Karlsruhe (ots) - Sie gelten als das neue Wundermittel schlechthin - unbemannte Drohnen erobern im Eiltempo die Lüfte. Unternehmen setzen sie ein, um Stromleitungen zu untersuchen, Luftbilder zu erstellen oder nach Bodenschätzen zu suchen, die Polizei überwacht mit ihrer Hilfe Großdemonstrationen oder Fußballspiele und verschafft sich in Sekundenschnelle ein Bild von der Lage, die Bundespolizei nutzt sie beim Schutz der Nord- und Ostseeküste. Manche dieser fliegenden Geräte sind kaum größer als ein handelsübliches Modellflugzeug, aber vollgestopft mit modernster Elekt-ronik, gesteuert werden sie per Joystick vom Boden, leistungsstarke Kameras liefern hochauflösende Bilder in Echtzeit. Damit nicht genug. Unbemannte, bewaffnete Drohnen sind dabei, auch die Militärtechnik und damit die Kriegsführung zu revolutionieren. Im Vergleich zu Aufklärungs- wie Kampfflugzeugen sind sie deutlich billiger, sie können vielseitig eingesetzt werden und sind in der Lage, lange Zeit große Gebiete zu überfliegen. Vor allem aber reduzieren sie die Verluste der Armeen im Einsatz deutlich. Die Soldaten, die die High-Tech-Waffen steuern, die übermittelten Daten auswerten und auf identifizierte Ziele schießen, sitzen in gesicherten Leitstellen fernab des eigentlichen Einsatzgebietes. In Pakistan und Afghanistan setzen die USA im großen Stil Drohnen ein, um die abgelegenen und schwer zugänglichen Regionen zu überwachen und die Taliban zu bekämpfen, 2012 wurden von Drohnen nach offiziellen Angaben 506 Raketen abgefeuert, im Jahr zuvor waren es lediglich 294. Auch im Jemen und Somalia kommen Kampfdrohnen zum Einsatz. Das weckt Begehrlichkeiten, auch bei der Bundeswehr, die bislang lediglich unbewaffnete Aufklärungsdrohnen einsetzt. Verteidigungsminister Thomas de Maizière macht schon seit längerem keinen Hehl daraus, dass er für die Bundeswehr zur Erweiterung des Einsatzspekt-rums auch gerne bewaffnete Drohnen hätte. Zum einen würden sie aus seiner Sicht einen Sicherheitsgewinn darstellen, weil allein schon ihr Besitz abschreckend wirkt, zum anderen könnten mit ihnen im Gegensatz zu unbewaffneten Aufklärern erkannte Ziele schnell und präzise bekämpft werden. De Maizière verschweigt allerdings die massiven Probleme, die mit den Drohnen verbunden sind. Die Gefahr, dass unschuldige Zivilisten ums Leben kommen, ist sehr hoch, für die am Monitor sitzenden Soldaten ist es oft sehr schwer zu unterscheiden, wer Feind und wer kein Feind ist, zumal sie in Sekunden entscheiden müssen, ob sie feuern oder nicht. Ebenso sind die völkerrechtlichen Aspekte der Drohneneinsätze noch nicht geklärt, wenn sie in den Luftraum anderer Staaten eindringen. So haben die Vereinten Nationen eine Expertenkommission eingesetzt, die die juristischen Konsequenzen von Drohneneinsätzen für das internationale Recht untersuchen soll.
Originaltext: Badische Neueste Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/104277 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_104277.rss2
Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
Originaltext: Badische Neueste Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/104277 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_104277.rss2
Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
© 2013 news aktuell