
"Es gab Weltstars und es gab Michael Jackson!", so der ehemalige Sony Deutschland-Chef Jochen Leuschner, der den "King of Pop" über viele Jahre begleitet hat. In den ersten 90 Minuten der vierstündigen Dokumentation berichten er, BRAVO-Chefredakteur Alex Gernandt und der ehemalige MTV-Moderator Steve Blame von ihren persönlichen Erlebnissen mit Michael Jackson. Zu Wort kommt auch US-Regisseur Spike Lee, der die Karriere von Michael Jackson bereits zu seiner "Jackson Five"-Zeit verfolgt hat. "Ich wollte damals Michael Jackson sein. Ich hatte die gleiche Afro-Frisur, aber da hörten die Ähnlichkeiten auch schon auf", erinnert sich der Hollywoodstar lachend. Spike Lee, der 1995 mit Michael Jackson das Musikvideo zu "They Don't Care About Us" drehte, berichtet außerdem von der Zusammenarbeit mit dem musikalischen Ausnahmetalent und macht deutlich, was der "King of Pop" im Rahmen seiner Karriere geleistet hat. "Michael Jackson hat die Apartheid auf MTV besiegt", so Spike Lee. Denn "Billie Jean" war das erste Video eines schwarzen Künstlers auf dem Musiksender. Die Beziehung zwischen MTV und Michael Jackson wurde im Laufe der Zeit für beide Seiten gewinnbringend. "Als MTV das Video zeigte, ist der Verkauf von Thriller um 300 Prozent angestiegen", weiß der ehemalige MTV-Moderator Steve Blame. Die Premiere seines Musikvideos "Black or White" auf MTV verfolgten weltweit 500 Millionen Menschen. Seine Videos waren eben außergewöhnlich und hoben sich mit Kosten von bis zu 7 Millionen Dollar und einer Länge von bis zu 16 Minuten von allen anderen deutlich ab. "Mein Traum war es, kurze Spielfilme zu machen", erklärt Michael Jackson in einem Interview. Doch nicht nur in den Musikvideos - auch auf der Showbühne setzt der "King of Pop" neue Maßstäbe. "Er hat das Showbusiness auf der Bühne neu definiert", so Alex Gernandt. Und dabei war er sehr erfolgreich: Die TV-Premiere vom "Earth Song" am 4.11.1995 bei "Wetten, dass..?" bescherte der Sendung und dem ehemaligen Moderator Thomas Gottschalk die besten Quoten der 90er Jahre. Damals im Studio zu Gast: Pop-Queen Sarah Connor. Nur zwei Jahre später sang sie im Background-Chor bei einem Konzert von Michael Jackson in Bremen. Eine Chance, die der große Jackson-Fan Sarah Connor nutzte: "Ich bin losgelaufen, quasi halb auf die Bühne, und habe ihn wirklich angesprungen. Ich habe ihn richtig umarmt, ganz fest und habe ihn richtig gehalten. Ich habe ganz tief seinen Geruch eingeatmet und ihm dann die originellsten Worte, die man ihm sagen kann gesagt, nämlich: ,I love you Michael.'" Neben ihr berichten auch Künstler wie Sängerin Kim Wilde, Produzent Moses Pelham und Sänger Giovanni Zarrella über den Einfluss von Michael Jackson auf ihre Karrieren. Inwiefern der "King of Pop" auch tänzerisch und modisch neue Akzente setzte, erklären "Let's Dance"-Juror Joachim Llambi und Modezar Harald Glööckler. Hintergrundinformationen zum Menschen Michael Jackson liefern außerdem seine Mutter Katherine und sein Bruder Tito Jackson.
Im zweiten Teil der Dokumentation zeichnet US-Regisseur Spike Lee in einer TV-Premiere seiner Dokumentation "Bad 25" den Entstehungsprozess des "Bad"-Albums und der dazugehörigen bahnbrechenden Videos ganz genau nach. In einem Interview sagte Michael Jackson über die Veröffentlichung des Albums: "Ich fühle mich verjüngt, nachdem ich so lange daran gearbeitet habe, denn es ist so viel Arbeit. Viele sehen immer nur das Ergebnis der Arbeit, sie sehen nicht die Arbeit, die im Prozess bis zum Ergebnis steckt. Es ist ein Hochgefühl, ja, so könnte man es bezeichnen. Eine Art Feierstimmung. Nach dem Motto: Wir haben es geschafft." In der Dokumentation zeigt Spike Lee nun wie akribisch, perfektionistisch und mit wie viel Liebe fürs Detail Michael Jackson an dem Album gearbeitet hat, von dem er hoffte, dass es den Erfolg des Vorgängeralbums "Thriller" toppen könnte. Dazu nutzt der US-Regisseur zum Teil noch unveröffentlichtes, selbstgedrehtes Material von Michael Jackson, auf dem er zum Beispiel beim Einstudieren von Choreographien in seinem Hotelzimmer oder beim Aufzeichnen von Songs im Tonstudio zu sehen ist. Gezeigt werden außerdem Ausschnitte aus rund 40 Interviews, die Spike Lee nach dem Tod von Michael Jackson mit Produzenten, Regisseuren, Sängern, Tänzern, Choreographen und weiteren Weggefährten des "King of Pop" geführt hat. Zu Wort kommt u. a. sein Produzent Quincy Jones, der über Michael Jackson sagt: "Er ist so diszipliniert, er hat das perfekte Gleichgewicht von Gefühl und Technik. Er kennt sein Handwerk. Und er hat absolutes Vertrauen in seine Intuition. Es ist die Balance zwischen Herz und Verstand." Hintergründe zu der Entstehung der Songs liefern außerdem zahlreiche Interviews mit weiteren Menschen, die am Erfolgsalbum mitgearbeitet haben. So erzählt Aufnahmetechniker Bruce Swedien, dass er bei den Aufzeichnungen im Tonstudio ein Mikrofon benutzt hat, das eigentlich nur für Sprachaufzeichnungen und nicht für Gesang genutzt wird. Autor John Vogel verrät, wie entschieden wurde, ob es ein produzierter Song auf das "Bad"-Album schafft: "Der Prüfstein war immer, welcher Song Michael zum Tanzen brachte." Außerdem erklärt Sängerin Siedah Garrett, wie sie zu Michael Jacksons Duett-Partnerin beim Song "I Just Can't Stop Loving You" wurde. Und Michael Jacksons Gesangslehrer Seth Riggs verrät über seine Stimme: "Er konnte Bass, Bariton und Tenor singen, sang aber meist Tenor. Er geht runter bis zum c. Das ist tief, eine Basslage. Und Michael ging so tief runter mit Vibrato und hoch bis zum g über dem hohen c. Das ist enorm, das sind mehr als dreieinhalb Oktaven. Er wollte einfach nicht erwachsen werden, er wollte eine Kinderstimme haben." Die Dokumentation versucht sich dem musikalischen Genie aber auch über seine Musikvideos zu nähern. So erklärt Starregisseur Martin Scorsese, wie es zur Entstehung des "Bad"-Videos kam und warum Hollywoodstar Wesley Snipes damals die Hauptrolle im Video neben Michael Jackson bekam. Und Regisseur Joe Pytka vom Video zu "The Way You Make Me Feel" erklärt, warum es damals zwischen dem "King of Pop" und seiner Partnerin Tatiana Thumbtzen nicht zum Kuss kam: "Ich fand einen Kuss zu kitschig. Eigentlich wollte ich nicht mal, dass sie sich so nahe kommen, aber es funktionierte mit der Umarmung." Außerdem berichten Popstars wie Mariah Carey, Sheryl Crow, Kanye West, Cee Lo Green und Justin Bieber, wie sie von der Musik, den Videos und den Konzerten von Michael Jackson beeinflusst wurden. "Beim Tanzen kann ihm keiner das Wasser reichen. Ich versuche erst gar nicht, ihn zu imitieren, aber auch nicht, ihn zu enttäuschen", so der amerikanische Superstar Chris Brown. Welche Geschichten und Hintergrundinformationen seine Wegbegleiter und Fans darüber hinaus verraten und warum der Tod von Michael Jackson bei ihnen allen eine große Lücke hinterlässt, zeigt VOX am 20.10. um 20:15 Uhr im Doku-Event "25 Jahre Bad - Das Phänomen Michael Jackson".
"25 Jahre Bad - Das Phänomen Michael Jackson" wird produziert von MAXI MEDIA Medienberatung- und Produktionsges. mbH.
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