
Ein Aspekt ist den Autoren besonders wichtig: Die finanzielle Bildung benötigt nach ihrer Ansicht ein Ankerfach in der Schule, an das sie sinnhaft gekoppelt werden kann. Dies könne, so die Bildungsexperten, nur die ökonomische Bildung, sprich ein Fach Wirtschaft leisten. Auf 92 Seiten liefern die Autoren eine Vorstellung davon, wie ein Konzept für die finanzielle Bildung in Deutschland aussehen könnte.
Niedersachsen dient als Beispiel, da die Umsetzung im föderalen Bildungssystem ohnehin nur von Bundesland zu Bundesland einlösbar sei. "Es geht nicht um Rezepte für die beste Geldanlage," erläutert Kaminski, "bei der finanziellen Bildung müssen generell wirtschaftliche Zusammenhänge und Grundeinsichten vermittelt werden, die auch in zehn oder 20 Jahren noch tragfähig sind." Zentral sei die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften, die mit entsprechenden Ausbildungsstudiengängen an den Landesuniversitäten verbunden werden müsste, so der Institutsleiter des IÖB. Fächer wie zum Beispiel Hauswirtschaft oder Verbraucherbildung greifen nach Ansicht der Oldenburger Bildungswissenschaftler zu kurz, weil sie die Wirtschaft zumeist allein aus der Verbraucherperspektive betrachten und so Zusammenhänge des Verhaltens von privaten Haushalten, Unternehmen und Staat nicht ausgeschöpft werden. "Themen wie Finanzmarktregulierung oder Falschberatung könnten dann kaum Bestandteil des Unterrichts werden", so Stephan Friebel.
Zwar ist der Nutzen von Finanzkompetenz für die breite Bevölkerung weithin unbestritten, aber die seriöse Etablierung entsprechender Ziel- Inhaltskonzepte in das allgemeinbildende Schulsystem ist immer noch ungelöst. Mit dem Arbeitspapier "Finanzielle Allgemeinbildung als Bestandteil der ökonomischen Bildung" wird die Hoffnung verknüpft, die Debatte ein Stück zum Nutzen für Kinder und Jugendliche weiterzutreiben. Das Papier steht auf der Homepage des IÖB: http://www.ioeb.de/informationsmaterial
Originaltext: Institut für Ökonomische Bildung gemeinnützige GmbH (IÖB) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/103153 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_103153.rss2
Pressekontakt: Dr. Claudia Verstraete, Institut für Ökonomische Bildung gemeinnützige GmbH An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Tel.: +49(0)441/361303-21 E-Mail: verstraete@ioeb.de Internet: www.ioeb.de
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