zone nun direkten Zugriff auf den Rettungsschirm ESM bekommen sollen, sobald eine einheitliche Aufsicht installiert ist. Ausserdem sollen die Ansprüche des ESM nicht vorrangig vor denen anderer Gläubiger behandelt werden. Die Bundeskanzlerin dürfte den Beschlüssen nur zähneknirschend zugestimmt haben, denn diese sind zweifellos ein Schritt hin zur Vergemeinschaftung der Schulden - vor allem wenn Geschäftsbanken grosse Mengen kriselnder Staatsanleihen kaufen. Ist dies nun der entscheidende Durchbruch - oder gibt es schon bald das nächste erdrückende Euro-Problem? Nun, das vermag wohl noch niemand mit Sicherheit zu sagen, Fakt ist jedenfalls, dass in den vergangenen Jahren schon viele entscheidende Durchbrüche nach Krisentreffen gefeiert wurden. Hoffen wir also das Beste oder zumindest auf eine längere Beruhigung der Märkte - und nicht nur ein kurzes Strohfeuer.
In Japan konnte Premier Yoshihiko Noda sein Ziel einer deutlichen Anhebung der Mehrwertsteuer gegen erheblichen Widerstand aus den eigenen Reihen mit Hilfe der Opposition durchsetzen. Das Unterhaus des japanischen Parlaments segnete vergangene Woche einen in der Regierungspartei DPJ äusserst umstrittenen Gesetzesantrag zur schrittweisen Verdoppelung der Verbrauchssteuer von aktuell 5 % auf 10 % im Jahr 2015 ab. Diese Massnahme soll dazu beitragen, die demografisch bedingt steigenden Sozialkosten sowie die extrem hohe Staatsverschuldung von rund 200 % des BIP in den Griff zu bekommen.
Regierungschef Noda hatte sein politisches Schicksal an die Sozial- und Steuerreformgesetze gehängt und dabei eine Aufspaltung seiner eigenen Partei riskiert (die auch eingetreten ist), denn rund 50 Abgeordnete der eigenen Partei stimmten gegen die Reformen. Mit 10 % wird die Mehrwertsteuer aber immer noch in etwa halb so hoch liegen, wie in Europa, wo die Verbrauchssteuer (mit Ausnahme einiger ermässigter Produktgruppen, wie z.B. Lebensmittel, Bücher, Übernachtungen) meist um die 20 % beträgt (in der Schweiz 8 %; Deutschland 19 %; Österreich 20 %; Italien wird per 1.10.2012 von 21 % auf 23 % erhöht; Frankreich 19,6 %) und den grössten Anteil am Steueraufkommen hat. Hier hat die japanische Regierung also noch langfristiges Reserve-Potenzial für weitere Anhebungen, auch wenn diese dann natürlich eher langfristig und konjunkturschond eingeführt werden müssten.
Neues gibt es auch in Sachen der in Europa sehr umstrittenen Finanztransaktionssteuer. Nach einem Vierer-Gipfel der Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien wurde bekannt, dass mittlerweile insgesamt zehn EU-Länder zur Einführung einer Besteuerung von Finanzgeschäften bereit sind. Vor allem Paris ist ein eifriger Vorkämpfer für die neue Abgabe, denn in Frankreich wurde die ab August geplante Transaktionssteuer in Höhe von 0,1 % nun schon vor ihrer Einführung auf 0,2 % verdoppelt.
Gleichzeitig wurde eine zusätzliche Besteuerung von Dividenden in Höhe von 3 % eingeführt, um die Unternehmen dazu zu bewegen, mehr zu investieren oder höhere Löhne zu zahlen. Das Beispiel Frankreich zeigt, dass auch eine kleine Steuer bei Bedarf leicht erhöht werden kann, wenn diese erst einmal beschlossen wurde!
Kurzsichtige Politiker, die den grossen Finanzmarktakteuren (berechtigterweise) ans Portemonnaie wollen, übersehen, dass sie womöglich dem eigenen Börsenplatz durch die Einführung einer lokal beschränkten Transaktionssteuer erheblich schaden, denn grössere Geschäfte dürften dann vor allem in Ländern ohne Besteuerung, wie z.B. Grossbritannien oder den USA abgewickelt werden.
Im Jahr 2009 gab es von FDP-Bundestagsabgeordneten eine interessante Anfrage an die Regierung zu dem Thema. Darin wird beispielsweise auch beschrieben, wie die Steuer in Schweden den Kapitalmarkt ruiniert hat, weshalb sich Schweden (aufgrund dieser Erfahrung) gegen eine solche Steuer ausspricht. Diesen Lernprozess könnte man sich auch sparen, indem man sich sinnvollere Abgaben für die Finanzindustrie ohne Umgehungsmöglichkeiten überlegt oder - wenn man tatsächlich etwas gegen automatisiertes Trading mit Computerprogrammen tun möchte - mit z.B. einer Mindesthaltedauer solche Geschäfte töten möchte. Wir werden uns dieses Thema in den kommenden Wochen für Sie genauer ansehen und planen hierzu einen ausführlichen Bericht.
Erneut haben wir mit unserer Einschätzung der kommenden DAX-Entwicklung goldrichtig gelegen, als wir nahegelegt haben, auf einen Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal (schwarze Linien) zu setzen und einzusteigen. Von 6.160 Punkten ging es flott auf über 6.400 Zähler hinauf und nach einer Korrektur auf knapp 6.600 Punkte. Das Überschreiten des Widerstandes bei rund 6.400 Punkten (untere grüne Linie) war ein eindeutiges Signal für mögliche weitere Kursanstiege. Rasch könnte es nun in den Bereich von knapp 6.900 Punkten (obere grüne Linie) gehen, wo die nächste grössere Hürde wartet.
Ein Blick nach unten zeigt uns, dass im Falle neuer hoher Kursverluste vor allem die Marke von 5.900 Punkten (rote Linie) nicht unterschritten werden sollte - falls zuvor das psychologisch wichtige Niveau von 6.000 Punkten keinen Halt bietet. Geht es an die 5.900 Zähler heran, so sollte man genau darauf achten, wie sich der Markt verhält. Gibt es nur ein kurzes, vielleicht auch panikartiges Unterschreiten des markanten Juni-Tiefs mit anschliessenden Kursanstiegen, so wäre dies möglicherweise lediglich ein 'Ausstoppen' vieler Trader vor anstehenden grösseren Kursanstiegen. Damit hätten wir dann quasi ein Doppeltief oder eine sogenannte 'Bullenfalle' markiert. Dieses Szenario ist durch die jüngsten Anstiege jedoch in weite Ferne gerückt, sodass unser Blick eher nach oben gerichtet sein sollte. Zwar ist in einer so politischen Börse mit vielen abrupten Bewegungen zu rechnen, aber man kann natürlich auch die ganze Zeit neben dem Markt stehen und nie Farbe bekennen.
Im aktuellen Marktumfeld kann man also durchaus wieder einige Long-Positionen halten, gut durch Stop-Loss abgesichert, versteht sich. Unter 5.900 Punkten würde sich unsere optimistische Meinung wieder ändern - vorausgesetzt das Ganze ist kein kurzes 'Auswaschen zittriger Anleger'. Wer unserer Empfehlung gefolgt ist und bei ca. 6.150 Punkte eingestiegen ist, der könnte also durchaus einen weiten Stop im Bereich von 5.800 Punkten setzen oder auf diesem Kurslevel seine Aktienpositionen auflösen. Im Vergleich zu diesem Risiko sehen wir auf der anderen Seite die Chance auf eine schöne Sommer-Rallye von etlichen weiteren hundert Punkten plus. Wir sind also nun recht bullisch und halten mittel- bis langfristig sogar neue Jahreshochs für möglich!
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 4.7.2012.
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Nun ist die Frage, wann Teile der auf den Bankkonten vieler Investoren mittlerweile angehäuften Bargeldbestände wieder an die Börse zurück finden? Natürlich spätestens dann, wenn die Kurse wieder eine Weile stetig angestiegen sind, weil keine Verkäufer mehr auf tiefem Kursniveau übrig sind. Könnte es nun endlich so weit sein? Im Vergleich zu unserer letzten Ausgabe notiert der DAX bereits deutlich höher bei knapp 6.600 Punkten und befindet sich aktuell bereits oberhalb eines wichtigen Widerstands.
Nach dem positiven Ergebnis der Griechenland-Wahl, nach der es rasch zu einer erfolgreichen Regierungsbildung der Sparkurs-Befürworter kam, haben sich die Märkte zunächst deutlich entspannt und schöne Kursgewinne verzeichnet. Doch diese waren noch nicht das Startsignal für eine längere Rallye, denn als den Marktteilnehmern bewusst wurde, dass wieder einmal nur eine kleine Schlacht, aber nicht der Krieg gewonnen wurde, folgte ein scharfer Kursrücksetzer. Herabstufungen verschiedener europäischer Grossbanken durch Rating-Agenturen - insbesondere in Spanien - warfen die Euro-Optimisten wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Mittlerweile ist mit Zypern bereits das fünfte Land unter den Euro-Rettungsschirm gekrochen und auch in Italien musste mit der ältesten Bank der Welt Monte dei Paschi das drittgrösste Institut des Landes gerettet werden.
Nun wird auch spekuliert, dass Slowenien Hilfe benötigen könnte. Sieht man sich aber beispielsweise die März 2018er Anleihe an, dann zeigen 4,6 % Rendite p.a. aber (noch) keine Panikstimmung an.
Während die deutschen Fussballfans am Tag nach dem Ausscheiden der Nationalmannschaft bei der Fussball-EM eher ernüchtert waren, feierten die Börsianer am selben Tag die überraschenden Beschlüsse des EU-Gipfels in Brüssel mit einem DAX-Plus von über +4 %. Auch der Euro-Stoxx-50 stieg um +5 %, während der Euro fast +2 % auf 1,267 USD zulegte.
Das entscheidende Ergebnis des Krisengipfels war, dass die Banken der Euro-Zone nun direkten Zugriff auf den Rettungsschirm ESM bekommen sollen, sobald eine einheitliche Aufsicht installiert ist. Ausserdem sollen die Ansprüche des ESM nicht vorrangig vor denen anderer Gläubiger behandelt werden. Die Bundeskanzlerin dürfte den Beschlüssen nur zähneknirschend zugestimmt haben, denn diese sind zweifellos ein Schritt hin zur Vergemeinschaftung der Schulden - vor allem wenn Geschäftsbanken grosse Mengen kriselnder Staatsanleihen kaufen. Ist dies nun der entscheidende Durchbruch - oder gibt es schon bald das nächste erdrückende Euro-Problem? Nun, das vermag wohl noch niemand mit Sicherheit zu sagen, Fakt ist jedenfalls, dass in den vergangenen Jahren schon viele entscheidende Durchbrüche nach Krisentreffen gefeiert wurden. Hoffen wir also das Beste oder zumindest auf eine längere Beruhigung der Märkte - und nicht nur ein kurzes Strohfeuer.
In Japan konnte Premier Yoshihiko Noda sein Ziel einer deutlichen Anhebung der Mehrwertsteuer gegen erheblichen Widerstand aus den eigenen Reihen mit Hilfe der Opposition durchsetzen. Das Unterhaus des japanischen Parlaments segnete vergangene Woche einen in der Regierungspartei DPJ äusserst umstrittenen Gesetzesantrag zur schrittweisen Verdoppelung der Verbrauchssteuer von aktuell 5 % auf 10 % im Jahr 2015 ab. Diese Massnahme soll dazu beitragen, die demografisch bedingt steigenden Sozialkosten sowie die extrem hohe Staatsverschuldung von rund 200 % des BIP in den Griff zu bekommen.
Regierungschef Noda hatte sein politisches Schicksal an die Sozial- und Steuerreformgesetze gehängt und dabei eine Aufspaltung seiner eigenen Partei riskiert (die auch eingetreten ist), denn rund 50 Abgeordnete der eigenen Partei stimmten gegen die Reformen. Mit 10 % wird die Mehrwertsteuer aber immer noch in etwa halb so hoch liegen, wie in Europa, wo die Verbrauchssteuer (mit Ausnahme einiger ermässigter Produktgruppen, wie z.B. Lebensmittel, Bücher, Übernachtungen) meist um die 20 % beträgt (in der Schweiz 8 %; Deutschland 19 %; Österreich 20 %; Italien wird per 1.10.2012 von 21 % auf 23 % erhöht; Frankreich 19,6 %) und den grössten Anteil am Steueraufkommen hat. Hier hat die japanische Regierung also noch langfristiges Reserve-Potenzial für weitere Anhebungen, auch wenn diese dann natürlich eher langfristig und konjunkturschond eingeführt werden müssten.
Neues gibt es auch in Sachen der in Europa sehr umstrittenen Finanztransaktionssteuer. Nach einem Vierer-Gipfel der Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien wurde bekannt, dass mittlerweile insgesamt zehn EU-Länder zur Einführung einer Besteuerung von Finanzgeschäften bereit sind. Vor allem Paris ist ein eifriger Vorkämpfer für die neue Abgabe, denn in Frankreich wurde die ab August geplante Transaktionssteuer in Höhe von 0,1 % nun schon vor ihrer Einführung auf 0,2 % verdoppelt.
Gleichzeitig wurde eine zusätzliche Besteuerung von Dividenden in Höhe von 3 % eingeführt, um die Unternehmen dazu zu bewegen, mehr zu investieren oder höhere Löhne zu zahlen. Das Beispiel Frankreich zeigt, dass auch eine kleine Steuer bei Bedarf leicht erhöht werden kann, wenn diese erst einmal beschlossen wurde!
Kurzsichtige Politiker, die den grossen Finanzmarktakteuren (berechtigterweise) ans Portemonnaie wollen, übersehen, dass sie womöglich dem eigenen Börsenplatz durch die Einführung einer lokal beschränkten Transaktionssteuer erheblich schaden, denn grössere Geschäfte dürften dann vor allem in Ländern ohne Besteuerung, wie z.B. Grossbritannien oder den USA abgewickelt werden.
Im Jahr 2009 gab es von FDP-Bundestagsabgeordneten eine interessante Anfrage an die Regierung zu dem Thema. Darin wird beispielsweise auch beschrieben, wie die Steuer in Schweden den Kapitalmarkt ruiniert hat, weshalb sich Schweden (aufgrund dieser Erfahrung) gegen eine solche Steuer ausspricht. Diesen Lernprozess könnte man sich auch sparen, indem man sich sinnvollere Abgaben für die Finanzindustrie ohne Umgehungsmöglichkeiten überlegt oder - wenn man tatsächlich etwas gegen automatisiertes Trading mit Computerprogrammen tun möchte - mit z.B. einer Mindesthaltedauer solche Geschäfte töten möchte. Wir werden uns dieses Thema in den kommenden Wochen für Sie genauer ansehen und planen hierzu einen ausführlichen Bericht.
Erneut haben wir mit unserer Einschätzung der kommenden DAX-Entwicklung goldrichtig gelegen, als wir nahegelegt haben, auf einen Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal (schwarze Linien) zu setzen und einzusteigen. Von 6.160 Punkten ging es flott auf über 6.400 Zähler hinauf und nach einer Korrektur auf knapp 6.600 Punkte. Das Überschreiten des Widerstandes bei rund 6.400 Punkten (untere grüne Linie) war ein eindeutiges Signal für mögliche weitere Kursanstiege. Rasch könnte es nun in den Bereich von knapp 6.900 Punkten (obere grüne Linie) gehen, wo die nächste grössere Hürde wartet.
Ein Blick nach unten zeigt uns, dass im Falle neuer hoher Kursverluste vor allem die Marke von 5.900 Punkten (rote Linie) nicht unterschritten werden sollte - falls zuvor das psychologisch wichtige Niveau von 6.000 Punkten keinen Halt bietet. Geht es an die 5.900 Zähler heran, so sollte man genau darauf achten, wie sich der Markt verhält. Gibt es nur ein kurzes, vielleicht auch panikartiges Unterschreiten des markanten Juni-Tiefs mit anschliessenden Kursanstiegen, so wäre dies möglicherweise lediglich ein 'Ausstoppen' vieler Trader vor anstehenden grösseren Kursanstiegen. Damit hätten wir dann quasi ein Doppeltief oder eine sogenannte 'Bullenfalle' markiert. Dieses Szenario ist durch die jüngsten Anstiege jedoch in weite Ferne gerückt, sodass unser Blick eher nach oben gerichtet sein sollte. Zwar ist in einer so politischen Börse mit vielen abrupten Bewegungen zu rechnen, aber man kann natürlich auch die ganze Zeit neben dem Markt stehen und nie Farbe bekennen.
Im aktuellen Marktumfeld kann man also durchaus wieder einige Long-Positionen halten, gut durch Stop-Loss abgesichert, versteht sich. Unter 5.900 Punkten würde sich unsere optimistische Meinung wieder ändern - vorausgesetzt das Ganze ist kein kurzes 'Auswaschen zittriger Anleger'. Wer unserer Empfehlung gefolgt ist und bei ca. 6.150 Punkte eingestiegen ist, der könnte also durchaus einen weiten Stop im Bereich von 5.800 Punkten setzen oder auf diesem Kurslevel seine Aktienpositionen auflösen. Im Vergleich zu diesem Risiko sehen wir auf der anderen Seite die Chance auf eine schöne Sommer-Rallye von etlichen weiteren hundert Punkten plus. Wir sind also nun recht bullisch und halten mittel- bis langfristig sogar neue Jahreshochs für möglich!
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 4.7.2012.
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