Die zweite Oktoberwoche wies das schlechteste Resultat seit Anfang Juni auf und stand allgemein unter Verkaufsdruck trotz positiver Wirtschaftsstatistiken. Lediglich Öl konnte sich verbessern (grüner Pfeil): dennoch liegt Texas-Öl (WTI) als einziger Index der Tabelle weiterhin im Minus seit Jahresbeginn (roter Pfeil). Platin verlor im Wochenverlauf am meisten (roter Pfeil). Silber lag am Freitag an letzter Stelle (roter Pfeil), während der Euro Tagessieger wurde (grüner Pfeil). Der DAX führt weiterhin seit Jahresbeginn die Tabelle mit einem eindrucksvollen Plus von fast 23% an (grüner Pfeil).
Auch wenn die bisherigen Quartalsergebnisse wenig überzeugten, gab es keine herben Enttäuschungen. Nachdem der S&P 500 Index sechs Tage lang im Minus schloss, deutet die Markttechnik auf eine überverkaufte Situation hin, so dass in den kommenden Tagen eher mit steigenden Kursen zu rechnen ist.
Der Börsenverlauf in diesem Jahr weist eine deutliche Volatilität auf. Die Index-Gewinne beim DAX im ersten Quartal wurden bis Anfang Juni wieder vollkommen abgegeben. Ähnlich war es beim Dow Jones, obwohl hier der Anstieg nicht so stark ausgeprägt war. Der bisherige Jahreshöchststand trat beim DAX am 21. September (grüner Pfeil) ein und beim Dow Jones am 5. Oktober (blauer Pfeil). Auch der Schweizer Marktindex (SMI) erreichte am 5. Oktober sein bisheriges Jahreshoch, während die Wiener Börse (ATX) 4,5% unter seinem diesjährigen Höchststand vom 19. März liegt. Mit weiteren Indexverbesserungen rechne ich bei allen vier Indices in diesem Quartal. Beim Dow Jones halte ich sogar ein neues Rekordhoch noch in diesem Jahr für möglich, auch wenn der Weltwährungsfond (IMF) seine Wachstumsraten fuer dieses und auch das kommende Jahr etwas reduziert hat.
Die US-Wirtschaft überraschte in jüngster Zeit mit positiven Statistiken, was die Wiederwahlchancen von Präsident Obama erhöht, auch wenn die neuesten Umfragen ein Kopf-an-Kopf Rennen andeuten. Der Bausektor weist deutliche Verbesserungen auf und lässt hier den lang erwarteten Erholungstrend erkennen. Auch der Arbeitsmarkt ist besser als befürchtet (Blog vom 7. Oktober). Besonders eindrucksvoll ist die Verbraucherstimmung, die im Oktober auf das höchste Niveau (blauer Pfeil) seit Anfang 2008 (grüne Linie) stieg. Vor 14 Monaten (roter Pfeil) wurden hier die Tiefstände während der Rezession von 2008 (hellroter Pfeil) nochmals getestet.
Das nächste Fernsehduell zwischen Obama und Romney findet am Dienstag, drei Wochen vor den Wahlen, statt. Gelingt Romney nochmals ein so klarer Sieg wie in der ersten Fernsehdebatte, dann sind die Wiederwahlchancen von Obama echt gefährdet. Nach wie vor gehe ich von einer Wiederwahl Obama's aus.
Bereits mehrfach wies ich darauf hin, dass das Inflationsthema in den Schlagzeilen auftauchen wird, obwohl es eine aktuelle Inflationsgefahr noch nicht gibt. Zwar kam es im September erneut zu einem deutlichen Monatsanstieg von über einem Prozent (1,1%), nachdem der August bereits ein Plus von 1,7% aufwies, jedoch ist die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahr mit 2,2% bei der Gesamtrate und 2,3% bei der Kernrate noch relativ akzeptabel. Im September lag der Anstieg bei der Kernrate ohne volatile Energiepreise und Nahrungsmittelkosten bei Null Prozent gegenüber dem August. Beim Öl rechne ich weiterhin mit niedrigeren Preisen in den kommenden Monaten.
Apple hat 10% seiner Marktkapitalisierung seit dem Rekordhoch vom 19. September verloren. In der Vergangenheit war ein solcher Rückgang immer eine Kaufchance. Meine aktuelle Meinung hierzu erläutere ich neben anderen Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint in der dritten Oktoberwoche.
© 2012 Heiko Thieme