Weiterhin befindet sich der DAX - wie auch alle anderen wichtigen Leitindizes - in einer Korrekturbewegung. Nach einer tollen Herbstrallye ist dies noch kein Grund für grössere Beunruhigung, denn bislang wurden auch noch keine wichtigen Chart-Marken verletzt. In der vergangenen Ausgabe, die nun bereits ein paar Wochen zurück liegt, hatten wir Ihnen empfohlen, mit Nachkäufen erst einmal vorsichtig abzuwarten, bis der Markt wieder deutliche Stärkesignale sendet. Dies war bislang nicht der Fall und so war die Empfehlung in Cash zu bleiben sicher kein schlechter Rat. Aktuell notiert der DAX bei ca. 7.400 Punkten.
Mittlerweile hat die Berichtssaison in den USA richtig an Fahrt gewonnen. Dabei zeichnet sich ein recht gemischtes bis enttäuschendes Bild ab. Während bei der in den vergangenen Monaten arg gebeutelten Facebook-Aktie schon ein leichtes Übertreffen der Analystenprognosen für einen zwischenzeitlichen Freudensprung der Aktie um +20 % ausreichte, enttäuschten andere Technologiewerte wie Apple, IBM oder Amazon, sodass sich die Aktien dieser Titel auf Talfahrt befinden.
Bereits in den vergangenen Wochen gehörten die Technologiewerte - insbesondere Halbleiter-Aktien - zu den schwächeren Titeln, sodass es fast so aussieht, als würde die Technologiebörse NASDAQ den breiten Markt nach unten ziehen. Damit sich die Börsen also erholen können, müssen auch die Tech-Werte wieder in die Spur zurückfinden.
Ein grosses Thema ist natürlich auch die US-Präsidentschaftswahl. Wird es dem demokratischen Amtsinhaber Barack Obama gelingen, das Präsidentenamt zu verteidigen, oder schafft es der republikanische Herausforderer Mitt Romney, den Posten des mächtigsten Mannes der Welt zu ergattern? Im Moment sieht alles noch nach einer äusserst knappen Sache aus, denn in den Umfragen kann sich keiner der beiden Kandidaten als klarer Favorit absetzen. Auch die viel beachteten TV-Debatten brachten keinen eindeutigen Sieger hervor.
Während es in den vergangenen Jahren mit Wahlen meist bereits vor dem Urnengang zu einer Kursrallye an den Börsen kam, ist von einer solchen Euphorie dieses Mal nichts zu spüren. Aus unserer Sicht ist dies auch kein Wunder, denn nichts hassen Börsianer mehr als Unsicherheit. So halten sich aktuell wohl viele Investoren beider Lager mit Käufen zurück, um erst einmal zu sehen ob 'ihr' Kandidat das Rennen macht. Sobald sich also ein Favorit herauskristallisiert oder das Ergebnis feststeht, könnte es also durchaus zu einer netten Kursrallye an den Märkten kommen - zumal die Monate November bis April ohnehin traditionell zu den stärksten Börsenmonaten gehören.
Kurz vor der Präsidentschaftswahl wurden am vergangenen Freitag mit dem Arbeitsmarktbericht für Oktober noch wichtige US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Die Zahlen fielen besser aus als erwartet, was etwas Auftrieb für Amtsinhaber Obama bedeuten könnte. Statt erwarteter 125.000 neuer Arbeitsplätze, wurden im Oktober immerhin 171.000 Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote kletterte dennoch - wie erwartet - von 7,8 % auf 7,9 %. Zu hoffen bleibt, dass die Wahl rasch einen eindeutigen Gewinner hervorbringt, denn ein mögliches wochenlanges ungewisses Auszählen der Stimmen würde für die Börsen wohl das denkbar ungünstigste Szenario bedeuten.
Als einer der besten Indikatoren für die Inflationserwartung der Marktteilnehmer gilt der Ölpreis. Derzeit kostet ein Barrel (159 Liter) der Sorte WTI leicht über 85 USD. Noch Mitte September lag der Preis bei mehr als 100 USD, sodass man durchaus von einem signifikanten Rückgang in den letzten Wochen sprechen kann. So positiv diese Entwicklung auch für Heizölkäufer oder Autofahrer auch scheinen mag, die sinkenden Preise drücken durchaus auch ernste Konjunktursorgen der Investoren aus. Nicht nur in den USA gibt es eine eher schwache Konjunkturentwicklung, auch in China ist das Wachstum im dritten Quartal 2012 auf für das Land geradezu 'mickrige' 7,4 % zurückgegangen. Nicht einmal geopolitische Spannungen im Nahen Osten, der bevorstehende Winter oder Hurrikan 'Sandy' - der vergangene Woche an der Nordostküste der USA schwere Verwüstungen anrichtete - konnten dem Ölpreis auf die Sprünge helfen.
Da Anleger auch gerne in Rohöl oder andere Rohstoffe investieren, um sich gegen steigende Inflation abzusichern, gehen dem Ölpreis zufolge wohl die meisten Marktteilnehmer derzeit auch nicht von einer grossen Inflationsgefahr aus. Bestätigt wird dieses Bild auch von den Ölreserven der USA, die zuletzt um +5,9 Mio. auf 375,1 Mio. Barrel gestiegen sind und damit ebenfalls mögliche Hinweise auf eine schwächere Nachfrage geben. Auch die Ölproduktion steigt deutlich an. So könnten die USA sogar in absehbarer Zeit zum weltgrössten Ölförderland noch vor Saudi-Arabien aufsteigen.
Wenn wir uns die Entwicklung der letzten Monate ansehen, so ist klar zu erkennen, dass wir uns in einer intakten Aufwärtsbewegung (violette Linien) befinden. Das ist auch die wichtigste Feststellung, denn die aktuelle Korrektur ist im Vergleich dazu noch recht überschaubar und führte bislang nur auf das Niveau des August-Hochs (obere schwarze Linie) hinunter. Zwar gab es im Verlauf der derzeitigen Konsolidierung noch keinen Schlusskurs unterhalb der unteren Begrenzung des Aufwärtstrendkanals (untere violette Linie), aber es ist deutlich zu erkennen, dass der DAX mit dieser Linie, über der sich knapp oberhalb auch der 50-Tages-Durchschnitt befindet, rittert. Gelingt hier nicht der unmittelbare 'Abpraller' nach oben, so dürfte die Trendlinie wohl schon bald nachgeben.
Nun fungiert das Level von etwa 7.100 Zählern als wichtige Unterstützung, die möglichst gehalten werden sollte. Denn geht es darunter, so wäre der DAX auch endgültig aus dem Trendkanal 'gefallen'. Der Deutsche Aktienindex könnte sodann rasch auch in Richtung der 7.000-Punkte-Marke und weiter auf die nächste grössere Unterstützung bei etwas unter 6.900 Punkten (untere schwarze Linie) zurückgehen. Auch ein Abstecher in Richtung des 200-Tage-Durchschnitts bei ca. 6.800 Zählern wäre dann möglich, ohne die übergeordnete Aufwärtsbewegung zu gefährden. Alles in Allem sieht das grosse Bild also trotz der Konsolidierung weiterhin recht positiv aus, da wir es weiterhin mit einer (gesunden) Korrektur im Aufwärtstrend zu tun haben und es möglicherweise auch noch ein Stück weiter hinunter gehen könnte.
Viel tiefer als 6.800 Punkte sollte es allerdings nicht gehen. Spätestens unter diesem Niveau sollten die Ampeln von aktuell 'gelb' auf 'rot' gehen. Auf 'grün' gehen die Ampeln dann, wenn wir das letzte Zwischenhoch bei etwa 7.450 Punkten überschreiten und in weiterer Folge auf ein neues Jahreshoch klettern. Dann wäre ein Überschreiten des Vorjahreshoch von 7.600 Punkten wohl nur eine Frage der Zeit. Die Richtung in der wir also die aktuelle Seitwärtsbewegung zwischen 7.100 und 7.500 Punkten (nachhaltig) verlassen, könnte den nächsten Impuls für die darauffolgenden Tage oder Wochen liefern. Nach wie vor heisst es für uns also 'Cash ist King' und damit Seitenlinie. Kaufen würden wir frühestens dann wieder, wenn sich durch das Überschreiten des Oktober-Hochs eine klare Trendfortsetzung nach oben und damit 'Stärke' erkennen lässt.
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 7.11.2012.
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Mittlerweile hat die Berichtssaison in den USA richtig an Fahrt gewonnen. Dabei zeichnet sich ein recht gemischtes bis enttäuschendes Bild ab. Während bei der in den vergangenen Monaten arg gebeutelten Facebook-Aktie schon ein leichtes Übertreffen der Analystenprognosen für einen zwischenzeitlichen Freudensprung der Aktie um +20 % ausreichte, enttäuschten andere Technologiewerte wie Apple, IBM oder Amazon, sodass sich die Aktien dieser Titel auf Talfahrt befinden.
Bereits in den vergangenen Wochen gehörten die Technologiewerte - insbesondere Halbleiter-Aktien - zu den schwächeren Titeln, sodass es fast so aussieht, als würde die Technologiebörse NASDAQ den breiten Markt nach unten ziehen. Damit sich die Börsen also erholen können, müssen auch die Tech-Werte wieder in die Spur zurückfinden.
Ein grosses Thema ist natürlich auch die US-Präsidentschaftswahl. Wird es dem demokratischen Amtsinhaber Barack Obama gelingen, das Präsidentenamt zu verteidigen, oder schafft es der republikanische Herausforderer Mitt Romney, den Posten des mächtigsten Mannes der Welt zu ergattern? Im Moment sieht alles noch nach einer äusserst knappen Sache aus, denn in den Umfragen kann sich keiner der beiden Kandidaten als klarer Favorit absetzen. Auch die viel beachteten TV-Debatten brachten keinen eindeutigen Sieger hervor.
Während es in den vergangenen Jahren mit Wahlen meist bereits vor dem Urnengang zu einer Kursrallye an den Börsen kam, ist von einer solchen Euphorie dieses Mal nichts zu spüren. Aus unserer Sicht ist dies auch kein Wunder, denn nichts hassen Börsianer mehr als Unsicherheit. So halten sich aktuell wohl viele Investoren beider Lager mit Käufen zurück, um erst einmal zu sehen ob 'ihr' Kandidat das Rennen macht. Sobald sich also ein Favorit herauskristallisiert oder das Ergebnis feststeht, könnte es also durchaus zu einer netten Kursrallye an den Märkten kommen - zumal die Monate November bis April ohnehin traditionell zu den stärksten Börsenmonaten gehören.
Kurz vor der Präsidentschaftswahl wurden am vergangenen Freitag mit dem Arbeitsmarktbericht für Oktober noch wichtige US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Die Zahlen fielen besser aus als erwartet, was etwas Auftrieb für Amtsinhaber Obama bedeuten könnte. Statt erwarteter 125.000 neuer Arbeitsplätze, wurden im Oktober immerhin 171.000 Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote kletterte dennoch - wie erwartet - von 7,8 % auf 7,9 %. Zu hoffen bleibt, dass die Wahl rasch einen eindeutigen Gewinner hervorbringt, denn ein mögliches wochenlanges ungewisses Auszählen der Stimmen würde für die Börsen wohl das denkbar ungünstigste Szenario bedeuten.
Als einer der besten Indikatoren für die Inflationserwartung der Marktteilnehmer gilt der Ölpreis. Derzeit kostet ein Barrel (159 Liter) der Sorte WTI leicht über 85 USD. Noch Mitte September lag der Preis bei mehr als 100 USD, sodass man durchaus von einem signifikanten Rückgang in den letzten Wochen sprechen kann. So positiv diese Entwicklung auch für Heizölkäufer oder Autofahrer auch scheinen mag, die sinkenden Preise drücken durchaus auch ernste Konjunktursorgen der Investoren aus. Nicht nur in den USA gibt es eine eher schwache Konjunkturentwicklung, auch in China ist das Wachstum im dritten Quartal 2012 auf für das Land geradezu 'mickrige' 7,4 % zurückgegangen. Nicht einmal geopolitische Spannungen im Nahen Osten, der bevorstehende Winter oder Hurrikan 'Sandy' - der vergangene Woche an der Nordostküste der USA schwere Verwüstungen anrichtete - konnten dem Ölpreis auf die Sprünge helfen.
Da Anleger auch gerne in Rohöl oder andere Rohstoffe investieren, um sich gegen steigende Inflation abzusichern, gehen dem Ölpreis zufolge wohl die meisten Marktteilnehmer derzeit auch nicht von einer grossen Inflationsgefahr aus. Bestätigt wird dieses Bild auch von den Ölreserven der USA, die zuletzt um +5,9 Mio. auf 375,1 Mio. Barrel gestiegen sind und damit ebenfalls mögliche Hinweise auf eine schwächere Nachfrage geben. Auch die Ölproduktion steigt deutlich an. So könnten die USA sogar in absehbarer Zeit zum weltgrössten Ölförderland noch vor Saudi-Arabien aufsteigen.
Wenn wir uns die Entwicklung der letzten Monate ansehen, so ist klar zu erkennen, dass wir uns in einer intakten Aufwärtsbewegung (violette Linien) befinden. Das ist auch die wichtigste Feststellung, denn die aktuelle Korrektur ist im Vergleich dazu noch recht überschaubar und führte bislang nur auf das Niveau des August-Hochs (obere schwarze Linie) hinunter. Zwar gab es im Verlauf der derzeitigen Konsolidierung noch keinen Schlusskurs unterhalb der unteren Begrenzung des Aufwärtstrendkanals (untere violette Linie), aber es ist deutlich zu erkennen, dass der DAX mit dieser Linie, über der sich knapp oberhalb auch der 50-Tages-Durchschnitt befindet, rittert. Gelingt hier nicht der unmittelbare 'Abpraller' nach oben, so dürfte die Trendlinie wohl schon bald nachgeben.
Nun fungiert das Level von etwa 7.100 Zählern als wichtige Unterstützung, die möglichst gehalten werden sollte. Denn geht es darunter, so wäre der DAX auch endgültig aus dem Trendkanal 'gefallen'. Der Deutsche Aktienindex könnte sodann rasch auch in Richtung der 7.000-Punkte-Marke und weiter auf die nächste grössere Unterstützung bei etwas unter 6.900 Punkten (untere schwarze Linie) zurückgehen. Auch ein Abstecher in Richtung des 200-Tage-Durchschnitts bei ca. 6.800 Zählern wäre dann möglich, ohne die übergeordnete Aufwärtsbewegung zu gefährden. Alles in Allem sieht das grosse Bild also trotz der Konsolidierung weiterhin recht positiv aus, da wir es weiterhin mit einer (gesunden) Korrektur im Aufwärtstrend zu tun haben und es möglicherweise auch noch ein Stück weiter hinunter gehen könnte.
Viel tiefer als 6.800 Punkte sollte es allerdings nicht gehen. Spätestens unter diesem Niveau sollten die Ampeln von aktuell 'gelb' auf 'rot' gehen. Auf 'grün' gehen die Ampeln dann, wenn wir das letzte Zwischenhoch bei etwa 7.450 Punkten überschreiten und in weiterer Folge auf ein neues Jahreshoch klettern. Dann wäre ein Überschreiten des Vorjahreshoch von 7.600 Punkten wohl nur eine Frage der Zeit. Die Richtung in der wir also die aktuelle Seitwärtsbewegung zwischen 7.100 und 7.500 Punkten (nachhaltig) verlassen, könnte den nächsten Impuls für die darauffolgenden Tage oder Wochen liefern. Nach wie vor heisst es für uns also 'Cash ist King' und damit Seitenlinie. Kaufen würden wir frühestens dann wieder, wenn sich durch das Überschreiten des Oktober-Hochs eine klare Trendfortsetzung nach oben und damit 'Stärke' erkennen lässt.
Dieser DAX-Marktbericht stammt aus dem Börsenbrief Der Spekulant vom 7.11.2012.
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