Die Schwitzpartie hatte sich am Ende gelohnt. Der Aktienkauf brachte 2012 überdurchschnittliche Gewinne ein. Besonders stark war der deutsche Markt mit einem Plus von 29% beim DAX (grüner Pfeil). Einen eindrucksvollen Endspurt legte die Wiener Börse (ATX) vor und erzielte damit gleich zwei erste Plätze für den Dezember und das vierte Quartal (grüne Pfeile), während Silber in beiden Zeiträumen zum klaren Verlierer wurde (rote Pfeile) und damit sein Jahres-Plus deutlich schrumpfte. Wer meine Kauf- und Verkaufsempfehlungen beim Silber befolgte, konnte bis zu 40% im Jahresverlauf verdienen.
Die letzte Woche im Jahr geriet unter Verkaufsdruck, da sich der amerikanische Kongress weder auf ein Steuerkonzept noch auf ein Kürzungsprogramm einigen konnte, um die hohe Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen, ohne dabei das Wirtschaftswachstum zu gefährden.. Lediglich der Ölpreis widerstand diesem Druck und ging als eindeutiger Wochensieger hervor (grüner Pfeil). Der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) dagegen wurde zum Verlierer (roter Pfeil). Am letzten Tag im Jahr kam dann doch noch die Wende für Wall Street, als erneut Hoffnung aufkam, eine Entscheidung im Kongress vor Jahresende zu erzielen. Der NASDAQ holte dabei seinen Wochenverlust (roter Pfeil) wieder voll auf (grüner Pfeil).
Das am Wochenende im Senat erarbeite Steuerkonzept wurde erst am Dienstag spät abends vom Repräsentantenhaus verabschiedet und signalisiert, dass noch etliche politische Machtkämpfe im Neuen Jahr bevorstehen, die Börsianern Nerven abverlangen werden. Der Paukenschlag am Mittwoch deutet jedoch das unausgeschöpfte Potential der Börse an. Erstmals legte der Dow Jones in seiner 117 jährigen Geschichte am ersten Handelstag zu Jahresbeginn einen Anstieg von über 300 Punkten vor. Auch wenn es in diesem Tempo nicht weiter gehen kann, rechne ich bereits im ersten Quartal mit einem neuen Rekordhoch von über 14.165 (Höchststand vom 9. Oktober 2007). Selbst die 15.000-Marke ist im späteren Jahresverlauf keine Unmöglichkeit! Der S&P 400 MidCap Index und der S&P 600 SmallCap Index sowie der Russel 2000 Index haben zum Jahresauftakt bereits neue Rekordhochs erzielt und damit meine Prognose vor einem Jahr bestätigt. 2013 hat mit einem Paukenschlag begonnen, der keine 'Eintagsfliege' sein wird.
2012 war ein Hausse-Jahr mit Volatilität. Bereits im ersten Quartal konnten Index-Gewinne von 20% in Deutschland beim DAX, in Japan beim Nikkei und in Amerika beim Freiverkehrsmarkt, NASDAQ, erzielt werden (brauner Ring). Lediglich der Dow Jones verhielt sich etwas bescheidener. Anfang Juni wurden die Index-Gewinne wieder vollkommen abgegeben (hellgrüne Markierung). Lediglich der NASDAQ fiel nicht ganz so weit zurück. Während ich im ersten Quartal zur Gewinnmitnahme bzw. Gewinnabsicherung riet, nannte ich die Tiefstände im Juni eine zweite Kaufchance. Am Ende wurde der DAX Jahressieger (roter Pfeil), gefolgt vom Nikkei (goldener Pfeil) und NASDAQ (blauer Pfeil). Der im Vergleich dazu scheinbar "bescheidene" Anstieg beim Dow Jones von gut 7% war jedoch etwas mehr als der Durchschnitt der Börse seit 1950! Börsianer wurden 2012 verwöhnt.
Meine Blog-Leser und Hotline-Hörer konnten 2012 an den Börsen hohe Gewinne erzielen. Wer alle Empfehlungen - Kauf und Verkauf - mitmachte, kam auf ein Plus von weit über 50% im Jahresverlauf. Bei der Commerzbank kam man locker auf eine Verdoppelung.
Bank of America brachte sogar ein Plus von bis zu 200% (!) ein. Ich nannte den Titel ein Weihnachtsgeschenk, als der Kurs im Dezember 2011 auf die $5-Marke zurückfiel, um sich dann innerhalb von nur drei Monaten zu verdoppeln und ich Gewinnmitnahme empfahl. Einen Rückkauf nannte ich die Aktie, als der Kurs im Mai/Juni unter $8 fiel (der Tiefstkurs lag unter $7). Jetzt notiert der Wert 50% höher. Insgesamt brachte dies 200% ein, sofern man die Gewinne vom ersten Verkauf beim Rückkauf mit einsetzte.
Wer selbst recherchieren will, kann meine Blogs und Fernsehinterviews (in den Blogs aufgeführt) nachlesen bzw. anschauen.
Allerdings habe ich auch eine große Schieflage. Hewlett-Packard nannte ich vor einem Jahr bei einem Kurs von $26 ein Kauf. Der Kurs stieg zwar daraufhin bis Mitte Februar auf $30, brach danach jedoch vollkommen ein und erreichte im November die $12-Marke. Wer da den Mut hatte und meine erneute Kaufempfehlung befolgte, weist jetzt "nur" noch einen Verlust von knapp 10% auf. Das Nachkaufen mit gleichen Summen bei Schieflagen ist entscheidend.
Als sich das Verbrauchervertrauen im Frühjahr 2009 von seinem Tiefstpunkt zu erholen begann, setzte auch beim Einzelhandel ab März 2009 eine Trendwende ein, die bis Mitte 2011 anhielt (hellblauer Pfeil). Seitdem sind die Wachstumsraten im Einzelhandel rückläufig (roter Pfeil), was die US-Wirtschaft unter Druck setzt. Bleibt eine politische Einigung in Washington in den kommenden Monaten aus, so ist der Börsenaufschwung gefährdet. Davon gehe ich allerdings nicht aus.
Neben den USA und Deutschland gehören auch die Börsen in Japan, China und Griechenland zu meinen Favoriten in diesem Jahr. Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen gibt es auf der Hotline. Meine Prognosen für 2013 erläutere ich im nächsten Blog am Mittwoch, den 9. Januar.
© 2013 Heiko Thieme