Osnabrück (ots) - Der Hass der Verbitterten
Es ist nicht weit hergeholt, die Todesurteile gegen 21 Ägypter wegen Randale nach einem Fußballspiel als politisch motiviert zu bezeichnen. Schließlich nannte Präsident Mohammed Mursi die Opfer der Krawalle erst vor wenigen Tagen "Märtyrer der Revolution" - und entlarvte damit die politische Dimension des Prozesses.
Für das Land am Nil bedeutet der harte Richterspruch eine neue Welle der Gewalt. Denn zwei Jahre nach dem Sturz des Langzeitdiktators Husni Mubarak heizen die Todesurteile den ohnehin brodelnden Groll der Regierungsgegner an. Es ist erschreckend, wie Ägypten zunehmend im Chaos versinkt: Die Wirtschaft liegt am Boden, die Währung befindet sich im Sinkflug, immer mehr Ägypter rutschen in Armut ab. Von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die die Demonstranten nach Mubaraks Abgang so euphorisch feierten, ist nichts geblieben. Wie sehr stattdessen Verbitterung und Hass bei denjenigen grassieren, die sich einst ein neues, ein besseres Ägypten wünschten, macht Angst - denn es ist kaum einschätzbar, zu welcher Eskalation ihre Hilflosigkeit sie noch treibt.
Möglich, dass die Wähler ihre Regierung bei den kommenden Parlamentswahlen abstrafen. Wahrscheinlich ist das aber nicht. Denn die Oppositionsparteien sind politisch viel zu schlecht organisiert, um eine echte Alternative zu bieten. So kann Mursi in Ruhe weitermachen wie bisher - und sich seiner Macht sicher sein.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Es ist nicht weit hergeholt, die Todesurteile gegen 21 Ägypter wegen Randale nach einem Fußballspiel als politisch motiviert zu bezeichnen. Schließlich nannte Präsident Mohammed Mursi die Opfer der Krawalle erst vor wenigen Tagen "Märtyrer der Revolution" - und entlarvte damit die politische Dimension des Prozesses.
Für das Land am Nil bedeutet der harte Richterspruch eine neue Welle der Gewalt. Denn zwei Jahre nach dem Sturz des Langzeitdiktators Husni Mubarak heizen die Todesurteile den ohnehin brodelnden Groll der Regierungsgegner an. Es ist erschreckend, wie Ägypten zunehmend im Chaos versinkt: Die Wirtschaft liegt am Boden, die Währung befindet sich im Sinkflug, immer mehr Ägypter rutschen in Armut ab. Von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die die Demonstranten nach Mubaraks Abgang so euphorisch feierten, ist nichts geblieben. Wie sehr stattdessen Verbitterung und Hass bei denjenigen grassieren, die sich einst ein neues, ein besseres Ägypten wünschten, macht Angst - denn es ist kaum einschätzbar, zu welcher Eskalation ihre Hilflosigkeit sie noch treibt.
Möglich, dass die Wähler ihre Regierung bei den kommenden Parlamentswahlen abstrafen. Wahrscheinlich ist das aber nicht. Denn die Oppositionsparteien sind politisch viel zu schlecht organisiert, um eine echte Alternative zu bieten. So kann Mursi in Ruhe weitermachen wie bisher - und sich seiner Macht sicher sein.
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