Nach monatelangem Auf und Ab scheinen die Märkte nun wieder Tritt gefunden zu haben, sodass sich ein klarer Aufwärtstrend etablieren konnte. Unsere Entscheidung vor wenigen Wochen bei 6.150 Punkten ins Bullenlager zu wechseln und Farbe zu bekennen war goldrichtig und wir liegen seitdem rund +10 % vorn. Wir sind der Meinung, dass die Kursrallye durchaus noch um einiges weiter laufen könnte, falls es keine weiteren Katastrophen in der Euro-Politik gibt. Im Moment sieht es jedoch nicht danach aus, denn anscheinend haben die Politiker erkannt, dass nur unbegrenzte Garantie- und Kreditsummen das Vertrauen wirksam wiederherstellen können. Ob dabei Griechenland aufgrund fehlender Sparanstrengungen pleite geht und aus dem Euro ausscheidet dürfte auch nicht mehr die allergrösste Rolle spielen. Aktuell findet sich der DAX bei ca. 6.754 Punkten.
Griechenland prüft angesichts drastisch schwindender Finanzmittel die Ausgabe weiter kurz laufender Anleihen im August. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sollen in diesem Monat einmonatige Papiere im Volumen von sechs Mrd. Euro ausgegeben werden, statt geplanter 3-4 Mrd. Euro. Am Dienstag hatte die Regierung Alarm geschlagen, weil so gut wie keine Barmittel mehr vorhanden seien und man ohne frisches Geld viele öffentliche Ausgaben - wie Beamtengehälter, Renten oder Sozialleistungen - nicht mehr bezahlen und auch seinen Schuldendienst nicht erfüllen kann.
Die Regierungsparteien haben sich indes immer noch nicht auf geplante neue Sparmassnahmen im Volumen von 11,5 Mrd. Euro über kommenden beiden Jahre verständigen können. Die Vorsitzenden der Koalitionsparteien haben sich am gestrigen Mittwochnachmittag diesbezüglich bereits zum dritten Mal getroffen. Solange es hier keine Einigung gibt, kann die Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank auch kein grünes Licht für weitere Finanzhilfen geben. Es dürfte sich auch gleichzeitig um die letzte Chance handeln, doch noch Euro-Finanzhilfen zu bekommen und eine Pleite mit anschliessendem Euro-Austritt abzuwenden.
Wohl in erster Linie aufgrund krisenbedingter Auswanderung sinkt die griechische Bevölkerung derzeit recht drastisch. Lebten im Jahr 2001 noch rund 11 Mio. Menschen in Griechenland, so sind es heute, rund 10 Jahre später mit 9,9 Mio. Einwohnern deutliche -10 % weniger. Näher betrachtet, gibt es diesen deutlichen Rückgang aber aufgrund geänderter Zähl-Regeln, wie dieser Bericht erläutert. Dennoch, auch bei berichtigten Statistiken gab es mit -3 % einen Rückgang der Bevölkerung, der sich entsprechend negativ auf die Wirtschaftsleistung eines Landes auswirkt.
Die Börsen warten auf den angekündigten grossen Befreiungsschlag der Europäischen Zentralbank - sogar von einem Geheimplan ist die Rede. Heute Donnerstag kommt der EZB-Rat zusammen und entscheidet über neue Schritte im Kampf gegen die Euro-Krise. Allein die Hoffnung auf drastische Massnahmen sorgt seit Tagen für Entspannung an den Anleihenmärkten und Euphorie an den Börsen, die den höchsten Stand seit Mai erreichten. Ausgelöst wurden die hohen Erwartungen durch folgende Ankündigung von EZB-Chef Mario Draghi: 'Die EZB ist bereit, alles Notwendige zum Erhalt des Euro zu tun.'
Der Druck auf die EZB ist nun dementsprechend hoch, denn auf die wohlklingenden aber noch unscharfen Aussagen müssen natürlich auch Taten folgen. Es wird erwartet, dass die Zentralbank - ohne Inflationsgefahren aus den Augen zu lassen - Geld druckt, beispielsweise durch den erwarteten erneuten Kauf von Krisen-Staatsanleihen. Dies würde auch die Renditen der Problemstaaten drücken und mithelfen, die steigende Zinslast für diese Länder (längerfristig) deutlich zu senken, was wiederum die entsprechenden Staatsausgaben senken würde. Aus der Sicht des IWF sind zwei volle Prozentpunkte der Zinsaufschläge von Italien und Spanien der Spekulation geschuldet, sodass ein Aufkauf von Anleihen möglicherweise sogar gerechtfertigt wäre.
Die Staatschefs von Frankreich, Italien und Spanien sowie führende Mitglieder des EZB-Rats treten darüber hinaus dafür ein, den geplanten Rettungsschirm ESM mit einer Banklizenz auszustatten, während Deutschland strikt gegen diesen Vorschlag ist. Der ESM müsste sich mit einer Banklizenz nicht nur über die Kapitalmärkte finanzieren, sondern könnte sich quasi unbegrenzt Geld bei der EZB besorgen, indem er Staatsanleihen von Krisenländern kauft, die dann wiederum als Sicherheit für neue Kredite bei der EZB dienen, was weitere Anleihenkäufe ermöglicht.
Währenddessen plagen sogar die Konjunktur-Lokomotive China arge Wachstumssorgen, denn der chinesische Produktionssektor ist im Juli kaum noch gewachsen. Der monatlich erhobene chinesische Einkaufsmanager-Index (PMI) erreichte nur den Wert von 50,1 nach 50,2 im Vormonat und lag damit gerade noch über der Marke von 50, die für Wachstum steht. So schwach ist der PMI seit acht Monaten nicht mehr ausgefallen. Im April wurde noch ein deutlich höherer Wert von 53,4 gemeldet, laut der chinesischen Vereinigung für Logistik und Einkauf (CLFP), die den PMI berechnet und veröffentlicht.
Der Index fiel saisonbedingt durch einen Rückgang in Produktion und Bauwirtschaft, so die Pressemeldungen. Derzeit würden wegen der verringerten Nachfrage allgemein Überkapazitäten abgebaut. Chinas Wirtschaftswachstum war zuletzt im zweiten Quartal auf ein Drei-Jahres-Tief gefallen und auch die chinesischen Exporte verzeichnen im Zuge der Euro-Krise deutliche Rückgänge. Der CLFP zufolge war im Juli aber vor allem in den Branchen Petrochemie, Lebensmittelverarbeitung, Elektronik und Maschinenbau ein Aufwärtstrend spürbar.
Abermals lagen wir mit unserer sehr optimistischen DAX-Prognose richtig. Von 6.150 Punkten - als wir Mitte Juni zu den Optimisten überwechselten - ging es mittlerweile um gut +10 % auf aktuell 6.754 Zähler nach oben. Doch gibt es nach diesem Anstieg nun noch ein weiteres nennenswertes Kurspotenzial? Durchaus! So lange nichts Gravierendes passiert, gibt es unserer Meinung nach aktuell keinen Grund auszusteigen und Gewinne mitzunehmen. Möglicherweise hat sogar bereits ein neuer Bullenmarkt begonnen. Natürlich kann es eine Pause zum Verschnaufen geben, wie vor ca. 2 Wochen, aber das gehört nunmal dazu. Im Chart sieht man einen etwa 1.500 Punkte breiten Aufwärtstrend (violette Linien), der aktuell bei ca. 6.150 Punkten verläuft und nicht mehr signifikant unterschritten werden sollte. Es sieht also insgesamt weiter gut aus für die Bullen.
Nach oben hin gibt es bei ca. 6.900 Punkten (obere schwarze und untere grüne Linie) einen ersten nennenswerten Widerstand, den es zu überwinden gilt. Es könnte durchaus eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, bis diese Marke nachhaltig überschritten wird, aber auch ein flotter Durchmarsch ist denkbar. So oder so gibt es danach erst wieder beim Jahreshoch bei ca. 7.200 Punkten eine wichtige Marke (obere grüne Linie). Sollte auch dieses Niveau überschritten werden, so dürfte der breite Trendkanal bis ans 2011er Jahreshoch bei 7.600 Zählern führen. Richten wir den Blick nach unten, so fällt zunächst die untere Begrenzungslinie eines kleineren Aufwärtstrends (schwarze Linien) ins Auge, also in etwa der Bereich bei 6.450 Punkten. Wie bereits erwähnt, kommt danach der sehr breite Trend ins Spiel, der momentan bei um die 6.150 Zählern verläuft. Richtig brenzlig würde dann ein Unterschreiten der 5.900 Punkte, in einem solchen Szenario dürften alle Stricke reissen. Hiervon gehen wir aber vorerst einmal nicht aus.
Als Strategie-Empfehlung raten wir investierten Anlegern unbedingt dabeizubleiben, solange keine wirklich dunklen Wolken aufziehen. Und damit meinen wir keine Negativschlagzeilen zum Euro oder ähnliches, sondern vor allem eine charttechnische Eintrübung des Bildes durch heftige und anhaltende Abverkäufe. Wer noch nicht investiert ist, kann durchaus bei Rücksetzern einsteigen, aber wie immer nur mit sinnvollen Stops abgesichert. Sollten wir den breiteren Aufwärtstrend nach unten verlassen, so würden wir bereits die Reissleine ziehen und aussteigen. In der Zwischenzeit bleiben wir optimistisch und halten Anstiege übers Jahreshoch für deutlich wahrscheinlicher.
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 2.8.2012.
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Griechenland prüft angesichts drastisch schwindender Finanzmittel die Ausgabe weiter kurz laufender Anleihen im August. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sollen in diesem Monat einmonatige Papiere im Volumen von sechs Mrd. Euro ausgegeben werden, statt geplanter 3-4 Mrd. Euro. Am Dienstag hatte die Regierung Alarm geschlagen, weil so gut wie keine Barmittel mehr vorhanden seien und man ohne frisches Geld viele öffentliche Ausgaben - wie Beamtengehälter, Renten oder Sozialleistungen - nicht mehr bezahlen und auch seinen Schuldendienst nicht erfüllen kann.
Die Regierungsparteien haben sich indes immer noch nicht auf geplante neue Sparmassnahmen im Volumen von 11,5 Mrd. Euro über kommenden beiden Jahre verständigen können. Die Vorsitzenden der Koalitionsparteien haben sich am gestrigen Mittwochnachmittag diesbezüglich bereits zum dritten Mal getroffen. Solange es hier keine Einigung gibt, kann die Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank auch kein grünes Licht für weitere Finanzhilfen geben. Es dürfte sich auch gleichzeitig um die letzte Chance handeln, doch noch Euro-Finanzhilfen zu bekommen und eine Pleite mit anschliessendem Euro-Austritt abzuwenden.
Wohl in erster Linie aufgrund krisenbedingter Auswanderung sinkt die griechische Bevölkerung derzeit recht drastisch. Lebten im Jahr 2001 noch rund 11 Mio. Menschen in Griechenland, so sind es heute, rund 10 Jahre später mit 9,9 Mio. Einwohnern deutliche -10 % weniger. Näher betrachtet, gibt es diesen deutlichen Rückgang aber aufgrund geänderter Zähl-Regeln, wie dieser Bericht erläutert. Dennoch, auch bei berichtigten Statistiken gab es mit -3 % einen Rückgang der Bevölkerung, der sich entsprechend negativ auf die Wirtschaftsleistung eines Landes auswirkt.
Die Börsen warten auf den angekündigten grossen Befreiungsschlag der Europäischen Zentralbank - sogar von einem Geheimplan ist die Rede. Heute Donnerstag kommt der EZB-Rat zusammen und entscheidet über neue Schritte im Kampf gegen die Euro-Krise. Allein die Hoffnung auf drastische Massnahmen sorgt seit Tagen für Entspannung an den Anleihenmärkten und Euphorie an den Börsen, die den höchsten Stand seit Mai erreichten. Ausgelöst wurden die hohen Erwartungen durch folgende Ankündigung von EZB-Chef Mario Draghi: 'Die EZB ist bereit, alles Notwendige zum Erhalt des Euro zu tun.'
Der Druck auf die EZB ist nun dementsprechend hoch, denn auf die wohlklingenden aber noch unscharfen Aussagen müssen natürlich auch Taten folgen. Es wird erwartet, dass die Zentralbank - ohne Inflationsgefahren aus den Augen zu lassen - Geld druckt, beispielsweise durch den erwarteten erneuten Kauf von Krisen-Staatsanleihen. Dies würde auch die Renditen der Problemstaaten drücken und mithelfen, die steigende Zinslast für diese Länder (längerfristig) deutlich zu senken, was wiederum die entsprechenden Staatsausgaben senken würde. Aus der Sicht des IWF sind zwei volle Prozentpunkte der Zinsaufschläge von Italien und Spanien der Spekulation geschuldet, sodass ein Aufkauf von Anleihen möglicherweise sogar gerechtfertigt wäre.
Die Staatschefs von Frankreich, Italien und Spanien sowie führende Mitglieder des EZB-Rats treten darüber hinaus dafür ein, den geplanten Rettungsschirm ESM mit einer Banklizenz auszustatten, während Deutschland strikt gegen diesen Vorschlag ist. Der ESM müsste sich mit einer Banklizenz nicht nur über die Kapitalmärkte finanzieren, sondern könnte sich quasi unbegrenzt Geld bei der EZB besorgen, indem er Staatsanleihen von Krisenländern kauft, die dann wiederum als Sicherheit für neue Kredite bei der EZB dienen, was weitere Anleihenkäufe ermöglicht.
Währenddessen plagen sogar die Konjunktur-Lokomotive China arge Wachstumssorgen, denn der chinesische Produktionssektor ist im Juli kaum noch gewachsen. Der monatlich erhobene chinesische Einkaufsmanager-Index (PMI) erreichte nur den Wert von 50,1 nach 50,2 im Vormonat und lag damit gerade noch über der Marke von 50, die für Wachstum steht. So schwach ist der PMI seit acht Monaten nicht mehr ausgefallen. Im April wurde noch ein deutlich höherer Wert von 53,4 gemeldet, laut der chinesischen Vereinigung für Logistik und Einkauf (CLFP), die den PMI berechnet und veröffentlicht.
Der Index fiel saisonbedingt durch einen Rückgang in Produktion und Bauwirtschaft, so die Pressemeldungen. Derzeit würden wegen der verringerten Nachfrage allgemein Überkapazitäten abgebaut. Chinas Wirtschaftswachstum war zuletzt im zweiten Quartal auf ein Drei-Jahres-Tief gefallen und auch die chinesischen Exporte verzeichnen im Zuge der Euro-Krise deutliche Rückgänge. Der CLFP zufolge war im Juli aber vor allem in den Branchen Petrochemie, Lebensmittelverarbeitung, Elektronik und Maschinenbau ein Aufwärtstrend spürbar.
Abermals lagen wir mit unserer sehr optimistischen DAX-Prognose richtig. Von 6.150 Punkten - als wir Mitte Juni zu den Optimisten überwechselten - ging es mittlerweile um gut +10 % auf aktuell 6.754 Zähler nach oben. Doch gibt es nach diesem Anstieg nun noch ein weiteres nennenswertes Kurspotenzial? Durchaus! So lange nichts Gravierendes passiert, gibt es unserer Meinung nach aktuell keinen Grund auszusteigen und Gewinne mitzunehmen. Möglicherweise hat sogar bereits ein neuer Bullenmarkt begonnen. Natürlich kann es eine Pause zum Verschnaufen geben, wie vor ca. 2 Wochen, aber das gehört nunmal dazu. Im Chart sieht man einen etwa 1.500 Punkte breiten Aufwärtstrend (violette Linien), der aktuell bei ca. 6.150 Punkten verläuft und nicht mehr signifikant unterschritten werden sollte. Es sieht also insgesamt weiter gut aus für die Bullen.
Nach oben hin gibt es bei ca. 6.900 Punkten (obere schwarze und untere grüne Linie) einen ersten nennenswerten Widerstand, den es zu überwinden gilt. Es könnte durchaus eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, bis diese Marke nachhaltig überschritten wird, aber auch ein flotter Durchmarsch ist denkbar. So oder so gibt es danach erst wieder beim Jahreshoch bei ca. 7.200 Punkten eine wichtige Marke (obere grüne Linie). Sollte auch dieses Niveau überschritten werden, so dürfte der breite Trendkanal bis ans 2011er Jahreshoch bei 7.600 Zählern führen. Richten wir den Blick nach unten, so fällt zunächst die untere Begrenzungslinie eines kleineren Aufwärtstrends (schwarze Linien) ins Auge, also in etwa der Bereich bei 6.450 Punkten. Wie bereits erwähnt, kommt danach der sehr breite Trend ins Spiel, der momentan bei um die 6.150 Zählern verläuft. Richtig brenzlig würde dann ein Unterschreiten der 5.900 Punkte, in einem solchen Szenario dürften alle Stricke reissen. Hiervon gehen wir aber vorerst einmal nicht aus.
Als Strategie-Empfehlung raten wir investierten Anlegern unbedingt dabeizubleiben, solange keine wirklich dunklen Wolken aufziehen. Und damit meinen wir keine Negativschlagzeilen zum Euro oder ähnliches, sondern vor allem eine charttechnische Eintrübung des Bildes durch heftige und anhaltende Abverkäufe. Wer noch nicht investiert ist, kann durchaus bei Rücksetzern einsteigen, aber wie immer nur mit sinnvollen Stops abgesichert. Sollten wir den breiteren Aufwärtstrend nach unten verlassen, so würden wir bereits die Reissleine ziehen und aussteigen. In der Zwischenzeit bleiben wir optimistisch und halten Anstiege übers Jahreshoch für deutlich wahrscheinlicher.
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 2.8.2012.
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